Smokergrill & BBQ Smoker- das sollte man wissen
Aileen MeinickeEin Smokergrill eignet sich sowohl zum Smoken, als auch zum Grillen. Die Vielseitigkeit der Verwendung eines Smokergrills erklärt wohl auch dessen Beliebtheit. Dieser Ratgeber soll rundum die Thematik Smokergrill und BBQ Smoker aufklären. Wir stellen die verschiedenen Arten von Smoker Grills und deren Unterschiede vor. Dabei vergleichen wir die verschiedenen Smokergrills miteinander und informieren auch über sonstige Details, die man zum Smokergrill wissen sollte.
Ein Smokergrill oder auch BBQ Smoker genannt, wird für die Zubereitung von Grillspeisen genutzt, die bei niedrigen Temperaturen über längere Zeit gegart werden. Ein BBQ Smoker ist also ideal für die Grillmethode „Low&Slow“ geeignet. Das Fleisch wird dabei langsam im Smokergrill für mehrere Stunden bei Temperaturen zwischen 95 – 120°C Grad unter geschlossenem Deckel zubereitet. Wer mag versieht sein Fleisch im Smokergrill während des Garprozesses mit Raucharoma.
Ein toller Einstieg in das Räucherthema ist die prinzipielle Frage, ob es eigentlich einen Unterschied zwischen Smoken und Räuchern gibt. Der verlinkte Blogbeitrag bietet ein gutes Einstiegsthema für alle, die sich intensiver mit dem Räuchern beschäftigen möchten. Wir möchten hier in diesem Beitrag allerdings beim Thema Smokergrill bleiben.
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Smoker und Grill?
Die Frage, ob es einen Unterschied zwischen einem Grill und einem Smoker gibt, kann mit einem klaren „Jein“ beantwortet werden. Bei Wort Grill beschreibt einen weit gefassten Oberbegriff, der sich so nicht klar von einem Smoker abgrenzen lässt. Denn bei einem Smoker handelt es sich letztendlich um eine bestimmte Grillart. So lässt sich ein Keramikgrill oder Pelletgrill definitiv als Smoker verwenden und ist auch dafür konzipiert. Ein Smokergrill braucht in jedem Fall zumindest einen Grilldeckel, mit dem sich der Garraum dicht schließen lässt. Demnach kann auch ein Gasgrill mit dem passenden Räucherzubehör als Smoker verwendet werden. Bei dieser Definition ist dann allerdings darauf zu achten, dass sich nicht zwangsläufig jeder Grill mit Smoker-Funktion für die Zubereitung eines Low&Slow-Gerichts eignet. (Zu diesem Begriff kommen wir weiter unten im Beitrag noch einmal). Anders verhält es sich bei dem Begriff Schwenkgrill. Ein Schwenkgrill oder offener Holzkohlegrill lässt sich definitiv nicht als Smokergrill verwenden.
Wie verwendet man einen Smokergrill?
Der Smokergrill sollte mit seiner Rauchquelle vor übermäßigem Luftzug und Regen geschützt stehen. Ein BBQ Smoker soll schließlich die Temperatur lange und konstant halten können, weshalb das Credo sein sollte diesen vor unnötigen Witterungseinflüssen zu schützen. Es versteht sich von selbst, dass man einen BBQ Smoker niemals in geschlossenen Räumen bzw. im Innenbereich betreibt. Es ranken sich viele Fragen rundum den Smokergrill und seiner Verwendung. Alle weiteren Informationen zur Handhabung finden Sie in unserem Ratgeber zum Smoken.
Welche Arten von Smokergrills unterscheidet man?
