Jerk Pork – Fleischgericht aus Jamaika
Aileen MeinickeJamaika ist berühmt für seinen Reggae und für das Jerk Pork! Dieses jamaikanische Fleischgericht passt zu jeder Jahreszeit und verwöhnt den Gaumen mit exotischen Gewürzen und einem gewissen Schärfekick. Sie müssen kein Jamaikaner sein, um Jerk Pork zu lieben, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, wird seine Finger nicht mehr von dieser Spezialität lassen können. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie den jamaikanischen BBQ-Klassiker ganz einfach selbst zubereiten können!
Welches Fleisch für das Jerk Pork?
Wie der Name des Gerichts bereits vermuten lässt, ist Schwein (engl. pork) das Fleisch der Wahl, wenn ein jamaikanisches Jerk Pork gegrillt werden soll. Aber nicht jedes Teilstück eignet sich gleichermaßen für die Zubereitung, denn auf Jamaika wird das Grillgut wie beim amerikanischen BBQ bei niedrigen Temperaturen über einen langen Zeitraum gegart- low & slow also. Aus diesem Grund sollte das Fleisch für Jerk Pork nicht zu mager sein und einen gewissen Fettanteil aufweisen. Das Fett schmilzt während der langen Garzeit und verleiht dem Jerk Pork seine besondere Saftigkeit und seinen vollmundigen Geschmack.
Für ein jamaikanisches Jerk Pork eignen sich daher vor allem Schweineschulter oder Schweinenacken, da diese das nötige Fett mitbringen, um das Fleisch trotz der langen Garzeit vor dem Austrocknen zu schützen. Außerdem bringen diese Teilstücke genügend Fleischanteil mit, um nicht bereits während der Zubereitung auf dem Grillrost zu zerfallen, wie es beispielsweise bei Lende oder Filet der Fall wäre. Da wir nun die Frage nach dem passenden Fleisch geklärt haben, können wir uns jetzt der Marinade widmen.
Jerk Pork: Dry Rub oder Marinade?
Neben dem richtigen Fleisch sorgt vor allem die Marinade für den typischen Geschmack eines Jerk Porks. Bereits in einem früheren Beitrag haben wir erklärt, wie man Fleisch mariniert. Auf Jamaika gibt es unzählige Varianten und beinahe jede Familie hat ihre eigene spezielle Gewürzmischung für das Jerk Pork. Allen gemein ist aber der tropisch-fruchtig und gleichsam auch würzig-scharfe Geschmack, der insbesondere durch die Verwendung von Piment, Chillies und Zimt zustande kommt. Hier kommen meist trockene Rubs zum Einsatz. In einem älteren Beitrag haben wir Rub Rezepte vorgestellt, worunter sich auch eines für Jerk Pork befindet:
6 EL Zwiebelpulver
2 EL Piment
2 EL schwarzer Pfeffer
2 EL Caynennepfeffer
2 EL Zucker
4,5 TL Thymian
4,5 TL Zimt
1,5 TL Muskatnuss
1,5 TL Schnittlauch
Wenn Sie das Jerk Pork mit diesem Dry Rub würzen, dann besitzt es eine ausgeprägte Schärfe, wie sie typisch für die jamaikanische Zubereitung ist. Alternativ können Sie die Gewürzmischung aber auch zu einer Marinade weiterverarbeiten, welche die Schärfe abschwächt und einige zusätzliche Geschmackskomponenten hinzufügt. Als Flüssigkeit würden sich dabei Öl, Weißweinessig, Limettensaft und Jamaika-Rum anbieten. Wichtig ist, dass die Marinade nicht zu flüssig gerät, denn diese sollte auf dem Fleisch haften bleiben. Ob Sie nun einen Dry Rub oder eine Marinade für das Jerk Pork verwenden ist letztlich eine Frage des Geschmacks. Probieren Sie doch einfach beide Variante aus!
Jerk Pork: Würzung und Vorbereitung
Nachdem Sie nun das richtige Fleisch und die passende Würzmischung zur Hand haben, gilt es beides für ein authentisches Jerk Pork miteinander zu vermählen! Dazu sollten Sie mit einer Fleischgabel oder einem anderen spitzen Gegenstand viele tiefe Löcher in die Schweineschulter oder den Schweinenacken stechen. Der Jamaikaner nennt diese Methode „Jerk“, womit auch geklärt sein sollte, wie das Jerk Pork zu seinem Namen kommt. Die vielen tiefen Löcher sorgen dafür, dass der Dry Rub oder die Marinade besser in das Fleisch einziehen kann, womit die Aromen noch intensiver einwirken. Alternativ können Sie die Schweineschulter oder den Schweinenacken auch in einem Abstand von 1,5 Zentimetern tief einschneiden, ähnlich wie bei einem Schmetterlingsschnitt.
