Anfeuern nach der Sommerpause – So geht es richtig!
Jens TruogDer Sommer neigt sich dem Ende zu, die Tage werden wieder kürzer und der Herbst streckt seine Fühler aus. Für viele Ofenbesitzer ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, das erste Mal nach der Sommerpause den heimischen Kamin- oder Pelletofen wieder in Betrieb zu nehmen. Das erste Anfeuern nach dem langen Sommer ist für viele Ofenbesitzer oft ein zittriger Akt und mit Gestank verbunden. Das muss aber nicht sein! Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen und wie das Anfeuern leicht von der Hand geht.
Anfeuern nach der Sommerpause: den Ofen vorher warten und reinigen
Wenn die Tage kürzer werden, ist es an der Zeit den Kamin auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. So sollten Sie in jedem Fall Ihren Kaminofen auf Schäden und eventuelle Defekte hin überprüfen. Ebenso gilt es im Rahmen der Wartung Verschleißteile gegebenenfalls auszutauschen. Häufige Verschleißteile sind Dichtungen, Elemente der Feuerkammer oder auch Teile der Feuerraumtür.
Generell gilt, dass sämtliche Bauteile des Ofens, die über Jahre hinweg Kontakt mit dem Feuer haben, manchmal schadhaft werden. Dies kann zur Folge haben, dass ungewollt Raumluft in den Feuerraum dringt und das komplexe Zusammenspiel der Verbrennungsluft und die Abbrandstufen stört. Andererseits können sich auf diese Weise Aschepartikel in der Raumluft ausbreiten und auch zu einem unangenehmen Geruch führen. Was wiederum durchaus dazu führen kann, dass der Kaminofen einen unangenehmen Geruch verströmt.
Ebenso Wichtig, wie die Wartung, ist auch eine vollständige Reinigung Ihrer Einzelraumfeuerstätte. So muss die Brennklammer clean sein sowie von allen Ascheresten und sonstigen Rückständen befreit sein, bevor der Kaminofen nach dem Sommer wieder entzündet wird.
Der Schornstein – Warum ist er beim Anfeuern so entscheidend?
Sie ahnen es bestimmt schon: Das richtige Anfeuern Ihres Kaminofens nach der Sommerpause hängt stark mit einem ordnungsgemäßen Betrieb des hauseigenen Schornsteins zusammen. Bevor Sie diesen das erste Mal in Betrieb nehmen, empfiehlt sich ein Blick in den Edelstahlschornstein. Dieser könnte während der Sommermonate als Unterschlupf für Vögel oder andere Tiere gedient haben. Im Regelfall prüft und reinigt Ihr Schornsteinfeger jedoch die Abgasanlage Ihres Kamins.
Der Schornstein sollte sauber und gereinigt sein, damit der Kaminofen beim Anzünden des Holzes richtig in Fahrt kommen kann. Das hängt mit den Eigenschaften des Schornsteinzuges zusammen. Der Kamin kann nur dann seine Rauchgase nach draußen, sprich nach oben durch den Schornstein befördern, wenn die Luftsäule im Schornstein wärmer ist als die Außenluft. Wurde der Schornstein lange nicht in Betrieb genommen, etwa weil es den Sommer über kontinuierlich warm war, kann es leicht passieren, dass die Außenluft wärmer ist als die Innenluft des Schornsteins. Dann kann aber kein Unterdruck entstehen und die Rauchgase wandern im schlimmsten Fall in den Wohnraum!
Um das zu vermeiden, sollten Sie Ihren Ofen, wie folgt, prüfen. Öffnen Sie nach dem Anzünden des Holzes die Feuerraumtür des Kamins einen Spalt weit. Spüren Sie einen Luftzug? Dann ist alles in Ordnung. Ist dies nicht der Fall, gehen Sie zum Schornstein und überprüfen diesen über die Reinigungstür des Schornsteins. Wenn die Luft dort eher von oben nach unten strömt, stoppen Sie Ihren Kaminofen und entzünden Sie ein sogenanntes Lockfeuer an der Schornsteinsohle. Dazu empfehlen sich etwa Holzwolle oder Papier. Dank des Lockfeuers wird die Luftsäule im Edelstahlschornstein erwärmt und die Einzelraumfeuerstätte bekommt wieder einen richtigen Zug.
Muss der Schornstein vor dem Anfeuern frei und sauber sein?
Ebenfalls wichtig beim Anfeuern des Ofens nach der Sommerpause ist die grundsätzliche Beschaffenheit des Schornsteins. Ist er frei von Ruß, Verschmutzungen oder auch anderen Faktoren? Selten kann es etwa vorkommen, dass sich eine Vogelfamilie im Schornstein häuslich eingerichtet hat. Manchmal verstopft auch anderer Schmutz oder Unrat den Edelstahlschornstein. Bevor ein Lockfeuer entzündet wird oder der Kaminofen generell wieder in Betrieb genommen wird, muss also der Schornstein auf Verschmutzung oder auch eventuelle Schäden überprüft und befreit werden.
Tipps und Tricks wie man nach der Sommerpause den Ofen wieder richtig anfeuert
Nach dem Sommer kann der Kaminofen etwas schwerfällig sein. Allerdings verhält es sich prinzipiell beim Anzünden nach der Sommerpause nicht anders als während der Heizsaison. Auch hier gilt es gut durchgetrocknetes Scheitholz ordnungsgemäß im Kaminofen zu stapeln und den Kaminanzünder sinnvoll zu platzieren. Kaminanzünder wurden extra zu dem Zweck entwickelt um den Kaminholz genügend Wärme zu übermitteln und eignen sich daher besser als Pappe oder Papier beim Anzünden der Scheite. Achten Sie ebenfalls darauf dem noch jungen Feuer ausreichend Sauerstoff zuzuführen, damit dieses schnell auf Touren kommt und eine emissionsarme Verbrennung stattfinden kann.
Fazit
Damit nach der langen Sommerpause alles gut mit dem Kaminofen funktioniert, gibt es einige wichtige Tipps und Ratschläge zu beachten. Zunächst sollten Sie überprüfen, ob ein guter Kaminzug der Rauchgase ins Freie stattfinden kann. Dafür müssen sowohl der Schornstein als auch das Ofenrohr sowie der, eventuell verbaute, Kaminofen Feinstaubfilter von Ruß und Schmutz befreit werden. Achten Sie auf Vogelnester im Schornstein! Zudem muss die Temperatur der Schornsteinsäule höher sein als außerhalb des Schornsteins. Um auf die richtige Temperatur zu kommen, eignet sich das Entzünden eines Lockfeuers. Die korrekte Wartung des Ofens und der Austausch der Verschleißteile ist ebenfalls sehr wichtig. Dann kann dem gemütlichen Beisammensein im Winter auch nichts mehr im Wege stehen!