Wer sich tiefer mit der Grillmaterie auseinandersetzt, trifft auf unterschiedlichste Begrifflichkeiten. Auch für den BBQ Smoker bzw. Smokergrill haben sich verschiedenste Ausführungen und Bezeichnungen durchgesetzt:
- Vertikale Smoker
- Water-Smoker
- Bullet-Smoker
- Barrel-Smoker
- Stick Burner
- Offset-Smoker
- Keramikgrill
Sie alle haben eines gemeinsam. Sie wurden alle für das Smoken konzipiert und gehören daher auch zur Gruppe der BBQ Smoker. Doch auch ein Pelletgrill, wie beispielsweise von Pit Boss ist als BBQ Smoker konzipiert und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Ein Smokergrill, der mit Pellets betrieben wird, wird übrigens aufgrund seiner überaus einfachen Bedienbarkeit als „alte Herren-Smoker“ bezeichnet (Einstellen, Nickerchen, Aufwachen, Essen). Wir wissen aber aus unserer Erfahrung, dass diese Art von BBQ Smoker definitiv auch bei der jüngeren stressgeplagten Generation sehr gut ankommt. 😊
Vertikale- /Bullet- & Wasser-Smoker
Vertikale Smoker (auch als Bullet-Smoker oder Water-Smoker bekannt) sind unter BBQ-Fans aufgrund ihres platzsparenden Designs und ihrer Tragbarkeit (im Gegensatz zu Offset-Smokern) besonders beliebt. Oft sind diese Smoker auch kostengünstiger als andere Arten von BBQ-Smokern. Die Grillfläche und der Feuerraum befinden sich in vertikaler Lage zueinander, was die Namensherkunft für diese Art von Smokergrill erklärt. Man hat also drei Ebenen. Unten die Hitzequelle, dann die Wasserwanne und zu guter Letzt das Grillrost. Das Feuer erhitzt das Wasser und es bildet sich Wasserdampf. Dieser Dampf gart zusammen mit der trockenen Hitze, die von der Feuer-Ebene empor steigt, das Grillgut. Man kann den Watersmoker statt mit Wasser auch mit Sand in der Schale betreiben, das bringt eine leicht erhöhte Temperatur, mehr Knusprigkeit , aber auch die Gefahr, dass das Fleisch schneller austrocknet. Man muss hier also mehr Obacht auf die Temperatur geben.
Als nachteilig wird in diversen Foren beschrieben, dass man bei Wassersmokern nur schwer Zugang zur Wasserpfanne hat und demnach die Wasserwanne bei Bedarf nicht nachfüllen kann. Dem können wir so pauschal nicht zustimmen. Bei Bulletsmokern günstigster Preiskategorien mag das wohl zutreffen, doch ein sehr gutes Gegenbeispiel sind die ProQ Smokergrills. Diese hochwertigen Smokergrills sind mit ihrer Wasserwanne vielfältig einsetzbar. Für das Wassersmoken sind diese BBQ Smoker extra so konzipiert, dass die mittlere Ebene auch über eine Tür bequem erreicht und das Wasser gegebenenfalls mit einer Gießkanne aufgefüllt werden kann. Die ProQ Smoker sind übrigens die ersten BBQ Smoker die gezielt für sämtliche Räuchermethoden konzipiert wurden. So kann damit- wie in allen Smokergrills- heiß geräuchert werden. Mit dem entsprechenden Kaltrauchgenerator ist in einem ProQ BBQ Smoker jedoch sogar das Kalträuchern möglich. Fische können zum Räuchern sogar richtig eingehängt werden.
Gewöhnlicherweise sind die auf dem deutschen Markt erhältlichen BBQ Smoker für das „Low and Slow BBQ“ konzipiert, jedoch nicht dafür um mit Temperaturen unter 21 Grad Celsius kalt zu räuchern. Hier ist der Hersteller und Räucherexperte mit seinen ProQ Smokern seither eine große Ausnahme. Der Kaltrauchgenerator von ProQ eignet sich übrigens auch für andere BBQ Smoker. Auch ein digitaler Holzkohlegrill von Masterbuilt, der als Smoker konzipiert ist und automatisch gesteuert werden kann, lässt sich so bequem zum Kalträuchern nutzen.
Keramikgrill als BBQ Smoker
Den Keramikgrill möchten wir als BBQ Smoker nicht unbenannt lassen. Mit seinem massiven Körper, der mit einer dicken Schamott ausgestattet ist, hält er die Temperatur im Inneren konstant und zuverlässig. Wie bei einem vertikalen Smokergrill befindet sich die Feuerquelle unter der Grillfläche, die jedoch indirekt abgeschirmt werden kann. Mit dem SloRoller ausgestattet, wird die Hitze im Kamado Joe Keramikgrill gleichmäßig im Garraum verteilt- unbeliebte Hotspots gibt es dabei nicht. Die iKamand-Temperatursteuerung übernimmt die Anpassung der Luftzufuhr, sodass die Temperatur automatisch gehalten wird. Ein Keramikgrill erfreut sich größter Beliebtheit bei Low&Slow-Fanatikern!
Ideal und sehr beliebt für die Zubereitung von Low&Slow-Gerichten sind Keramikgrills, die mit ihrem massiven Körper und ihrer dicken Schamottauskleidung die Temperatur konstant halten können.
