Schornstein für Pelletofen – Das gilt es zu beachten!
Jens TruogWer nach einer effektiven Heizmethode sucht, der zieht gegebenenfalls den Einbau eines Peleltofens in Betracht. Der hohe Wirkungsgrad eines Pelletofens hat aber auch seine Schattenseiten, welche sich vor allem auf den Schornstein des Pelletofens auswirken. Worauf Sie beim Schornstein für den Pelletofen achten müssen, erklärt Ihnen der folgende Beitrag.
Schornstein und Pelletofen – Wo liegt das Problem?
Besonders Pelletöfen, die bereits entsprechend der ab 2022 geltenden gesetzlichen Vorgaben für die Ökodesign-Richtlinie konzipiert sind, zeichnen sich durch umweltfreundliche Effizienz aus. Die oftmals elektrische oder digitale Verbrennungstechnik sorgt für einen hohen Wirkungsgrad, womit die aus den Holzpellets erzeugte Wärme noch umfassender genutzt wird. Das hat aber auch seine Kehrseite, denn wenn mehr Wärme für den Wohnraum nutzbar gemacht wird, sinken die Temperaturen der Rauchgase im Schornstein. Die Folge ist ein geringerer Kamineffekt, was bei der Planung des Schornsteins für den Pelletofen unbedingt beachtet werden sollte, um die Verbrennungsgase dennoch zuverlässig und sicher aus dem Haus abzuleiten.
Der Pelletofen-Schornstein muss also speziell auf den Pelletofen abgestimmt werden, um den geringeren Kamineffekt ausgleichen zu können. Das geschieht mittels einer Schornsteinberechnung, wobei verschiedene Faktoren wie Nennwärmeleistung, Abgasmenge und Abgastemperaturen erfasst werden, um den Schornstein in Höhe/Länge und Querschnitt genau an den jeweiligen Pelletofen anzupassen. Oftmals fällt ein Schornstein für den Pelletofen kleiner aus als für den klassischen Kaminofen, denn durch den geringeren Querschnitt wird der Schornsteinzug erhöht und damit der Kamineffekt angekurbelt. So werden die Rauchgase schnell abgeführt, bevor diese abkühlen, an den Schornsteinwänden kondensieren können und als Versottung zum Problem werden.
Lassen Sie sich gerne von unseren Fachberatern bezüglich des Pelletofen-Schornsteins beraten. Diese werden auch eine Berechnung für Ihre speziellen Gegebenheiten durchführen.
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Kann ein bestehender Schornstein für den Pelletofen genutzt werden?
Der geringere Kamineffekt beim Pelletofen bedeutet grundsätzlich aber nicht, dass Sie einen bestehenden Schornstein nicht weiter benutzen können. Sie müssen diesen lediglich an den Pelletofen anpassen, um den erforderlichen Kaminzug zu erhöhen. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, wobei die einfachste Variante sicherlich der Griff zu einem Zugverstärker ist. Dabei handelt es sich um einen Schornsteinaufsatz in Form einer Schornsteinhaube mit Rotor, die auf der Oberseite des Schornsteins installiert wird. Der Rotor besitzt sehr feine Lamellen und wird bereits durch eine leichte Brise in Rotation gesetzt. Dabei entsteht an der Unterseite des Zugverstärkers ein Unterdruck, welcher den Kamineffekt ankurbelt und die Rauchgase schneller aus dem Pelletofen über den Schornstein ins Freie zieht.
Grundsätzlich ist zwar der Anschluss des Pelletofens an einen bestehenden Schornstein möglich, aber nicht jeder Schornstein ist dafür geeignet, denn es müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein. So muss bei gemauerten Schornsteinen, die längere Zeit nicht in Betrieb waren, festgestellt werden, ob das Mauerwerk noch luftdicht und trocken ist. Darüber hinaus muss berechnet werden, inwieweit der Förderdruck oder der Kaminzug ausreichend sind, um die Abgasmenge des Pelletofens abführen zu können. Das hängt von der Beschaffenheit des jeweiligen Schornsteins in Höhe/Länge, Querschnitt und von der Abgastemperatur ab. Auch der Kaminkehrer führt die Berechnung durch und sollte stets hinzugezogen weren. Er ist sowieso unumgänglicher Ansprechpartner in jeglicher Hinsicht ist, denn schließlich muss er am Ende sowohl den Pelletofen als auch den Schornstein abnehmen.
