Anleitung und Infos zum Gasgrill einbrennen
Jens TruogSpielen Sie mit dem Gedanken, sich einen neuen Gasgrill zuzulegen oder Sie stehen bereits vor Ihrem neuen Grill und fragen sich: „Wie kann ich einen Gasgrill richtig einbrennen?“ Dann sind Sie hier richtig! Wir beantworten in diesem Beitrag alle wichtigen Fragen zum Thema Gasgrill einbrennen. Gleichzeitig geben wir Ihnen eine „Gasgrill einbrennen Anleitung“ an die Hand, mit der Sie Ihren neuen Grill schon bald feierlich einweihen können.
Was ist der Unterschied zwischen Einbrennen und Ausbrennen?
Das Ausbrennen ist fester Bestandteil der Erstinbetriebnahme eines jeden Gasgrills und gehört durchgeführt. Beim Ausbrennen wird der Grill mit allen Brennern auf höchster Stufe erhitzt, um die restlichen Rückstände aus der Produktion, Anhaftungen und Staub zu entfernen. Dieser Vorgang dauert etwa 15 bis 30 Minuten und ist erst zu beenden, wenn der Grill nicht mehr qualmt und keine Ausdünstungen mehr zu erkennen sind. Bei diesem Vorgang sieht man dann auch gleich einmal, zu welchen Höchsttemperaturen der neue Gasgrill fähig ist. Das Einbrennen erfolgt nach dem Ausbrennen des Gasgrills.
Wann und wieso muss man einen Gasgrill einbrennen?
Diese Frage ist essenziell für alle, die sich beispielsweise einen neuen Napoleon Gasgrill gekauft haben und diesen nach dem Aufbau nutzen wollen. Denn vor der Erstbenutzung empfehlen die meisten Hersteller hochwertiger Grills das Einbrennen. Doch was hat es damit auf sich? Das Einbrennen dient dazu eine Schutzschicht, die sogenannte Patina mittels Öl auf den Grill aufzutragen. Diese sorgt dafür, dass nichts rosten und anbrennen kann. Bei Gussrosten ist dies unserer Ansicht nach sehr sinnvoll und auch notwendig. Bei Edelstahl hingegen nicht unbedingt. Man sollte sich auf jeden Fall darüber bewusst sein, dass beim Einbrennen eine dunkle Schicht entsteht, die man bei seinem neuen Edelstahlgasgrill sicherlich nicht ansehnlich findet, doch diese bildet sich so oder so mit der Zeit.
Öl sollte auf den Rosten auf jeden Fall- ganz gleich ob der Grill bereits eingebrannt wurde oder nicht- zum Einsatz kommen, denn auch die Patina baut sich erst mit der Zeit richtig auf. Es gilt auch immer die Bedienungsanleitung des Herstellers zu lesen und die dort aufgeführten Hinweise zu beachten und umzusetzen.
Wie lange dauert das Einbrennen des Gasgrills?
Der gesamte Prozess dauert in etwa 50-60 Minuten. Dazu gerechnet ist noch nicht die Zeit, in der Ihr Grill abkühlen muss. Hier ist also Geduld gefragt, damit Sie sich beim Säubern am Ende nicht verbrennen.
Können Grillroste und Grillzubehör mit eingebrannt werden?
Natürlich sollten Sie alles an Zubehör – wie Roste, Grillplatte, Grillplanchas etc. alles was neu zu Ihrem Gasgrill gekauft wurde, gleich mit ausbrennen. Gerade das Gusseisen-Grillrost einbrennen wird von den meisten Herstellern empfohlen. Aber auch, wenn Sie anderes Zubehör wie eine Guss-Plancha einbrennen, erspart Ihnen das bei der Reinigung einiges an Arbeit. So sparen Sie sich zusätzliche Arbeitsschritte und Sie müssen sich keine Gedanken mehr um klebendes Grillgut am Grillrost oder rostende Roste machen. All die Arbeit erledigt die Hitze für Sie.
Welche Grillroste sollte man einbrennen?