Offset-Smoker / Stick-Burner
Ein Offset-Smoker oder auch Stick-Burner genannt unterscheidet sich von einem vertikalen BBQ Smoker dahingehend, dass sich die Grillfläche auf gleicher Ebene, wie die Feuer- bzw. Räucherbox befindet. Dieser Smokergrill arbeitet auf Basis eines zwei- oder drei-Kammer-Systems und wird in ganz traditioneller Form des American BBQ eigentlich mit Holz betrieben. Man verbindet mit einem Offset-Smoker daher die ursprünglichste Form des BBQ. Die meisten Smoker, die man in unserem Onlineshop kaufen kann, basieren auf diesem Kammerprinzip. So beispielsweise die bereits oben genannten Masterbuilts oder Pit Boss Grills, ebenso wie die Louisiana Grills.
Nutzer beschreiben den Offset Smokergrill bzw. Stick Burner als stimmiger und atmosphärischer, aber auch vergleichsweise schwieriger in der Handhabung, wenn man ihn ausschließlich mit Holz befeuert. Wer in einem Offset-Smoker mit Holz Smoken möchte, sollte auf jeden Fall Leidenschaft, Lernbereitschaft und Geduld mitbringen. Nutzer, die bereits Erfahrungen mit dem Offset-Smoker, als auch einem Pelletgrill gemacht haben, geben weder dem einen noch dem anderen Smokergrill den qualitativen Vorzug. Bei einer richtigen Handhabung überzeugen also beide Arten von BBQ Smokern. Anfängern würden wir aber dennoch nicht zu einem Offset-Smoker raten. Mittlerweile ist es am gängigsten Holzkohle in Verbindung mit Räucherchunks zu verwenden, die wir in unserem Räucherzubehör anbieten. Doch selbst für die, die es ganz traditionell halten wollen, haben wir in einem separaten Beitrag eine Antwort auf die Frage welches Holz man zum Smoken verwenden sollte.
Offset Smoker oder Pelletgrill als BBQ Smoker?
Der Pelletgrill macht dem Offset-Smoker unserer Beobachtung nach immer häufiger Konkurrenz, da er einfacher zu händeln ist. Wer aber Spaß am Tüfteln hat und beim Smoken beschäftigt sein will, hat beim Offset-Smoker auf jeden Fall etwas, worum er sich kümmern kann. Beim direkten Vergleich verschiedener Nutzer wird das Ergebnis beim Pelletgrill oftmals als zarter und leichter vom Knochen zu lösen beschrieben, als beim Offset-Smoker, wobei beim Offset-Smoker auch mehr das Raucharoma im Vordergrund steht. Beim Offset-Smoker wird der Rauchring hingegen als weicher und geschmacklich besser beschrieben als beim Pelletgrill. Auf jeden Fall macht ein Offset Smoker bedeutend mehr Arbeit als ein Pelletgrill.
Ein Nutzer in einem Forum bezieht klar Stellung mit folgenden Worten: „In meinen Augen ist der Offset Smoker das Sportgerät, bei dem 10 Bediener 10 unterschiedliche Geschmäcker ans Fleisch bringen (können). Sprich Saftigkeit und Rauch hängt signifikant von dem Bediener ab.“
Interessant ist übrigens auch, dass wir in einem Forum lesen konnten, dass jemand geschrieben hatte, dass die Rauchnote aus dem Räuchereinsatz eines Napoleon Prestige Gasgrills ein deutlicheres Raucharoma an das Fleisch gegeben hat, als der Pelletsmoker. Hieraus ging jetzt allerdings nicht hervor, welcher BBQ Smoker verwendet wurde.
Vergleichsübersicht Pelletgrill, Offset Smoker, Water Smoker, Keramikgrill
Wir haben einmal einen Vergleich zwischen Pelletgrill, Offset Smoker, Keramikgrill und Wasser-Smoker bereitgestellt. Die eingetragenen Zahlen verstehen sich als Platzierung. Ausschlaggebend für unser Ranking sind die im Netz und Foren gemachten Kommentare zu Nutzern, die wir analysiert und nun übersichtlich in der folgenden Tabelle zusammenfassend darstellen
| Offset Smoker | Watersmoker | Pelletgrill | Keramikgrill | |
| Rauchnote | 1 | 3 | 4 | 2 |
| Komfort | 4 | 2 | 1 | 3 |
| Vielseitigkeit | 3 | 4 | 2 | 1 |
| Attraktivität | 2 | 3 | 4 | 1 |
Für welche Art von Smokergrill man sich letztendlich entscheidet, hängt also von der persönlichen Einstellung ab. Wer Zeit und Muße hat, sich um ein Feuer zu kümmern und den besten Rauchgeschmack haben möchte, entscheidet sich für einen Offset-Smoker. Komfort und Vielseitigkeit genießen jene, die sich für einen Pelletgrill entscheiden. Und wer nur alle drei oder vier Stunden nach seinem BBQ schauen und ein zuverlässiges BBQ-Ergebnis haben möchte, entscheidet sich für einen Wassersmoker. Der Keramikgrill schneidet wirklich gut ab, allerdings ist die Handhabung nicht zu unterschätzen und Bedarf ein wenig Übung.
