Holz spalten & hacken – Anleitung mit Tipps!
Aileen MeinickeWer sich dafür entschieden hat Feuerholz nicht zu kaufen, sondern Holz selbst machen möchte, der kommt nicht umhin das gefällte Holz auch in die richtige Größe zu bringen, damit der Holzscheit letztendlich auch in den Kaminofen oder Holzbackofen passt. Wie man das Holz am besten Hackt und spaltet, erfahren Sie in diesem Ratgeber!
Holz mit einer Axt hacken
Um sicher und effektiv mit einer Axt oder einem Beil das Brennholz zu hacken, wird zunächst ein stabiler Untergrund benötigt. Am besten wird dafür ein Hackklotz verwendet, der etwa kniehoch ist und auf einem festen Boden steht, denn wenn der Untergrund nachgibt, dann verringert das die Kraftwirkung des Schlages. Immerhin soll die Kraft vom Kopf der Axt oder des Beils möglichst vollständig in das Brennholz wirken, um es so leicht wie möglich zu spalten. Aber nicht nur die Wahl des Untergrunds ist beim Holzspalten entscheidend, sondern auch die Laufrichtung der Holzfasern.
Am einfachsten ist es, wenn das Holzstück von oben (also senkrecht) in Laufrichtung der Holzfasern gespalten wird, denn so muss weniger Kraft aufgewendet werden und das Holzstück kann mit etwas Übung bereits mit einem Schlag gespalten werden. Das Holzstück sollte dazu in genügender Entfernung auf den Hackklotz gestellt werden, sodass bei einem Fehlschlag die Axt oder das Beil den Hackklotz trifft und nicht das eigene Bein. Der Stiel sollte mit geraden Armen am unteren Ende festgehalten werden, sodass sich die Axt oder das Beil sicherer und kraftschonender führen lässt. Im besten Falle sollte der Griff waagerecht zum Holzstück stehen, wenn es mit der Axt oder dem Beil getroffen wird.
Das folgende Video zeigt übrigens, wie man Holz rückenschonend und ohne übermäßiges Bücken hacken kann. Genial wie wir finden!
Holz mit einem Holzspalter stückeln
Wer seine Holzscheite mit Äxten und Beilen per Muskelkraft spaltet, der spart nicht nur das Fitnessstudio, sondern obendrein auch noch viel Geld, denn Brennholz vom Waldesrand kostet etwa ein Drittel weniger als ofenfertiges Holz vom Händler oder aus dem Baumarkt. Allerdings kann das Holzspalten mit Axt und Beil ganz schön schweißtreibend sein, wofür es aber Abhilfe gibt, denn mit einem Holzspalter kann das Brennholz mühelos gespalten werden, da die dafür notwendige Kraft von einem integrierten Motor bereitgestellt wird.
Folgende Vorteile bietet ein Holzspalter:
- rückenschonendes Holzspalten in aufrechter Körperhaltung
- geringerer Kraftaufwand beim Holzspalten als per Axt oder Beil
- sowohl trockenes als auch feuchtes oder nasses Holz kann gespalten werden
- spart langfristig Zeit, Kraft und auch Geld gegenüber gekauftem Scheitholz
- einfache Bedienung
- geringes Verletzungsrisiko
Allerdings gibt es auch bei Holzspaltern erhebliche Unterschiede, wobei sich diese vor allem unter zwei Gesichtspunkten voneinander unterscheiden: der Spaltlänge und der Spaltkraft. Die Spaltlänge ist das Maß, in welchem die maximale Schneidlänge des Brennholzes angegeben wird, die ein Holzspalter noch spalten kann. Bei Standardgeräten liegt das Maß zwischen 55 und 110 Zentimetern, was auch vollkommen ausreichend ist, denn die Spaltlänge sollte keinesfalls die Größe der Brennkammer des Kamins oder Ofens übersteigen, denn die Holzscheite sollen schließlich auch verfeuert werden können. In der Forstwirtschaft kommen jedoch auch Holzspalter zum Einsatz, mit denen Baumstämme mit einem Durchmesser von bis zu 32 Zentimetern geschnitten und auf eine Scheitlänge von 25 bis 50 Zentimetern gespalten werden können. Solche Holzspalter sind aus offensichtlichen Gründen aber weniger für den Privatgebrauch gedacht.
