Offenes Grillen oder indirektes Grillen – So meistern Sie die beiden Garmethoden
Jens TruogOffenes und indirektes Grillen sind die gängigsten Arten des Bratens im Sommer, besonders bei Hozkohlegrills. Viele praktizieren diese Grillmethoden und schätzen die jeweiligen Vorzüge. Doch wo liegen diese Vorzüge überhaupt? Wir stellen für Sie die beiden Zubereitungsmethoden gegenüber und geben Ihnen einige Anregungen, wie Sie Ihre Grillabende noch abwechslungsreicher und kulinarisch vielfältig gestalten können.
Offenes Grillen
Das offene – oder direkte – Grillen auf dem Grillkamin bezieht sich auf das Garen über einer offenen Feuerstelle ohne Abdeckung oder ähnliches. Es kommt zu keinem geschlossenen Luftkreislauf, die entstandene Hitze trifft direkt auf das Grillgut. Um ein Austrocknen des Fleisches zu verhindern, wird dieses mit einer Marinade oder Öl bzw. Fett eingestrichen. So bildet sich eine leckere Kruste durch die Luft und die Hitze. Das Fleisch bleibt aber dennoch saftig. Für Grillgut, welches schnell durchgegart ist, eignet sich das offene Grillen sehr gut. Ein großer Nachteil ist jedoch, dass durch die Platzierung des Grillguts über der Kohle Fett auf diese tropfen kann – es besteht die Gefahr eines Fettbrands..
Indirektes Grillen
Als indirektes Grillen wird das Braten in einem geschlossenen Grill bezeichnet. Dies kann beispielsweise ein typischer Kugelgrill mit Deckel sein – es entsteht ein geschlossener Luftkreislauf. Daher sind mehrere Arten von Grills zum indirekten Grillen verwendbar, wie der Gasgrill, Elektrogrill und Smoker. Im Gegensatz zur Zubereitungsmethode über offener Flamme befindet sich das Fleisch nicht direkt über der Hitzequelle, sondern daneben oder seitlich versetzt darüber. Im Gegensatz zum direkten Grillen kommen die Speisen auf dem Grill nicht direkt mit Glut und Flammen in Berührung. Somit erreicht die Hitze der Grillbriketts das Fleisch nicht direkt, sondern durch das abstrahlen an der Deckelinnenfläche indirekt. Besonders für dickeres Grillgut wie einen Braten eignet sich das indirekte Grillen sehr gut. Allerdings dauert diese Art der Zubereitung auch um einiges länger. Die Temperatur ist auch geringer als beim offenen Grillen. Dadurch wird das Fleisch besonders zart und lässt sich nach einiger Zeit ganz einfach auseinander ziehen.
Wie funktioniert das indirekte Grillen?
Das indirekte Grillen funktioniert wie folgt: Der Grill wird vorgeheizt, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Dabei werden beim Holzkohlegrill vorgeglühte Kohlen am Rand zu einem Minionring oder genau in der Mitte des Grills verteilt. Bei Gas- und Elektrogrill kann vorgeheizt werden wie in einem Ofen, bis die Wunschtemperatur erreicht ist. Stimmt die Temperatur, wird das Grillgut auf dem Grill platziert.
Im Gegensatz zum direkten Grillen liegt es nicht direkt über dem offenen Feuer oder dem Gasbrenner, sondern schräg daneben. Schließlich wird der Deckel des Grills geschlossen. Nun kommt die Wirkung des indirekten Grillens zustande. Die Unterhitze aus Glut, Brenner oder Platte wird an der Deckelinnenseite seitlich und oben reflektiert. Dabei bleibt die Hitze in diesem geschlossenen System konstant. Die Speisen werden somit von allen Seiten gegart. Vergleichbar ist das indirekte Grillen mit der Zubereitung von Speisen in einem vorgeheizten Umluftherd. Da die Temperatur konstant bleibt, wird das Grillgut gleichmäßig gegart. Der Garvorgang dauert daher meist länger als beim direkten Grillen.
Tipps und Tricks für das indirekte Grillen
Unter dem Grillgut selbst empfiehlt es sich eine Aluschale mit Wasser zu platzieren. Der dabei entstehende Wasserdampf sorgt zusätzlich dafür, dass das Grillgut nicht austrocknet und schön saftig bleibt. Das indirekte Grillen eignet sich, durch die langsame aber kontinuierliche Hitzezufuhr für größere und fetthaltigere Fleischportionen, die eine lange Garzeit benötigen. Ganze Hähnchen, größere Braten, oder Spareribs vom Gasgrill sind das typische Grillgut für indirektes Grillen.
Wenn man seine Fleischspezialität auch mit einem besonders rauchigen Aroma veredeln möchte, ist das indirekte Grillen dazu bestens geeignet: Man kann einfach Räucherhölzer in den Grill hinzugeben und so einen geschmackvollen Rauch erzeugen. Räucherchips und Räucherchunks gibt es beispielsweise im ofen.de Onlineshop auch in verschiedenen „Geschmacksrichtungen“ zu kaufen. Je nach Fleischsorte und Geschmack variieren die Räucherchips vom süßlich milden Aroma der Obsthölzer, wie Apfel, Kirsche oder Pfirsich, welche sich besonders gut für Geflügel oder auch Schweinefleisch eignen.
Welche Art des Grillens ist die richtige für mich?
Das hängt ganz von Ihren Speisen ab, die Sie zubereiten möchten. Für gängige Steaks und Filets reicht das offene Grillen. Außerdem haben Sie hier, verglichen mit dem indirekten Grillen, eine große Zeitersparnis. Für große Bratenstücke oder ganze Hähnchen eignet sich das indirekte Grillen viel besser – der Zeitfaktor ist allerdings hoch. Für kurzen Grillspaß auf dem Campinggrill ist es dementsprechend nicht empfehlenswert. Dafür haben Sie aber auch eher die Möglichkeit, mit verschiedenen Marinaden oder Räuchermitteln, wie Woodchips tolle geschmackliche Effekte zu erreichen. Generell empfinden viele die indirekte Variante auch als gesünder, da weniger sich weniger krebserregende Stoffe bilden sollen.
Wenn Sie einen Kugelgrill im Hause haben, müssen Sie für indirektes Grillen einfach den Deckel schließen. Auch bei einem Gasgrill funktioniert das indirekte Grillen einwandfrei. Bei einem einfachen Holzkohlegrill ist die Funktion von vornherein auf das offene Grillen ausgelegt, allerdings kann man auch hier über geschickte Platzierung von Kohle und Grillgut (am besten in Alufolie) den gewünschten Effekt erreichen. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!
Auf den Geschmack gekommen? Passende Grillmodelle und Grillzubehör für das indirekte Grillen und auch smoken gibt es im Shop von ofen.de. Für Interessierte, die mehr über verschiedene Grillmethoden lernen und diese praktisch erlernen wollen, empfehlen wir einen unserer Grillkurse bei Leipzig der ofen.de Grillschule. Unser unterhaltsamer Grillmeister übermittelt nicht nur leckere Grillrezepte, man kann auch an den zur Verfügung stehenden unterschiedlichen Grills ausprobieren, welcher für einen selbst am besten geeignet ist.