Emaillierte Grillroste sind beliebt, vor allem, da sie sehr pflegeleicht sind. Doch muss man einen emaillierten Grillrost einbrennen? Die Emaille an sich ist bereits eine Schutzschicht ähnlich der Patina. Sie erhöht die Wärmeleitfähigkeit und die Robustheit des Grillrostes. Sie müssen einen emaillierten Grillrost nicht einbrennen. Das Ausbrennen, um die Produktionsrückstände zu entfernen reicht aus.
Edelstahlroste sind günstig und wenig anfällig für Rost. Lohnt sich das Edelstahlrost einbrennen? Normalerweise sollten Sie einen Edelstahlrost vor jedem Grillen dünn mit Öl einstreichen, damit das Grillgut nicht kleben bleibt. Ein Einbrennen bei hohen Temperaturen ist nicht notwendig, da Edelstahlroste sehr pflegeleicht sind und keinen zusätzlichen Schutz benötigen.
Einen Gussrost einbrennen ist ein wichtiger Schritt, wenn Sie noch lange etwas von Ihrem Grillrost haben wollen. Gerade gegenüber Rost ist Gusseisen sehr empfindlich. Achten Sie beim Bestreichen mit Öl also darauf, dass Sie damit jede noch so kleinste Fuge abdecken.
Kann man auch einen verchromten Grillrost einbrennen? Verchromte Roste sind sehr anfällig. Oft reicht schon ein Kratzer und die schützende Chromschicht ist zerstört. Dadurch beginnt der Grillrost schnell, zu rosten. Da es sich hier um eine so empfindliche Schutzschicht handelt, kann eine zusätzliche Patina nicht schaden. Einen verchromten Rost einbrennen ergibt also durchaus Sinn und kann die Lebensdauer des Grillrostes deutlich verlängern.
Wie oft muss ein Gasgrill eingebrannt werden?
Diesen Prozess sollten Sie Ihrem Grill vor jeder Grillsaison bieten. Das Grill einbrennen ist wichtig, um vor allem nach dem Winter Rückstände verschwinden zu lassen. Sie grillen regelmäßig und am besten das ganze Jahr über? Dann können Sie Ihren Gasgrill alle 1-2 Monate einbrennen, um auf der sicheren Seite zu sein. Dadurch minimieren Sie die Wahrscheinlichkeit, dass durch das häufige Aufheizen und Abkühlen Kondenswasser sowie Rost entstehen kann. Falls Ihnen gerade das Grillen in der kalten frostigen Saison gefällt, sehen Sie sich gerne unseren Beitrag zum Gasgrillen im Winter (Link zum Gasgrill im Winter) an.
Gasgrill richtig einbrennen – So funktioniert`s
Das richtige Öl zum Gasgrill einbrennen: Bevor Sie Ihren Grill erhitzen, streichen Sie das Innere, das direkt mit großer Hitze in Berührung kommt, mit einer dünnen Schicht Öl ein. Dazu gehören die Seitenteile sowie der Deckel von innen und die Oberseite der Brennerabdeckung. Die Brenner selbst sollten nicht mit Öl behandelt werden. Nutzen Sie für das Auftragen beispielsweise einen handelsüblichen Backpinsel oder eine fein eingestellte Sprühflasche. Am besten eignet sich hitzebeständiges Öl wie Rapsöl oder Sonnenblumenöl, damit das Öl nicht vollständig verbrennt, sondern als eingebrannte Schutzschicht haften bleibt und die Poren gegen Korrosion verschließt. Die Auffangschale brauchen Sie nicht mit Öl zu behandeln. Nachdem alle Teile mit Öl eingestrichen wurden, etwaige Ölüberschüsse mit einem zarten Tuch abwischen, sodass sich keine Ölnasen bilden, sondern sich analog dem folgenden Absatz eine feine glänzende Schicht abzeichnet.
Wollen Sie auch den Grillrost mit einbrennen? Dann gehen Sie hier genau so vor. Bestreichen Sie ihn mit Öl und wischen Sie anschließend mit einem sauberen Tuch darüber. Wiederholen Sie diesen Prozess zwei- bis dreimal. Die Oberfläche glänzt? Dann ist Ihr Grillrost bereit zum Einbrennen. Diese Schritte können Sie auch bei Ihrem restlichen Grillzubehör nutzen.
