Asche aus dem Kamin: Abfallprodukt oder nützliches Hausmittel?
Jens TruogWer viel Asche hat, der sollte sich nach dem Volksmund glücklich schätzen. Ganz anders sieht es aber aus, wenn einen Kaminofen Ihr Eigen nennen. Als Kaminbesitzer scheint dies eher lästig als nützlich. Gerade im Winter, wenn Sie viel mit dem Kamin heizen müssen, kann sich das Abfallprodukt schneller anhäufen, als Sie die Asche entsorgen können. Spätestens dann bereiten Ihnen folgende Fragen Kopfzerbrechen: Wie oft soll der Kamineinsatz vom Kamin gereinigt und der Aschekasten geleert werden? Wie geht Asche-Entsorgen richtig? Ist sie nur ein Abfallprodukt oder kann ich sie noch irgendwie sinnvoll im Haus oder Garten verwenden? Wir haben die Antworten für Sie!
Holzasche entsorgen: Wie oft muss der Kamin geleert werden?
Wie oft Sie Ascherückstände beseitigen müssen, hängt vollkommen von der Bauweise Ihres Kamins ab. Besitzen Sie einen Kamin nach dem Prinzip eines Grundofens, sprich die Brennkammer hat einen geschlossenen Boden ohne Ofenrost, dann sollten Sie immer etwas Asche in diesem belassen. In diesem Fall erfüllt die Asche eine isolierende Funktion und sorgt dafür, dass der Brennraum schneller auf Temperatur kommt. Nur so kann der Grundofen wie gewünscht arbeiten.
Andere Kaminofenarten brauchen die Asche zum Betrieb nicht. Eine regelmäßige Kaminofenreinigung sollte hier in jedem Falle durchgeführt werden. Die Asche würde lediglich dazu führen, dass die Luftzirkulation mit der Zeit nicht mehr richtig funktioniert und somit eine optimale Verbrennung verhindern. Leeren Sie dazu einfach den Aschekasten und schaufeln Sie die Asche mit Ihrem Kaminbesteck aus der Brennkammer. Bei einem Kaminofen ohne Aschekasten, kann ein Aschesauger mit Motor die Arbeit erleichtern. Das geht nicht nur schneller, sondern wirbelt auch weniger Staub auf.
Bei einem Pelletofen ist das Entfernen von Asche eine relativ leichte Angelegenheit. Durch den effizienten Abbrand ist das Ascheaufkommen gering. Sie müssen aber beim Betrieb darauf achten, dass die Erweichungstemperatur der Asche nicht überschritten wird, da sonst das Gerät nachhaltig beschädigt werden kann.
Kaminasche entsorgen: Wie geht es richtig?
Es ranken sich viele Mythen um die Entsorgung von Asche. Vielleicht haben auch Sie schon gehört, dass sie angeblich zum Sondermüll gehöre und deshalb speziell entsorgt werden müsste. Was Asche ist haben wir im verlinkten Beitrag genau erklärt. Definitiv aber kein Sondermüll! Sie können Ihre Asche vom Ofen oder Pelletofen ganz einfach über den Haus- oder Restmüll entsorgen. Sie müssen lediglich darauf achtgeben, dass die Asche bereits vollkommen erkaltet ist, da dies sonst zu gefährlichen Bränden in der Mülltonne führen kann. Dafür ist es am besten, die Asche zunächst in einen feuerfesten Metalleimer 48 Stunden stehenzulassen. Danach ist die Asche zweifelsfrei kalt. Um Staubaufkommen zu verhindern, sollte die Asche immer sicher in einem Beutel verstaut werden.
Asche als Dünger? Anwendungsbereiche für Kaminasche
Ob es gilt, den Kehricht aus dem Kamin zu entfernen oder nach einem leckeren Grillabend die Reste der Grillkohle zu entsorgen – Die Frage nach der Verwendbarkeit von Ascherückständen bleibt. Der hohe mineralische Nährwert legt nahe, die Asche einfach auf den Kompost zu geben oder im Garten als Düngemittel zu verwenden. Asche als Dünger ist allerdings nur bedingt empfehlenswert.
Für die Verwendung in Hochbeeten kann durchaus eine kleine Menge in die Erde gemischt werden. Die Erde muss aber beim Wechseln gesondert in den Restmüll geworfen werden. Der Grund: Bäume nehmen über Wasser auch Schwermetalle wie Kadmium und Blei auf und potenzieren diese. Diese Stoffe bleiben auch nach Verbrennung des Holzes erhalten und können Böden verseuchen. Die wenigen erhaltenen Nährstoffe wie Kalium werden Ihren Pflanzen schwerlich Wunderkräfte verleihen. Dazu kommt, dass deutsche Böden in der Regel bereits mit Kalium überversorgt sind.
Sie müssen Holzasche allerdings nicht zwangsweise wegwerfen, denn diese lässt sich noch für viele Dinge im Haushalt benutzen. Ihre poröse Struktur wirkt auf metallene Oberflächen wie ein Peeling und kann hartnäckigen Verfärbungen entfernen. Das ist in Kleinstmengen unbedenklich. Sie kann dabei vielfältig eingesetzt werden:
- als Scheuermittel für Edelstahlgeschirr und Besteck
- als Politur
- um angelaufenes Silber und Kupfer auf Hochglanz zu bringen
Auch zum Reinigen der Kaminscheibe brauchen Sie keine speziellen Reiniger, denn Holzasche hilft Ihnen auch hier weiter. Nehmen Sie einfach etwas befeuchtetes Zeitungspapier und verreiben die Holzasche auf der Scheibe. Im Handumdrehen ist diese ganz schonend gereinigt und Sie haben wieder freie Sicht.