Es gab bei unserer Recherche auch Nutzer, die verschiedene Fleischsorten auf unterschiedlichen Grillsmokern getestet hatten. Fisch gelingt demnach in einem Wassersmoker bedeutend besser, als in einem Pelletsmoker oder auf einem Gasgrill, da er das Raucharoma hängend in einem Vertikalsmoker viel besser annimmt. Obschon der Fisch in einem Gasgrill vom Raucharoma her besser wird, als in einem Pelletgrill.
Gibt es elektrische BBQ Smoker?
Ja, es gibt auch elektrische BBQ Smoker. Wir als Fachberater befinden elektrische BBQ Smoker aber- wenn man es genau nimmt- als viel zu weit weg von der ursprünglichen Intension eines BBQ Smokers und würden daher dann immer zu einer Multi-Variante tendieren. Jemand der nach einem elektrischen BBQ Smoker Ausschau hält, fühlt sich besonders von der Möglichkeit angesprochen alles automatisch über Strom steuern zu lassen. Doch auch Smokergrills die mit Holzkohle befeuert werden, wie die digitalen Masterbuilt Smoker, bieten mit ihrem enorm großen Holzkohlevorratsbehälter und der automatischen Steuerung diese einfache Handhabung.
Welche Größe sollte der Smokergrill haben?
Pauschal kann man sagen, je mehr Durchmesser, desto mehr Grillfläche. Das ist logisch. Doch gerade bei einem Offset-Smoker sollte man beachten, dass die ersten 15cm der Grillfläche in der Regel nicht zum Smoken geeignet sind. Der Abstand zur Hitzequelle- ob nun mit Holz, Briketts oder Kohle befeuert- ist einfach zu gering, sodass die Hitze hier noch zu groß ist. Daher sollte man bestenfalls eine längere Variante wählen. Zudem ist die Temperaturregulierung bei einer größeren Grillfläche viel einfacher zu handhaben, da man dann wirklich Platz zum Arbeiten hat und nicht mit einem „Sparrand“ auskommen muss. In diversen Foren raten die Erfahrenen definitiv zu einer Breite von 20 Zoll anstatt 16 Zoll. Man hat im 16er keinen Platz für weiteres Material und auch Wasserschalen finden in einem 20 Zoll Smokergrill viel besser Platz. Die Handhabung wird als wesentlich komfortabler beschrieben.
Sicherlich ist es letztendlich auch eine Preisfrage. Doch besser einmal richtig gekauft, als zweimal. Unserer Erfahrung nach ist es nicht so unüblich, dass jemand, der mit einem 16 Zoll BBQ Smoker begonnen hat, später zu einem 20 Zoll Smokergrill wechselt, da ihm die Fläche dann doch zu klein ist.
Was es sonst noch zum BBQ Smoker zu wissen gibt…
Kastenweissbrot vom Grillsportverein hat folgendes aussagekräftiges Statement zum Thema Offset-Smokergrill gegeben:
„Mit einer richtigen Lok macht es Spaß, da gebe ich dir recht, aber mit einem billigen Smoker ist es Arbeit. Nicht zu vergleichen mit der Kugel, wo man alle 2 Stunden mal schauen sollte… ne ne alle 5 Minuten“
An dieser Stelle möchten wir einmal den Hinweis geben, dass billige Smokergrills längst keine so große Materialstärke aufweisen, wie Qualitätsprodukte. Ein Smoker sollte so konzipiert sein, dass er die Wärme gut und die Temperatur lange stabil hält. Eine ausreichende Materialstärke und ein dichter Deckel schützen vor Temperaturverlust. Je dicker, desto weniger anfällig für Wind. Ein besonders aussagekräftiges Qualitätsmerkmal bei einem BBQ Smoker ist ein doppelwandiger Deckel, der die Temperatur gut im Garraum hält. Die pelletbetriebenen Smokergrills von Louisiana Grills sind beispielsweise mit einem solch doppelwandigen Deckel ausgestattet und daher sehr beliebt.