Gasgrill zum Einbrennen richtig aufheizen: Wenn Sie alles eingestrichen haben, drehen Sie nicht gleich alle Brenner am Gasgrill auf. Schließen Sie zunächst den Grill. Um das Material an die Hitze zu gewöhnen, schalten Sie erst einen Brenner auf die niedrigste Stufe. Am besten eignet sich hier zuerst der mittlere Brenner. Dann folgen nach und nach auch die äußeren. Bleiben Sie zunächst bei einer niedrigen Stufe, bis alle Brenner laufen. Sind alle Brenner auf einer Stufe, warten Sie zwei bis drei Minuten. Anschließend drehen Sie nach und nach jeden der Brenner, beginnend wieder mit dem mittleren, auf die höchste Stufe. Haben Sie hierbei Geduld und warten vor jeder Stufen-Erhöhung ein paar Minuten ab, damit sich das Material an die Hitze gewöhnen kann. Das Gasgrill Einbrennen sollte sorgfältig durchgeführt werden.
Gasgrill ausbrennen lassen: Die richtige Temperatur beim Gasgrill einbrennen liegt bei etwa 300°C, damit auch alle Rückstände restlos verschwinden. Wundern Sie sich nicht über die starke Rauchentwicklung. Hier verbrennen gerade alle Rückstände und auch ein Teil des Öls. Achten Sie darauf, Abstand zum Grill zu halten, denn die entstehenden Gase im Rauch können gesundheitsschädigend sein. Schließlich können auch kleine Plastikteile verbrennen, die Sie mit bloßem Auge nicht sehen.
Wie lange muss ein Gasgrill eingebrannt werden? Normalerweise dauert der reine Brenn-Prozess etwa 20 Minuten. Sie erkennen, dass der Grill mit allem Zubehör eingebrannt ist, wenn keine übermäßige Rauchentwicklung mehr zu sehen ist.
Gasgrill langsam abkühlen lassen: Hier gehen Sie vor wie beim Aufheizen. Schalten Sie langsam nach und nach alle Brenner wieder herunter, bis auch der letzte ausgeschaltet ist. Beginnen Sie bei den äußeren Brennern und schalten Sie den inneren zum Schluss ab. Dann öffnen Sie Ihren Grill und lassen ihn abkühlen.
Gasgrill vorsichtig säubern: Erst jetzt greifen Sie zu Küchenpapier und wischen die Oberflächen sowie das Grillzubehör ab, um eventuellen Ruß zu entfernen. Benutzen Sie hier keine Reiniger, denn diese könnten Ihre hart erarbeitete Schutzschicht wieder zerstören. Ihr Grillrost hat sich dunkler gefärbt? Das ist vollkommen normal und liegt an der entstandenen Patina – es ist also ein gutes Zeichen dafür, dass alles funktioniert hat.
Sind braune Ablagerungen nach dem Einbrennen normal?
Die dunklen Spuren auf Gasgrill und Zubehör entstehen durch das Öl, das Sie eingebrannt haben. Das ist völlig normal und ungefährlich. Wenn Sie sich dennoch daran stören, greifen Sie zu heißem Wasser und geben Sie einige Spritzer Zitronensäure dazu. Wischen Sie dann mit einem damit angefeuchteten Lappen über die verfärbten Stellen aus Edelstahl.
Benutzen Sie diese Methode nicht bei Gusseisen. Dadurch würden Sie die Patina zerstören. Dunkel verfärbtes Gusseisen ist normal und sogar gewollt. Dabei handelt es sich nur um die sichtbare Patina. Behandeln Sie auf diese Weise nur Flächen, die nicht in Kontakt mit Grillgut kommen.
Geben Sie die Mischung vorsichtig auf die betroffenen Stellen am Edelstahl und lassen Sie den Grill eine Stunde lang so stehen. Anschließend wischen Sie mit einem feuchten Lappen – dieses Mal nur mit Wasser – erneut über die entsprechenden Flächen und wiederholen den Vorgang regelmäßig über Tage hinweg. Dadurch sollten die Verfärbungen verschwinden.