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Pferdeäpfel-Pellets

Pellets aus Pferdeäpfeln – Sinnvoll oder doch wieder nur Mist?

Von dieser Geschichte haben Sie bestimmt auch schon einmal gehört. Die Hinterlassenschaften von Pferden lassen sich zu kleinen Pellets pressen und dann zum Heizen im normalen Pelletofen nutzen. Aber geht das wirklich so einfach oder ist es doch nur wieder ein Ammenmärchen? Wir haben uns die Sache einmal genauer angesehen und zeigen Ihnen, wie sinnvoll der Ansatz von Pferdeäpfel-Pellets tatsächlich ist.

Pferdeäpfel-Pellets: Die Grundidee

Eigentlich ist doch alles so einfach: Wir sollten die Ressourcen intelligent nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Und als Kind vom Dorf weiß man: Kuhfladen riechen zwar etwas merkwürdig, brennen aber schön. Warum kann man dann nicht auch Pferdeäpfel zum Heizen nutzen? Sie haben ohnehin schon ein recht praktisches Ausgangsformat – wenn man das so sagen darf. Wer einige Pferde sein Eigen nennt, der muss sich ohnehin um die Entsorgung der Hinterlassenschaften kümmern. Und das ist nicht gerade günstig. Deshalb könnte man doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die Äpfel zu Pellets pressen.

Jetzt neue Pelletöfen bei ofen.de entdeckenNach einigen Recherchen haben wir herausgefunden, dass auf diese Idee tatsächlich schon mehrere Leute gekommen sind. Einige von ihnen haben es auch in die Tat umgesetzt. Wichtig sind natürlich das Trocknen und die fachgerechte Zerkleinerung. Auch um das richtige Ernten muss sich gekümmert werden: Schließlich soll der Rohstoff möglichst in Reinform gewonnen werden. Pferdeäpfel haben nun einmal die Angewohnheit mit recht viel Stroh „verunreinigt“ zu sein. Hat man diese logistischen Probleme erst einmal gelöst, ließen sich tatsächlich Pellets aus Pferdeäpfeln pressen. Auch Briketts wären möglich.

Ganz ähnlich wie beim Brennstoff Holz wird das Ausgangsmaterial unter hohem Druck verdichtet. Es braucht keine weiteren Bindemittel. Der Grund dafür liegt in der rein vegetarischen Ernährung von Pferden. In den Pflanzenresten ist bereits eine ausreichende Menge an Lignin enthalten – ein pflanzlicher Klebstoff. Mit einer Pelletpresse und einer entsprechenden Matritze kann aus Pferdeäpfeln in der Tat ein Brennstoff gewonnen werden. Es gibt sogar Leute, die eine derartige Maschine auch in Marke Eigenbau aus einem Holzspalter herstellen können.

Sind Pferdeäpfel-Pellets zum Heizen geeignet?

klimafreundliche Pelletheizungen gibt es bei ofen.deTheoretisch ist die Herstellung solcher Brennmaterialien also möglich. Aber ist es auch wirklich sinnvoll, sie Zuhause einzusetzen? Und genau da fangen die Probleme an. Offiziell sind die Pferdeäpfel-Pellets nicht als Regelbrennstoff zugelassen. So steht es im Regelwerk der Bundesimmissionschutzverordnung (BImSchV). Und dafür gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Hohe Schwefelbelastung
  • Niedriger Schmelzpunkt der Asche
  • Normale Pelletöfen kommen mit dem Brennstoff nicht zurecht

Besonders kritisch bei den selbst hergestellten Pellets ist die Tatsache, dass die Rückstände einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt besitzen, als bei normalen Holzpellets. Das bedeutet, die Asche verflüssigt sich während der normalen Verbrennung und wird zu Schlacke. Beim Abkühlen setzt sie sich in der Brennkammer fest und würde sie auf Dauer irreparabel ruinieren.

Weiterhin ist es so, dass die Holzpellets bei uns in Europa genormt sind. Es ist also genau festgelegt, wie stark sie gepresst werden und wo der Zündpunkt liegt. Anhand dieser Normierung werden die Pelletöfen von den Herstellern programmiert. Bei Pferdeäpfel-Pellets können die einzelnen Parameter natürlich nur schwer festgestellt werden. Selbst bei einer intelligenten Brennstofferkennung wie bei dem Hersteller MCZ könnte Ihr MCZ Pelletofen nichts mit dem Material anfangen. Die Werte im System würden komplett durcheinander kommen. Das hat zur Folge: Entweder zündet er Ofen erst gar nicht oder das Material verbrennt viel zu schnell und es wird zu heiß. Die Regulierung kann demnach nicht abgestimmt werden.

Pellets aus Pferdemist können also nicht zum Heizen eingesetzt werden?

wasserführende Pelletöfen gibt es bei ofen.deEs gibt einige Großanlagen, welche die Pferdeäpfel-Pellets in thermische Energie umwandeln können. Diese sind dann aber auch speziell darauf konzipiert. Den Energieaufwand, die Pferdeäpfel in Pellets zu verwandeln, kann man sich allerdings sparen. Denn der getrocknete Pferdemist kann im Prinzip auch so verbrannt werden. Allerdings müssten auch Hackschnitzel aus Holz dem Brennstoff zugeführt werden, damit das Biomassekraftwerk vorbildlich Energie produzieren kann. Für den normalen Hausgebrauch können und dürfen sie also nicht verwendet werden.

Stattdessen sollten Sie lieber echte Holzpellets vom Händler kaufen. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie auch gute Qualität für Ihr Geld erhalten. Die Preise für Holzpellets sind schon seit Jahren auf gleichbleibend niedrigem Niveau.


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