Kürbis grillen – Raffinierte Rezepte für den Herbst!
Aileen MeinickeKaum ein Gemüse steht so für den Herbst wie der Kürbis, weshalb wir in diesem Beitrag einmal verschiedene Möglichkeiten aufzeigen möchten, wie Sie eine Vorspeise, ein Hauptgericht und ein Dessert mit Kürbis grillen können. So viel wollen wir bereits verraten: Genuss jenseits der ausgetretenen Grillpfade ist mit gegrilltem Kürbis garantiert!
Kürbissorten, die sich zum Grillen eignen
Kürbis ist nicht gleich Kürbis. Bereits vor mehr als 5000 Jahren hat der Mensch den Kürbis domestiziert und als Kulturpflanze angebaut. Seitdem haben es die Kürbisse durch Züchtung und Selektion auf eine beachtliche Artenvielfalt geschafft. Es ist daher dringend angebracht, dass wir uns zunächst den verschiedenen Sorten und deren Aroma, Geschmack und Verwendung widmen, bevor wir uns an das Grillen von Kürbissen machen.
Die folgenden Kürbisse eignen sich ideal für die Zubereitung auf dem Grill
- Butternut: Wie der Name bereits vollmundig anklingen lässt, schmeckt der Butternut-Kürbis sowohl leicht nussig als auch buttrig. Der Stangenkürbis zergeht auf der Zunge, hat ein blasses Fruchtfleisch und eignet sich hervorragend zum Braten und Backen, aber auch für Salate und Suppen. Der Butternut-Kürbis ist ein echtes Allround-Talent in der Küche und auf dem Grill!
- Hokkaido: Der Hokkaido-Kürbis gehört wohl ohne Zweifel zu den bekanntesten Speisekürbissen, was sowohl an dessen leichter Verarbeitung als auch dessen angenehmen Geschmack liegt. Der Hokkaido ist kreiselrund und besitzt eine rot-orange Schale, die mitgegessen werden kann. Das Fleisch präsentiert sich in einer gelb-orangen Farbe und schmeckt leicht süßlich. Der Hokkaido ist daher wie der Butternut vielseitig beim Backen, Braten, Kochen und Grillen einsetzbar.
- Muskatkürbis: Der Muskatkürbis ist der Riese unter den Speisekürbissen, denn er kann mehre Kilogramm wiegen, wobei manche Exemplare ein stolzes Gewicht bis zu 40 Kilogramm auf die Waage bringen können. Unter der gerippten Schale versteckt sich ein gelb-oranges Fruchtfleisch, das saftig und aromatisch schmeckt und einen würzigen Duft nach Muskat verströmt. Der Muskatkürbis kann roh verzerrt werden und eignet sich auch zum Einlegen, als Gemüse für Beilagen oder Füllungen, zum Braten und Grillen, und in Würfeln geschnitten auch für Salate.
- Patisson: Aufgrund seiner außergewöhnlichen Form, wird der Patisson auch gerne als Ufo-Kürbis bezeichnet. Die Patissons werden jung geerntet und sind dann am zartesten und schmackhaftesten. Sie können geschält und geschnitten als Gemüse gedünstet oder aber auch gefüllt und geschmort werden. In große Scheiben geschnitten, paniert eignet sich der Patisson auch als vegetarische Alternative zum Schweineschnitzel. Die kleinen Patissons werden oftmals wie Gurken sauer eingelegt. Zum Rohverzehr wie auch zum Grillen eignen sich diese nur bedingt.
- Spaghetti: Der Spaghetti-Kürbis gehört zu den unbekannteren Vertretern der Speisekürbisse, kann dafür aber kreativ in der Küche verwendet werden. Der Spaghetti wird gekocht oder dampfgegart, wobei sich das Fruchtfleisch aus dem Kürbis herauslöst und in Spaghetti-ähnliche Bestandteile zerfällt. Wie die berühmten italienischen Nudeln können Sie das Fruchtfleisch des Spaghetti-Kürbis am besten mit einer schmackhaften Soße genießen.