Die Spaltkraft eines Holzspalters wird üblicherweise in Tonnen (t) angegeben und ist das Maß für die Kraft der Maschine. Die Leistungsstufen variieren von 4 Tonnen bei Standardgeräten für die private Kaminholzaufbereitung bis hin zu einer Spaltkraft von 40 Tonnen bei Holzspaltern für die Forstwirtschaft. Wie viel Spaltkraft der Holzspalter benötigt, hängt in der Praxis von einer Reihe von Bedingungen ab. Dazu gehören:
- Art des Brennholzes
- Länge des Brennholzes
- Durchmesser des Brennholzes
- Trocknungszustand des Holzes
Im privaten Bereich kommt es bei Holzspaltern mehr auf das leichte Arbeiten als auf eine hohe Geschwindigkeit an, weshalb allgemein gilt, dass bei der überwiegenden Verarbeitung von Weichholz wie Fichte, Kiefer oder Tanne ein Holzspalter mit einer Spaltkraft von 5 bis 6 Tonnen vollkommen genügen sollte. Wer allerdings vorwiegend Hartholz wie Buche oder Eiche spalten möchte, der sollte besser gleich zu einem Holzspalter mit einer Spaltkraft von 7,5 bis 9 Tonnen greifen. Wissen Sie eigentlich wann sich welche Holzart am besten eignet? Nein? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag Brennholzarten und ihre Heizwerte.
Unterschiede bei Holzspaltern
Holzspalter unterscheiden sich aber nicht nur hinsichtlich der Spaltlänge und der Spaltkraft, sondern auch darin, wie sie angetrieben werden, ob sie die Holzstücke stehend oder liegend schneiden und welches Spaltwerkzeug sie verwenden. Alles Faktoren, die beim Brennholz machen mit einem Holzspalter in der Praxis entscheidende Auswirkungen haben. Fangen wir zunächst mit dem Antrieb an:
- Holzspalter mit Elektromotor Ein Holzspalter mit Elektromotor ist vergleichsweise geräuscharm und ist der am häufigsten eingesetzten Antrieb für die Hydraulikpumpe eines Holzspalters. Kleinere Geräte zum Kurzholzspalten können mit 230 Volt angetrieben werden, wohingegen größere Modelle einen Starkstromanschluss von 380 Volt benötigen, um ausreichend Schubkraft zum Spalten größerer Holzstücke zu liefern. Außerdem braucht ein Holzspalter mit Elektromotor einen Stromanschluss, weshalb er nicht so mobil ist, wie andere Modelle.
- Holzspalter mit Benzin- oder Dieselmotor Wer das Holz direkt nach dem Schlagen noch im Wald spalten möchte, der kann zu einem Holzspalter mit Benzin- oder Dieselmotor greifen. Solche Holzspalter sind dank einem integrierten Verbrennnungsmotor unabhängig von einem Stromanschluss und können daher im Gegensatz zu einem Holzspalter mit Elektromotor auch im Gelänge betrieben werden, um Brennholz zu machen. Kleinere Holzspalter besitzen in der Regel einen 4-Takt-Benzinmotor, während größere Holzspalter mit Diesel betrieben werden.
- Holzspalter mit Zapfwellenantrieb Ebenfalls im Gelände können auch Holzspalter mit Zapfwellenantrieb genutzt werden, wobei deren Hydraulikpumpe über die Zapfwelle eines Traktors angetrieben wird. Solche Holzspalter haben ein Dreipunktsystem, mit dem sie an den Traktor angebaut und somit direkt im Wald eingesetzt werden können. Die einzige Voraussetzung: Es wird ein Traktor zum Brennholz machen benötigt, denn funktioniert dieser Holzspalter nicht.
- Holzspalter mit Kombiantrieb Die eierlegende Wollmilchsau unter den Holzspaltern ist ein Holzspalter mit Kombiantrieb, denn solche Geräte besitzen unterschiedliche Antriebe, die je nach Einsatzort genutzt werden. Eine gängige Kombination ist ein Holzspalter mit Elektromotor und Zapfwellenantrieb, sodass in der Nähe des Hauses mit dem Elektromotor möglichst geräuscharm Holz gespalten werden kann, während der Holzspalter über den Zapfwellenantrieb auch im Wald eingesetzt werden kann.
Neben dem Antrieb ist auch das Spaltwerkzeug bei einem Holzspalter entscheidend. Es gibt dabei im Wesentlichen drei verschiedene Spaltwerkzeuge: Keil, Kreuz und Kranz. Das Spaltwerkezug besteht immer aus festem Stahl und wird über die Hydraulikpumpe des Holzspalters in das Holzstück getrieben, welches somit aufgespalten wird. Das jeweilige Spaltwerkzeug entscheidet darüber, ob bei einem Arbeitsgang je zwei (Keil), vier (Kreuz) oder bis zu sechs oder acht (Kranz) handliche Holzscheite produziert werden. Holzspalter unterscheiden sich weiterhin dadurch, ob das Holzstück stehend oder liegend gespalten wird:
- Waagerechtspalter (= stehende Holzspalter) eignen sich für diejenigen, die nur ab und ein paar Holzscheite im Kamin oder Kaminofen verbrennen möchten. Bei einem Waagerechtspalter wird das Holzstück von einem Keil gespalten, wobei dieser im Spaltkanal von oben nach unten fährt. Somit bleiben die Holzscheite nach dem Spalten nah am Spaltkanal oder können alternativ an den seitlichen Haltearmen abgelegt werden, was das Mehrfachspalten deutlich vereinfacht.
