Bioethanol: Kuriose Fakten zum Brennstoff
Jens TruogBestimmt haben Sie auch schon von einem Ethanolkamin gehört oder einen gesehen. Sie sind eine beliebte Alternative zu einem klassischen Kamin, da sie unkompliziert funktionieren und einfach zu bedienen sind und auch in einer Mietwohnung aufgestellt werden können. Diese dekorative Kamin-Alternative bieten wir auch in unserem Online Shop von ofen.de an. Es gibt aber einige Fakten zum Brennstoff, von denen Sie garantiert noch nie etwas gehört haben!
Ein echtes Leichtgewicht
Ein Kanister mit 10 Litern Ethanol entspricht doch 10 kg, oder etwa nicht? Nein, denn dieser Brennstoff besitzt eine Dichte von nur etwa 0,79 kg/Liter und ist daher ein wahres Leichtgewicht. Ein Kanister bringt deshalb mit einem Volumen von 10 Liter nur etwa 8 kg auf die Waage.
Kurioses Experiment: 1 Liter Bioethanol + 1 Liter Wasser
Schätzen Sie mal: Wenn man ein Liter Ethanol und Wasser miteinander in einem Behälter vermischt, wie viel Flüssigkeit am Ende dabei am Ende vorhanden ist? Alle, die jetzt an 2 Liter gedacht haben (1+1) liegen falsch. Es sind 1,94 Liter. Das nennt man den sogenannten Volumenkontraktionseffekt. Er ist nur bei diesen beiden Flüssigkeiten so stark ausgeprägt. Die Teilchen gehen starke Bindungen zueinander ein und ziehen sich dabei zusammen.
Flüchtiger Alkohol
Bei Bioethanol handelt es sich um einen hoch entzündlichen und flüchtigen Alkohol, das heißt der flüssige Brennstoff verdunstet schnell, auch schon bei Raumtemperatur, und verteilt sich als Gas in der Luft. Sie sollten daher darauf achten, dass Sie Ihren Kanister immer gut verschließen, da sich der Brennstoff ansonsten aus dem Staub macht. Bei der Verbrennung im Ethanol Kamin ist darauf zu achten nur entsprechend dem Brennstoffbedarf Ethanol einzufüllen, da der Überschuss verdampft und sich im Raum verteilt: Eine zu hohe Konzentration in der Luft ist gesundheitsschädlich und gefährlich – deshalb immer auf das richtige Lüften achten und unsere Sicherheitstipps im unten empfohlenen Beitrag zur Sicherheit mit Ethanolkaminen befolgen.
Temperatureigenschaften
Die Temperatur ist ein maßgeblicher Faktor für den Zustand und die Verbrennung von Ethanol. Seine Eigenschaft sich schnell zu verflüchtigen legt dieser Alkohol erst bei einer Temperatur von -20 °C oder weniger ab. Entflammbar hingegen ist der Brennstoff erst ab einer Temperatur von 12°C: Diese kann durch die Umgebung gegeben sein, aber auch durch eine Feuerquelle am Brennstoff, wie zum Beispiel einem Streichholz, hervorgerufen werden. Die vollständige Verdampfung des Stoffes tritt ab 78°C ein. Den Gefrierpunkt erreicht Bioethanol erst bei einer Temperatur von -114,5°C – eine Temperatur, die nur künstlich generiert werden kann. Hingegen entzündet sich der Brennstoff selbst erst bei einer Temperatur von 425°C.
Ganz schön hochprozentig
Ethanol ist ein Alkohol, der einen Ethanolgehalt von ganzen 96,6% besitzt und somit mehr als nur hochprozentig ist. Dieser Stoff ist zum Trinken völlig ungeeignet, da er vergällt wurde und ist daher nur als Brennstoff klassifiziert und zugelassen. Der Alkoholgehalt wird bei einer gewöhnlichen Destillation erreicht, die restlichen 4% des Gasgemischs bestehen aus Azetrop. Die Vergällung ist wichtig, da Bioethanol ansonsten der Brandweinsteuer unterliegen müsste.
Bioethanol: Auch in Ihrem Autotank zu finden
Wenn Sie einen Benziner fahren, dann haben Sie Ihr Auto bestimmt schon unwissentlich mit Bioethanol betankt. Denn in Benzin und auch Super ist dieser enthalten: Laut deutschem Gesetz muss er zugefügt werden. Es handelt sich bei dieser Regelung um das sogenannte Biokraftstoffquotengesetz: Ein Anteil an Bioethanol von mindestens 3,6% ist seit 2010 vorgeschrieben.