Neben den eben vorgestellten Speisekürbissen können Sie im Handel auch noch andere Kürbis-Sorten finden, wie etwa Zierkürbisse oder Flaschenkürbisse, welche sich jedoch nicht zum Verzehr eignen und damit auch nicht zum Grillen. So enthalten Zierkürbisse giftige Bitterstoffe. die bereits in kleinen Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden oder Erbrechen führen können. Flaschenkürbisse bilden eine hölzerne Schale und das Fruchtfleisch wird bei zunehmender Reife immer ungenießbarer. Daher werden Flaschenkürbisse meist zu Kalebassen, Musikinstrumenten oder Vogelhäusern weiterverarbeitet. Unreif wird der Flaschenkürbis in Asien zwar als Gemüse verwendet, was aber geschmacklich wenig überzeugt.
Am besten eignen sich diese beiden Kürbissorten zum Grillen:
- Hokkaido
- Muskatkürbis
Herbstliches 3-Gänge-Menü für Kürbis vom Grill
Kürbis ist vielseitiger als man zunächst glauben mag und mit dem im folgenden vorgestellten herbstlichen 3-Gänge-Menü für Kürbis vom Grill sind sie bestens gewappnet, das Wintergrillen einzuleiten. Im oberen Abschnitt haben wir bereits verschiedene Speisekürbisse vorgestellt, aber bei unseren Rezepten werden wir uns auf den Hokkaido-Kürbis konzentrieren. Diese Kürbissorte ist saisonal beinahe überall verfügbar, ist dank seiner essbaren Schale auch einfach zu verarbeiten, schmeckt obendrein noch gut und ist mit seiner rot-orangen Farbe ein echter Hingucker!
Diese Grillkürbis-Rezepte bilden ein herbstliches 3-Gänge-Menü:
- Vorspeise: Kürbis-Bruschetta vom Grill
- Hauptgericht: Gefüllter Kürbis vom Grill
- Dessert: Kürbis mit Honig-Curry-Glasur
Selbstverständlich können Sie statt des Hokkaido auch einen Butternut verwenden oder die Rezepte nach dem persönlichen Geschmack abwandeln. Die Anleitungen sind nicht in Stein gemeißelt, sondern sollen Ihnen vielmehr eine Impression vermitteln, wie vielseitig Sie Kürbis grillen können. Wir wünschen viel Spaß beim Nachgrillen und einen guten Appetit!
Vorspeise: Kürbis-Bruschetta vom Grill
Bruschetta ist die wohl weltweit bekannteste italienische Vorspeise. Im Gegensatz zur traditionellen Variante, bei der knuspriges Brot mit einem fruchtig-würzigen Belag aus Tomate und Basilikum serviert wird, werden wir in diesem Rezept das klassische Antipasto allerdings in einer herbstlichen Variante mit Hokkaido-Kürbis und Rosmarin auf dem Grill zubereiten!
Zutaten für Kürbis-Bruschetta vom Grill:
- ein kleiner Hokkaido-Kürbis
- ein frisches Ciabatta-Brot
- ein frischer Zweig Rosmarin
- etwas Knoblauch
- etwas Rapsöl
- etwas Schmand
- ein paar Granatapfelkerne
- Salz und Pfeffer
Die Zubereitung ist ganz einfach, denn dafür brauchen Sie nur einen Grill (egal ob Holzkohle, Gas oder Strom) und eine Gusspfanne, wie die Gusspfanne aus dem Napoleon Grillzubehör, die über einen abnehmbaren Griff verfügt. Diese kommt bereits mit einem passenden Untersetzer daher, womit Sie die Kürbis-Bruschettas gleich mit der Pfanne stilvoll servieren können.
Zubereitung der Kürbis-Bruschettas
- Zunächst wird der Hokkaido-Kürbis gewürfelt. Danach wird der Knoblauch fein gehackt. Wie viel Knoblauch Sie möchten, hängt dabei ganz vom persönlichen Geschmack und dem der Gäste ab. Anschließend wird der frische Rosmarin vom Zweig gezupft und sämtliche Zutaten in eine Schüssel gegeben.
- Der gewürfelte Kürbis, der fein gehackte Knoblauch und der frisch gezupfte Rosmarin werden dann in der Schüssel mit einem Schuss Rapsöl vermengt und nach Geschmack mit Salz und Pfeffer gewürzt. Währenddessen können Sie bereits den Grill mitsamt der Gusspfanne bei direkter Hitze vorheizen.