Welche Anforderungen muss der Schornstein für den Pelletofen erfüllen?
Das wichtigste bei einem jeden Schornstein ist, dass die Rauchgase schnell abgeleitet werden, sodass diese nicht innerhalb des Schornsteins unterhalb des Taupunkts abkühlen. Sollte das der Fall sein, dann beginnen die Rauchgase als Tröpfchen innerhalb des Schornsteins zu kondensieren, womit eine Schornsteinversottung droht. Es bilden sich feuchte Ablagerungen, die zu einem Rußbrand führen können und bei einem Edelstahlschornstein zu Korrosion. Das sollte unbedingt verhindert werden, denn eine Versottung führt zum Verlust des Schornsteins.
Es ist immer sinnvoll ein offenes Auge für Gefahren zu haben, weshalb der Schornstein aus Materialien bestehen sollte, die unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Korrosion und Rußbrand sind. Das ist immer dann der Fall, wenn der Schornstein die W3G-Zulassung besitzt. Auf diese Zulassung sollte daher auf jeden Fall geachtet werden, wenn der Schornstein mit einer Pelletheizung betrieben werden soll. Hinzu kommt, dass die Abgasanalage optimal auf die jeweilige Feuerstätte abgestimmt sein muss. Wer Ofenrohre kaufen oder einen Schornstein bestellen möchte, ist im ofen.de-Onlineshop genau richtig, denn alle angebotenen Produkte entsprechen den in Deutschland geltenden Gesetzen und können bedenkenlos montiert werden.
Installation des Schornsteins: Innen oder Außen?
Nachdem wir nun geklärt haben, worauf es bei einem Schornstein für einen Pelletofen ankommt, können wir uns der Installation widmen. Doch wo am Haus sollte der Schornstein angebracht werden? Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten, wie der Schornstein für den Pelletofen montiert werden kann. Sie können sich für einen außenliegenden oder innenliegenden Schornstein entscheiden.
Fazit – Welche Schornsteine für Pelletöfen?
Jeder Schornstein muss genau an die jeweilige Feuerstätte angepasst sein, weshalb es geradezu unerlässlich ist, im Vorfeld eine Schornsteinberechnung vornehmen zu lassen. Bestehende gemauerte Schornsteine können weiterhin verwendet werden, insofern diese den notwendigen höheren Kaminzug für einen Pelletofen besitzen. Ist das nicht der Fall, so kann der Kamineffekt womöglich mit einem Zugverstärker angekurbelt werden.
Hilft auch der Zugverstärker nicht mehr, dann muss ein neuer Schornstein her, welcher entweder an der Außenwand oder innenliegend im Haus hochgezogen werden kann. Egal ob Sie sich für einen außenliegenden oder innenliegenden Schornstein entscheiden – in den meisten Fällen sollten Sie zu einem Edelstahlschornstein oder Leichtbauschornstein greifen, da diese deutlich kostengünstiger als ein gemauerter Schornstein sind und auch mit weniger baulichen Aufwand realisiert werden können.
Für einen innenliegenden Schornstein eignen sich einwandige Edelstahlschornsteine, mit denen sich bei Bedarf auch der alte gemauerte Schornstein sanieren lässt, um deren Querschnitt durch eine Verkleinerung so anzupassen, dass der Kaminzug erhöht und somit für einen Pelletofen kompatibel gemacht wird. Für einen außenliegenden Schornstein sollten Sie aber zu einem doppelwandigen Edelstahlschornstein oder einem Leichtbauschornstein greifen.