Wie sollte man einen Kamin reinigen?
Jens TruogNach der Heizperiode lohnt es sich, den Kamin gründlich zu reinigen: So stellen Sie eine gleichbleibend effiziente Heizleistung und Verbrennung sicher und befreien den Kamin von „Altlasten“, die sich in den kalten Jahreszeiten angesammelt haben. Doch nicht nur Brennkammer und Sichtscheibe benötigen etwas Pflege und Liebe – auch die Verkleidung und die Abgasrohre sollten gesäubert werden.
Deshalb stellen sich viele die Frage, wie man einen Kamin richtig reinigen sollte? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen wie es geht, welche Reinigungsmittel dafür am besten geeignet sind und worauf Sie sonst noch achten sollten.
Kamin reinigen an der Oberfläche: So werden Scheibe und Verkleidung wieder sauber
Der Sommer eignet sich ideal für eine Grundreinigung des Kaminsystems. Im Sommer wird der Ofen nur im seltensten Notfall – wie etwa bei der Schafskälte – benutzt. Somit eignet sich die warme Jahreszeit für die Vorbereitung des Ofens auf die kommende Heizsaison am besten: Es kann sich kein neuer Schmutz ablagern, da der Ofen kalt und geschlossen bleibt.
Wenn Sie bei der Oberflächenreinigung beginnen möchten, benutzen Sie für Ihre Verkleidung des Ofens ein weiches, feuchtes Tuch. Besonders bei Stahloberflächen sollte der Ofen kalt sein, um Schmutz optimal zu lösen. Warmes Wasser ohne Spülmittel sollte generell immer die erste Wahl beim Kamin reinigen sein, da einige Materialien doch recht empfindlich sein können.
Ist die Stahlfläche pulverbeschichtet, können Sie auch etwas Seifenlaufe oder Geschirrspülmittel verdünnen und zu Hilfe nehmen. Testen Sie das jedoch vorher unbedingt an einer unauffälligen Stelle.
Naturstein- und Keramikverkleidungen vertragen Seife und Wasser, ebenso Glas. Deutlich besser dafür geeignet sind jedoch spezielle Ofenreiniger, die darauf ausgelegt sind. Denn bevor man die Hausmittelchen nicht am eigenen Specksteinofen ausprobiert hat, weiß man nie so richtig, ob das Material die Behandlung gut verträgt. Bei den Profi-Reinigern ist das anders. Sie sind extra darauf ausgelegt und haben in der Regeln einen besseren Effekt beim Kaminbausatz oder Pelletofen reinigen und sind auch verträglicher.
Weist Ihre Specksteinverkleidung Kratzer auf, können diese mit feinem Nassschleifpapier entfernt werden. Selbiges gilt für Sandsteinverkleidungen. Übrigens haben wir einen ausführlicheren Beitrag mit Hinweisen zum Reinigen von Sandstein-Kamin zusammengetragen.
Regelmäßig sollte man auch die Kaminscheibe reinigen. Doch bitte mit Vorsicht! Schmutz und Ruß auf der Sichtscheibe der Ofentür lässt sich mit Glasreiniger für Kaminöfen, aber auch Reinigern für Glaskeramik entfernen. Bei härteren Verkrustungen können Sie auch behutsam mit einem Ceranfeldschaber arbeiten. Wichtig ist, dass Sie mit weichen Tüchern arbeiten Harsche Schwämme können das Ofenmaterial schädigen und die Leistung beeinträchtigen. An der Tür lohnt es sich auch im Rahmen der Kaminofenwartung, die Ofendichtungen zu wechseln. Sind die Türdichtungen undicht, geht wertvolle Wärme verloren.
Die Innenreinigung: Korpus und Abgasrohre
Jetzt geht es ans Eingemachte: das Innenleben. Viele fragen sich, wie oft man den Kamin reinigen sollte: Das hängt immer vom jeweiligen Gerät und dem Grad der Verschmutzung ab. Das Innere des Ofens (inklusive Ofenrohre) sollten Sie aber wenigstens einmal im Jahr sauber machen.
Als erstes muss die Asche aus dem Ofen entfernt werden: Leeren Sie den erkalteten Aschekasten, um den gröbsten Schmutz zu entfernen. Das kann eine recht mühselige Aktion sein. Normalerweise nimmt man dafür das Kaminbesteck – mit einem guten Aschesauger mit Motor geht es aber deutlich schneller.
Für das Reinigen der Ofenrohre müssen Sie zunächst die Seitenklappe öffnen, danach können Sie den Ruß mit einer Bürste aus dem Ofenrohr entfernen. Auch hier wird Ihnen ein Aschestaubsauger gut Dienste leisten. Zur Vermeidung eines Rußbrandes ist es außerdem sinnvoll einmal jährlich alle Ofenrohre abzubauen und komplett zu reinigen. Russentferner kann Ihnen ebenfalls dabei helfen. Im Übrigen ist der Schornsteinfeger nicht für das Reinigen der Rauchrohre verantwortlich, sondern der Kaminbetreiber – also Sie. Die Reinigung des Rohres lohnt sich auch, um den Zug des Ofens aufrecht zu erhalten. Apropos Schornsteinfeger. Zur Kaminofenreinigung gehört natürlich auch die Reinigung des Edelstahlschornsteins.
Was kostet eine Kamin Reinigung?
Sie sehen schon: Die Kosten für die Kamin Reinigung halten sich in Grenzen. Viele Dinge sind einmalige Anschaffungen, die dann über lange Zeit hinweg verwendet werden können. Teure Spezialteile sind für die Ofenreinigung nicht notwendig. Weiche Tücher, Kaminscheibenreiniger und Geschirrspülmittel sind in den meisten Haushalten Standardausrüstung, ebenso ein Glaskeramik-Schaber.
Zubehör und Pflegemittel sind also kein unbedingtes Muss. Sie tragen aber wesentlich dazu bei, Ihren Kamineinsatz schön lange in einem sauberen wie neu Zustand zu halten. Auch der Kostenfaktor dafür hält sich in Grenzen. Welche Dinge für Ihren Ofen sinnvoll sind, müssen Sie natürlich selbst entscheiden – aber auf die paar Euros kommt es dann auch nicht mehr an. In jenem Fall ist es wichtig, dass eine gründliche Reinigung des Kamins innen und außen vorgenommen wird, um die Leistung optimal aufrecht zu erhalten und Problemen mit dem Kaminofen vorzubeugen.