- Solange der Grill auf Temperatur kommt, können Sie bereits das Ciabatta-Brot in handliche Scheiben schneiden. Ist die Pfanne heiß, wird die Kürbis-Mischung darin gegart, wobei Sie dazu parallel die Ciabatta-Scheiben kurz von beiden Seiten auf dem Grill anrösten können.
Sobald die Brotscheiben kross und die Kürbis-Mischung gar sind, können Sie die leckeren Kürbis-Bruschettas anrichten! Wir finden, dass Schmand und Granatapfelkerne für einen frisch-fruchtigen Geschmack sorgen, welcher die herbstliche Vorspeise gekonnt abrundet. Alternativ muss es auch kein Ciabatta sein, denn für mehr Abwechslung können Sie auch ein anderes Brot für die Kürbis-Bruschettas verwenden. Wie wäre es denn beispielsweise mit der Zubereitung von einem deftigen Brot im Dutch Oven?
Hauptgericht: Gefüllter Kürbis vom Grill
Der Hokkaido-Kürbis bietet den großen Vorteil, dass dessen Schale beim Garen weich wird und deshalb mitgegessen werden kann. Das machen wir uns beim Hauptgericht zu Nutze und werden den ganzen Kürbis auf dem Grill zubereiten! Selbstverständlich wäre der Hokkaido-Kürbis allein etwas langweilig, weshalb wir diesen mit einer herzhaften Hack-Käse-Gemüse-Füllung und einer raffinierten Gewürzmischung den nötigen Pepp verleihen! Der gefüllte Kürbis vom Grill muss mit indirekter Hitze und einer möglichst konstanten Temperatur zubereitet werden, wofür sich ein hochwertiger Gasgrill oder ein Keramikgrill sehr gut eignen. Aber auch auf dem klassischen Holzkohle-Kugelgrill können Sie mit der Minion-Ring-Methode den Kürbis grillen.
Zutaten für gefüllten Grillkürbis:
- ein Hokkaido-Kürbis
- 250g Hackfleisch vom Rind
- 100g geriebenen Käse (Gouda, Edamer, …)
- eine Kugel Mozzarella
- eine Zwiebel
- eine rote Paprika
- etwas Tomatenmark
Folgende Gewürze sorgen für den Geschmack:
- 1 TL Salz
- ½ TL Pfeffer
- ½ TL Knoblauchpulver
- ½ TL Ingwerpulver
- ½ TL Cayennepfeffer
- ½ TL Oregano
- ¼ TL Rohrzucker
Zubereitung des gefüllten Grillkürbis
- Der Hokkaido-Kürbis wird im oberen Drittel aufgeschnitten, sodass ein Deckel entsteht. Hier dürfen Sie ruhig großzügig sein, denn desto größer die Öffnung desto leichter lässt sich der Kürbis später befüllen. Es empfiehlt sich ein scharfes, stabiles Küchenmesser beispielsweise aus dem Grillzubehör, denn der Hokkaido-Kürbis kann im rohen Zustand ganz schön hart sein. Anschließend wird der Kürbis und auch dessen Deckel mit einem Löffel ausgehöhlt, wobei sämtliche Kerne und Fasern entfernt werden müssen.
- Im nächsten Schritt werden Paprika, Zwiebeln und Mozzarella in feine Stücke geschnitten und in einer Schüssel mit dem Rinderhack vermengt. In diese Masse geben Sie wiederum den geriebenen Käse, die Gewürzmischung und ein wenig Tomatenmark, denn das verleiht der Füllung später eine schönere Farbe. Anschließend wird alles sorgfältig miteinander vermengt, bis eine möglichst gleichmäßige Füllung entstanden ist. Der Hokkaido-Kürbis wird dann bis oben hin mit der Hackfleisch-Käse-Gemüse-Masse befüllt und mit dem Deckel verschlossen.
- Nachdem der Hokkaido-Kürbis gefüllt wurde, kann der Grill auf eine Temperatur von 180° bis 200° Celsius eingeregelt werden. Nachdem die notwendige Temperatur erreicht wurde, sollte auf dem Grill ein Bereich mit indirekter Hitze geschaffen werden, auf dem der gefüllte Kürbis platziert wird. Bei geschlossenem Grilldeckel muss dieser für ungefähr eine Stunde garen.