- Senkrechtspalter (= liegende Holzspalter) eignen sich nicht nur für Kamine und Kaminöfen, sondern auch für Besitzer eines Holzkessels, die den gesamten Winter über mit Holz heizen wollen. Bei diesen Holzspaltern wird das Holzstück von einer Druckplatte gegen eine Klinge geschoben, dadurch geteilt und anschließend aus dem Spaltkanal herausgeschoben. Das ist sehr praktisch, wenn viele Holzstücke hintereinander gespalten werden sollen, oder ein Mehrfachspaltkreuz benutzt werden soll. Je nach Durchmesser und Länge des Holzstücks kann auf diese Weise bereits ofenfertige Holzscheite gespalten werden.
Die liegenden Holzspalter bieten den Vorteil, dass auch größere Holzstücke ohne große Anstrengung direkt vom Boden auf den Arbeitsbereich gerollt werden können, wobei es auch möglich ist, den Holzspalter auch liegend durch einen geeigneten Unterbau wie eine Werkbank zu betrieben und somit auf eine angenehme Arbeitshöhe zu bringen. Egal welcher Holzspalter auch genutzt wird, gilt es wichtige Aspekte der Arbeitssicherheit zu beachten, denen wir uns jetzt widmen.
Sicherheit beim Arbeiten mit dem Holzspalter
Trotz aller Vorteile, die ein Holzspalter gegenüber dem Arbeiten mit Äxten und Beilen bringt, so müssen doch auch einige Sicherheitsvorkehrungen bei dessen Benutzung beachtet werden. Zunächst ist darauf zu achten, dass der Holzspalter stabil auf einem geraden Untergrund steht und nicht in der Nähe von Gegenständen benutzt wird, die in die Brüche gehen können. Zudem wird der Holzspalter nur von einer Person bedient:
- Holzspalter sind heutzutage mit einer Zweihandbedienung ausgestattet, womit das Spaltwerkzeug nur dann nach unten fährt, wenn der Benutzer beide Bedienungshebel gleichzeitig am Holzspalter nach unten drückt.
- Elektrische Anlaufsicherungen verhindern, dass der Holzspalter von selbst anläuft, etwa wenn dieser zuvor durch einen Stromausfall zum Erliegen kam.
- Beim Holzspalten könnten umherfliegende Holzteile zu Verletzungen führen, weshalb nur eine Person den Holzspalter bedienen sollte. Kinder dürfen sich nicht in der Nähe des Holzspalters aufhalten!
- Beim Einlegen des Holzstück sollte darauf geachtet werden, dass lediglich frisches Holz quer gespalten werden darf. Werden trockene Holzstücke quer gespalten, so kommt es zu einer starken Splitterbildung, wobei die Splitter bis zu fünf Meter weit fliegen können und so auch über Distanz zu Verletzungen führen können.
- Wenn der Holzspalter nicht von selbst die Holzspäne absaugen sollte, dann sollten diese in regelmäßigen Abständen beim Holzspalten entfernt werden.
- Bei der Arbeit am Holzspalter sollte immer Arbeitsschutzkleidung getragen werden. Wichtig sind dabei besonders eine Sicherheitsschutzbrille, ein Schutzhelm, Arbeitshandschuhe und Sicherheitsschuhe.
Wenn es um die Sicherheit beim Brennholz machen mit dem Holzspalter geht, dann spielen auch der Schallleistungspegel und der Schalldruckpegel des Geräts eine wichtige Rolle. Lärmschutz ist immerhin auch ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsschutzes. Um einen passenden Lärmschutz bestimmen zu können, sollte deshalb bei Holzspaltern (und auch Kettensägen) auf folgende Angaben des Herstellers geachtet werden:
- der Schallleistungspegel (kurz: LwA)
- der Schalldruckpegel (kurz: LpA)
Die Maschinenlärmverordnung (2000/14EG) beinhaltet dazu eine Richtlinie, welche die Kennzeichnung des Schallleistungspegels für Maschinen und Geräte wie Holzspalter (und auch Kettensägen) verbindlich vorschreibt.
Weitere Tipps zum Holzhacken
Egal ob zum Holzspalten eine Axt, ein Beil oder ein Holzspalter verwendet werden soll, gibt es unabhängig vom Werkzeug ein paar generelle Dinge, die beim Brennholz machen beachtet werden sollten. So sollte das Kaminholz nach dem Schlagen so bald wie möglich gespalten werden, denn desto mehr das Holz trocknet, desto härter wird und desto schwieriger lässt es sich dann spalten.
Wenn sich die Holzstücke nicht spalten lassen wollen oder das Holzspalten nur mit sehr viel Kraftaufwand möglich ist, sollte auf den Winter gewartet werden. Gefrorenes Holz ist nämlich brüchig und lässt sich einfach spalten, weshalb die kalte Jahreszeit ein beliebter Zeitpunkt zum Holzspalten ist. Wenn das Holzstück zum Spalten zu schmal ist, dann sollte ein Streifen der Rinde abgeschält werden, denn so kann das Brennholz leichter trocknen.