Kaminofen stinkt beim ersten Anheizen – Normal?
Jens Truog„Puh – das riecht aber ganz schön! Ist das normal?“ Beim ersten Anheizen vom neuen Kaminofen ist es durchaus normal, dass es zunächst unangenehm riecht. Doch danach sollte der Geruch verfliegen und das Heizen keinen Gestank mehr verursachen. Im folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen, warum der Kamin beim ersten Anheizen stinkt und ab wann die Geruchsentwicklung nicht mehr normal ist.
Was passiert beim ersten Anfeuern?
Der Hauptgrund, warum der Kamin stinkt ist der Lack: Dieser muss sich erst einbrennen, damit er seine finale Festigkeit erreicht. Aus diesem Grund sollte der Ofen vor dem ersten Anzünden auch niemals mit den nackten Händen berührt werden. Es können Fingerabdrücke auf den Korpus gelangen, welche sich dann mit einbrennen und für immer dort bleiben – also Handschuhe tragen ist angesagt.
Das Einbrennen riecht unangenehm, weil der Lack bei dem Vorgang Dämpfe produziert (nicht giftig). Nach der ersten Inbetriebnahme sollte es aber verflogen sein. Am besten lüften Sie den Raum ordentlich und halten alle anderen Türen geschlossen. Der Kaminofen stinkt auch danach noch richtig schlimm? Dann hat es wahrscheinlich andere Ursachen…
Kaminofen stinkt weiterhin: Was jetzt?
Sollte der Geruch nicht verfliegen, dann sollten Sie auf Ursachenforschung gehen. Mögliche Gründe für Gestank auch nach dem anfänglichen Heizen ist immer ein Zeichen für einen gestörten Betrieb. Die häufigsten Ursachen sind dabei eine gedrosselte Luftzufuhr, undichtes Ofenrohr, ein schlechter Kaminzug oder feuchtes Kaminholz.
Prüfen Sie zunächst, ob die Klappe für den Rauchabzug weit genug geöffnet ist: Ist sie geschlossen, kann der Rauch nicht abziehen und breitet sich im Innenraum aus. In diesem Fall öffnen Sie die Rauchabzugsklappe sowie alle Fenster im Raum, damit der Rauch ungehindert abziehen kann. Dabei kann das Feuer im Kamin vorübergehend gelöscht werden. Sollte die Klappe bereits geöffnet sein und der Rauch kann dennoch nicht abziehen, dann löschen Sie das Feuer aus Sicherheitsgründen und holen Sie Ihren Schornsteinfeger, damit er Ihre Anlage überprüft.
Wenn Sie einen Kamineinsatz als individuelle Kaminanlage in Szene setzen, kann es auch durchaus sein, dass beim Einbau des Kamineinsatzes falscher Kleber oder andere Baumaterialien falsch verwendet wurden. Wurde an Stellen die sehr heiß werden mit ungeeigneten Materialien gearbeitet, kann dies zu stinkenden Ausgasungen führen, die sich so leicht nicht wieder verflüchtigen.
Auf das richtige Holz kommt es an
Ein weiterer Grund für Gestank durch den Kaminofen kann das verwendete Scheitholz sein: Ist es zu feucht, dann verbrennt es nicht nur schlechter, sondern es entstehen auch unangenehme Gerüche. Deshalb sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihr Brennholz an einem geeigneten Ort trocken lagern. An einer Brennholzmiete zum Beispiel. Ideal ist es, wenn ein Teil des Scheitholzes in einem hübshcen Holzkorb in der Nähe des Kamins gelagert wird: Im Betrieb wird das Holz so direkt am Ofen vorgetrocknet.
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Doch nicht nur die Lagerung, sondern auch der Brennwert von Holz entscheidet über die Verbrennung mit: Holzarten mit guten Brennwerten sind zum Beispiel Birke, Buche, Eiche und Obstgehölze. Verzichten sollten Sie auf Fichten-, Erlen- und Pappelholz.