- Nach der Garzeit von 60 Minuten ist der Hokkaido fertig. Der Käse sollte wunderbar zerlaufen sein und der Kürbis ist wunderbar weich geworden. Zum Servieren kann der gefüllte Hokkaido-Kürbis in zwei oder vier gleich große Teile geschnitten werden, je nachdem wie viel Hunger Sie haben oder wie viele Gäste bewirtet werden sollten. Als Faustregel gilt dabei: Ein halber Kürbis vom Grill ist eine gute Portion für eine Person.
Dessert: Kürbis mit Honig-Curry-Glasur
Wenn es um eine gegrillte Nachspeise geht, können Sie natürlich auch zum Kürbis greifen, denn eine süße Glasur macht aus dem herbstlichen Gemüse im Handumdrehen ein delikates Dessert, bei dem man nach Nachschlag verlangt! Eine exotische Würze mit Curry und Chili, abgerundet durch Apfelessig und Honig, macht diese Nachspeise zu einer wahren Gaumenfreude.
Zutaten für Kürbis mit Honig-Curry-Glasur
- ein Hokkaido-Kürbis (oder Butternut)
- 4 EL Rapsöl
- griechischer Joghurt
- gehackte Nüsse (beispielsweise Mandeln)
Und das brauchen Sie für die süß-würzige Glasur:
- 4 EL (oder 60g) Butter
- 4 EL Honig
- 1 EL Apfelessig
- 2 TL mildes Curry
- ¼ TL Cayennepfeffer
Und so bereiten Sie den Kürbis mit Honig-Curry-Glasur auf dem Grill zu:
- Die beiden Enden des Hokkaido-Kürbis werden zunächst mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Danach wird diese in vier bis sechs in etwa gleich große Teile zerlegt, wobei mit einem Löffel die Kerne und die Fasern entfernt werden. Die Kürbis-Stücke geben Sie dann in eine Schüssel und vermengen diese mit dem Rapsöl.
- Nachdem der Kürbis zerteilt wurde, können Sie den Grill auf eine mittlere Temperatur von um die 200° Celsius einregeln. Dabei sollte ein Bereich für indirekte Hitze geschaffen werden, auf dem die einzelnen Kürbis-Stücke dann auf dem Grillrost mit der Schale nach unten für etwa 30 Minuten bei geschlossenem Grilldeckel gegrillt werden.
- Parallel zum Kürbis grillen, können Sie die Glasur in einem Topf auf dem Herd vorbereiten, oder ebenfalls auf dem Grill falls dieser – wie häufig beim Napoleon Gasgrill zu finden – über eine Seitenkochstelle verfügt. Die Zutaten der Glasur werden in einem kleinen Topf vermischt und auf mittlerer Stufe für etwa zwei Minuten unter häufigem Rühren erwärmt, bis die Butter gänzlich geschmolzen ist und sich die Zutaten zu einer homogenen Glasur verbunden haben.
- Nachdem die Kürbis-Stücke in etwa 30 Minuten gegrillt wurden, öffnen Sie den Grilldeckel und bestreichen das Fruchtfleisch mit der Glasur. Danach wird der Grilldeckel wieder geschlossen und der Hokkaido-Kürbis wird für weitere 15 Minuten bei indirekter Hitze und einer Temperatur von etwa 200° Celsius gegrillt. Nach dieser Zeit werden die Stücke erneut mit der Glasur bepinselt und nochmals für weitere 15 Minuten gegrillt, bis der Kürbis gar ist.
Der Kürbis wird nach dem Grillen mit der restlichen Glasur beträufelt und warm serviert. In Kombination mit griechischem Joghurt und etwas gehackten Nüssen haben Sie ein leckeres herbstliches Dessert, mit dem Sie die Gäste bei der nächsten Grillparty überraschen können.
Fazit – Kürbis grillen für den Herbst
Wer Kürbis nur mit Langeweile verbindet, der wird hoffentlich nach unserem Beitrag eines Besseren belehrt sein und das herbstliche Gemüse in einem völlig neuem Licht betrachten, denn Kürbis grillen sorgt für Abwechslung auf dem Teller und eröffnet raffinierte kulinarische Genüsse. Den kulinarischen Genüssen widmen wir uns auch in unserer ofen.de-Grillschule, wo man unter den Kursangeboten auch weitere leckere Rezepte zum Download finde.