Glühwein selber machen
Aileen MeinickeGlühwein trinken ist mittlerweile ein geselliges Ereignis geworden – Freunde treffen sich auf dem Weihnachtsmarkt, um bei einem warmen Becher Glühwein zusammenzukommen und die festliche Atmosphäre zu genießen. Es gibt sogar spezielle Glühweingläser mit Henkel, damit man das heiße Getränk gut halten kann. Man muss sich aber nicht unbedingt extra auf dem Adventsmarkt treffen, um sich bei einer duftenden Tasse Glühwein zu treffen. Auch Zuhause, kann man Glühwein selber machen und die Freunde zum gemütlichen Beisammen sein einladen.
Zubereitung des selbstgemachten Glühweins
Freunde des Draußen-Seins nutzen einfach ihren heimischen Grill oder einen Dutch Oven, der auch einfach über dem Feuer der Feuerschale befestigt werden kann, um den Glühwein selber zumachen. Man kann es sich natürlich auch vor dem heimischen Kamin gemütlich machen und einen Topf auf der Feuerstelle des Kaminofens platzieren oder nutzt ganz gewöhnlich die Herdplatte.
Die erste Frage, die sich hier – vor allem wenn man eigentlich die frisch servierten Glühweine der Weihnachtsmärkte gewohnt ist- stellt: Welchen Wein nutzt man, zum Glühwein selber machen?
Glühwein selber machen: Empfohlene Weine
- Dornfelder (passt gut zu Lamm vom Grillspieß oder zur Rehkeule vom Grill))
- Merlot
- Regent
- Riesling
- Grauburgunder (passt gut zur Weihnachtsgans)
Die Entscheidung, ob rot oder weiß sollte nicht schwer fallen. Hier geht man einfach nach der persönlichen Vorliebe, die jeder im Laufe seines Lebens entwickelt hat. Wichtig ist, dass es sich um Wein handelt, der einer fruchtigen Rebsorte entsprungen ist. Weinfachkundige empfehlen einen Wein zu verwenden, der einen guten Körper hat. Von einem körperreichen Wein spricht man ab einem Alkoholgehalt von 12%. Zudem sollte der Wein auch über eine eigene entsprechend hohe Aromastärke verfügen, damit sich die zugefügten Glühweingewürze harmonisch mit ihren individuellen Noten einfügen können und der Glühwein entsprechend rund schmeckt. Man sollte nicht auf den günstigsten Wein zurückgreifen, es muss aber auch nicht der teuerste aus der Vinothek sein. Im Netz findet man auffällig häufig die folgenden Empfehlungen.
selbstgemachter Glühwein
Kochutensilien
- 1 Grill - optional Kaminofen mit Kochplatte, Herd oder Feuerschale
- 1 Dutch Oven - optional Topf
- 1 Kelle
- 1 Brett
- 1 Messer
Zutaten
- 1 Liter Wein nach Belieben
- 4 Orangen
- 1 Zitrone
- 6 Nelken
- 2 Sternanis
- 0,5 TL Piment
- 2 Zimtstangen
Anleitungen
- Wer den Glühwein auf dem Grill oder über der Feuerschale zubereiten möchte, der sollte als erstes für das nötige Feuer sorgen. Grillkohlen oder Feuer anzünden und gut durchglühen lassen.
- Während das Feuerchen flackert, werden die Zitrone und die zwei Orangen in Scheiben geschnitten.
- Die restlichen beiden Orangen werden ausgepresst.
- Nun wird der Wein auf die Kochstelle gestellt und erwärmt. Wichtig ist, dass dieser nicht gekocht wird, da sich dann der Alkohol verflüchtigt und auch Hydroxymethylfurfural entsteht. Hierbei handelt es sich um ein Zuckerabbauprodukt, welches im verdacht steht die Entstehung von Krebs zu fördern.
- Sobald der Glühwein warm ist werden die restlichen Zutaten, je nachdem für welche Zubereitungsvariante Sie sich entschieden haben (Herd, Grill oder Feuerschale), mit in den Topf, Kessel oder den Dutch Oven gegeben.
- Probieren geht über studieren: Sie können den Glühwein selbstverständlich noch mit Zucker oder alternativ mit Honig abschmeken.
- Auch Orangenschalen oder Vanilleschoten eignen sich für den selbstgemachetn Glühwein. Ihrer Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Geschichte des Glühweins: Wo kommt eigentlich der Glühwein her?
Die Geschichte des Glühweins reicht weit zurück und ist eng mit der Entwicklung von Wein verbunden. Schon in der Antike wurde heißer, gewürzter Wein getrunken, um sich an kalten Wintertagen aufzuwärmen. Die Römer nannten dieses Getränk „Conditum Paradoxum“, was so viel bedeutet wie „seltsam gewürzter Wein“. Es war eine beliebte Methode, den Geschmack minderwertiger Weine zu verbessern.
Im Mittelalter entwickelte sich die Tradition des heißen Gewürzweins weiter und fand vor allem in Europa große Beliebtheit. In dieser Zeit waren Gewürze ein kostbares Gut und wurden daher oft als Statussymbol verwendet. Der Genuss von Glühwein symbolisierte somit auch einen gewissen Reichtum und Luxus.
Während der Renaissance erreichte der Glühwein seinen Höhepunkt an Popularität. Adlige Herrscher ließen eigens für sie hergestellten Gewürzwein servieren, um ihre Macht und ihren Reichtum zur Schau zu stellen. Besonders bekannt war hierbei das sogenannte „Hypocras“ – ein raffiniertes Getränk aus Rot- oder Weißwein, Zucker sowie einer Vielzahl von exotischen Gewürzen wie Nelken, Zimt oder Muskatnuss.
Mit dem Aufkommen des Christentums im 16. Jahrhundert erhielt der Glühwein eine neue Bedeutung: Er wurde zum festlichen Wintergetränk bei kirchlichen Feierlichkeiten wie Adventsmärkten oder Weihnachtsmessen.
Heutzutage ist Glühwein aus den Weihnachtsmärkten nicht mehr wegzudenken. In vielen Ländern hat sich eine eigene Kultur rund um das Trinken von heißem Gewürzwein entwickelt. Die Rezepte variieren je nach Region oder Land, aber sie alle basieren auf dem Prinzip, Rot- oder Weißwein mit einer Mischung aus verschiedenen Gewürzen zu erhitzen.