Ist das Fleisch entsprechend vorbereitet, kann es mit dem Dry Rub oder der Marinade gewürzt werden. Egal wofür Sie sich auch entschieden haben – beides muss tief und gründlich einmassiert werden. Am besten ziehen Sie sich dazu Handschuhe an, damit die Würzmischung nicht an den Händen, sondern am künftigen Jerk Pork haften bleibt! Anschließend sollte das Jerk Pork für mindestens sechs Stunden im Kühlschrank, oder am besten noch über Nacht, ruhen können, damit es die Aromen der Würzung auch optimal aufnehmen kann. Vor dem Grillen des Jerk Porks sollten Sie aber nicht vergessen das Fleisch wieder rechtzeitig aus dem Kühlschrank zu holen, damit es vor dem Grillen auf Zimmertemperatur kommen kann.
Low & Slow: Jerk Pork Grillen mit Minion-Ring
Für die Zubereitung des Jerk Porks eignet sich am besten ein Kugelgrill. Um eine gleichbleibend niedrige Gartemperatur über einen langen Zeitraum hinweg zu erzielen, eignet sich der Minion-Ring. Nachdem der Kugelgrill auf eine Temperatur zwischen 120° und 140° Celsius eingeregelt wurde, können Sie das Jerk Pork auf den Grill legen.
Traditionell räuchern die Jamaikaner das Jerk Pork über Pimentholz oder über dem Gehölz der Scotch Bonnet-Chilis. Da beide Hölzer in Europa schwierig aufzutreiben sind, können Sie alternativ zu Apfelholz, Mesquite oder Hickory greifen. In unserem Shop können Sie viele verschiedene Räucherchips kaufen, mit welchen Sie den Minion-Ring auf dem Kugelgrill bestücken können. Auf diese Weise verleihen Sie dem Jerk Pork einen rundum aromatischen Geschmack und das ganz nach eigenem Belieben!
Die Grilldauer hängt beim Jerk Pork maßgeblich von der Größe der Schweineschulter oder des Schweinenackens ab. Sie müssen aber mindestens mit einer Garzeit von vier bis fünf Stunden rechnen. Sobald das Fleisch eine Kerntemperatur von 80° Celsius erreicht hat, können Sie es vom Grill nehmen und anschließend noch für zehn Minuten ruhen lassen, damit sich der Bratensaft optimal im Jerk Pork verteilen kann. Nach der kurzen Ruhephase kann das Fleisch dünn aufgeschnitten und sofort genossen werden. Für ein optimales Ergebnis sollten Sie jedoch nicht an einer starren Grilldauer festhalten, sondern die Kerntemperatur mit einem Grillthermometer überwachen. So gelingt das Jerk Pork in jedem Fall.
Jerk Pork – Lohnt sich das Ergebnis?
Wenn Sie erstmals den Grilldeckel des Kugelgrills öffnen, sollten Sie nicht erschrecken, denn das Jerk Pork wird eine kräftig dunkle Kruste bekommen haben. Es mag zunächst aussehen als sei es verbrannt, aber keine Sorge, denn das muss so aussehen. Die natürlichen Farbstoffe des Dry Rub oder der Marinade werden durch die lange Garzeit zerstört, womit die Würzmasse eine dunkelbraune, fast schwarze Färbung annimmt. In Kombination mit dem Wasserverlust bildet das Jerk Pork eine knusprige und zugleich würzige Kruste. Verbrannt ist das Fleisch also nicht!
Die Zubereitung eines jamaikanischen Jerk Pork ist aufwendig, allerdings wird die ganze Mühe mit einem hocharomatischen Geschmack belohnt. Das Fleisch ist leicht rosa und butterzart. Gerade die Randstücke erfreuen sich wegen der Kruste großer Beliebtheit, denn das würzig, feurig-scharfe Aroma harmoniert hervorragend mit dem saftigen Fleisch. Probieren Sie das Jerk Pork doch einfach mal selbst aus!