Pelletofen-Verbrauch: So berechnen Sie richtig
Jens Truog(Letzte Aktualisierung November 2022) Ein Pelletofen steht für sauberes und ökologisch sinnvolles Heizen. Der Wirkungsgrad der meisten mit Pellets betriebenen Öfen ist höher als der eines Scheitholzofens. Damit das Befeuern aber möglich ist, wird eine besondere technische Ausstattung gebraucht. Daher können die Anschaffungskosten im Vergleich zu einem normalen Ofen auch etwas höher sein. Aber lohnt sich das auch? Wir haben uns den Pelletofen Verbrauch einmal genauer angesehen und zeigen Ihnen, ob sich der Umstieg auf die Presslinge wirklich rechnet.
Halbautomatische vs. vollautomatische Pelletöfen
Wie hoch der Pelletofen Verbrauch tatsächlich ist, setzt sich eigentlich aus zwei Faktoren zusammen:
- Verbrauchten Pellets
- Strom für den Betrieb des Ofens
Ja, Sie lesen richtig: Ein Pelletkaminofen oder ein wassergeführter Pelletofen braucht Strom. Aber wofür eigentlich? Je nach Modell können das eine Reihe von Steuerungssystemen, Computerchips, Sonden, Regulierungen und Förderschnecken für die Pellets sein. Je nachdem, wie umfangreich die integrierte Technologie ist, unterscheidet man zwischen halbautomatischen und vollautomatischen Pelletöfen.
Der Pelletofen oder die Pelletheizung mit Vollautomatik besitzt eine Förderschnecke und legt so die Pellets automatisch nach. Das geschieht, indem die Pellets aus einem Tank in die Brennkammer befördert werden. Sie haben es bestimmt schon erraten: Die halbautomatische Variante des Ofens müssen Sie noch von Hand befüllen mit einer Schaufel.
Der Unterschied zwischen Halbautomatik und Vollautomatik macht sich auch im Stromverbrauch und über das Jahr hinweg verteilt bemerkbar. Dennoch ist er vergleichsweise wesentlich geringer als bei einer Öl- oder Gasheizung. Von daher können Sie schon vor dem Kauf entsprechend planen. In dem verlinkten Beitrag haben wir auch einmal für Sie zusammengetragen, mit welchen jährlichen Kosten für einen Pelletofen zu rechnen ist.
Pelletofen Verbrauch: Brennstoff
Für die Berechnung des Brennstoff-Verbrauchs müssen verschiedene Faktoren einbezogen werden. Zum ist dies die Qualität der Pellets: Minderwertige Presslinge haben eine geringere Dichte und einen niedrigeren Brennwert. Daher haben wir uns auch umfassend mit dem Thema der Qualitätsunterschiede bei Pellets beschäftigt. Auch die Isolierung Ihres Hauses beeinflusst den Verbrauch und die Heizleistung Ihres Ofens – das sollten Sie schon beim Kauf einbeziehen, da davon die benötigte Nennwärmeleistung und der Wärmebedarf abhängt.
Die meisten Pelletöfen kommen mit einer Leistung zwischen 6 und 10 kW daher – pro kW ist ein ungefährer Wert von 10 m2 angesetzt, die beheizt werden können. Mehr als bei einem Kamin mit Kamineinsatz oder Kaminofen: Hier sind pro kW Leistung 4 m2 angesetzt. Ein Pelletofen mit 6 kW kann demnach 60 m2, ein Modell mit 10 kW 100 m2 mit Wärmeenergie versorgen. Der Wirkungsgrad von Pelletöfen liegt bei 87-90%, der von Schwedenöfen oder Speicheröfen bei ungefähr 70-80 %. Schauen wir uns einmal an, was ein Pelletofen mit 10 kW Leistung für einen Jahresverbrauch an Pellets hat.
Je 10 kW Leistung werden für einem Pelletofen durchschnittlich 2,5 kg an Pellets gerechnet – das macht 0,25 kg Pelletverbrauch pro erzeugtem kW. Es gibt eine Formel für die Berechnung des Pelletofen Verbrauch pro Jahr, die auf dem Energiebedarf des Gebäudes in Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr beruht:
Nach dieser Formel könnte beispielsweise ein Architekt oder ein Energieberater rechnen. Möchten Sie eine Gesamtfläche 100 m2 beheizen mit einem Verbrauch von 53 kWh/m²/a, müssen Sie dazu noch die Menge an Pellets pro erzeugtem kW multiplizieren.
Sie benötigen für die Berechnung Ihres Pelletverbrauchs pro Jahr die Angaben aus dem Energieausweis Ihres Hauses zu seinem Gesamtenergiebedarf: Achten Sie dabei darauf, dass diese Angaben die Heizenergie und das Warmwasser beinhalten. In unserem Beispiel gehen wir von einem Wärmeenergie-Bedarf von 60 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr aus. Der zweite relevante Faktor ist die Wohnfläche Ihres Eigenheims: im Beispiel 100 Quadratmeter.
Sollten Sie den Verbrauch für ein älteres Haus berechnen wollen, dann können Sie sicher einer noch simpleren Rechnung bedienen. Denn Sie ermitteln die benötigen Werte aus dem Jahresverbrauch Ihrer Heizanlage vor der Umrüstung auf Pellets. Es gilt: 1 l Heizöl bzw. 1 m³ Erdgas entsprechen etwa 2 kg Pellets. Ein Beispiel: Ein vorheriger Jahresverbrauch von 2500 Litern Öl entspricht ca. 5 Tonnen Pellets. Die Berechnung: 2500 (l Heizöl) * 2 (kg Pellets) = 5000 (kg Pellets)
Ein Beispiel mit Ausblick auf die Preisentwicklung
53 (kWh/m²/a) * 100 (m²) * 0,25 (kg Pellets/kWh Wärmeenergie) = 1325 kg Pellets pro Jahr. Bei einem zu beheizenden Haus von 100 m2 Größe benötigen Sie demnach 1,325 t Holzpellets. 2021 liegt der Preis von Pellets bei 23,98 Cent pro Kilogramm und damit noch unter dem Niveau des Vorjahres. Das macht für den hier ausgerechneten Verbrauch 317,75 € an Kosten für den Brennstoff Ihres Pelletofens. Die Preisentwicklung ist relativ konstant und günstig. Der Pelletofen Verbrauch ist also rein rechnerisch gesehen mit einer konstanten Preislage recht erschwinglich und eine echte Alternative zu Öl- und Gasheizungen.
Nachtrag: Im November 2022 liegt der Kilogrammpreis für Pellets laut Angaben des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) bei 74,38 Cent.