Wärmeverlust im Haus: Quellen erkennen und eindämmen
Jens TruogDer Verlust von Wärme beim Haus ist völlig normal und lässt sich nie ganz verhindern. Es muss eine stabile Innentemperatur herrschen, um ein angenehmes Wohnklima schaffen zu können. Dazu bedarf es einer entsprechenden Heizung und für die Gemütlichkeit zusätzlich einem Ofen. Jedoch sind besonders Altbauten gefährdet, mehr Wärme zu verbrauchen, als eigentlich notwendig wäre. Das liegt an einer oftmals veralteten Dämmung der Gebäudehülle – beispielsweise bei der unzureichenden Dichtung von Fenstern und Türen.
Der Wärmebedarf eines Hauses ist je nach seinem Baujahr gesetzlich vorgeschrieben und mit der Einheit kW/m2/Jahr definiert. Der berechnete Wärmebedarf bestimmt die Baumaterialien, welche aufgrund ihrer spezifischen Wärmeeigenschaften verwendet werden. In Deutschland sind die so genannten Wärmeverbrauchsstandards für Privathaushalte verbindlich – immerhin stellen sie mehr als ein Viertel des Gesamtenergiebedarfs in Deutschland dar. Wir klären auf, wo am und im Haus ein Wärmeverlust stattfinden kann und wie man diese Schwachstellen am besten eindämmt.
Die größten Schwachstellen eines jeden Hauses – Wärmeverluste erkennen und vermeiden
Die Wärmeverlust-Eindämmung in der Gebäudehülle ist wichtig, weil durch die verloren gegangene Energie die Heizkosten unnötig steigen und wertvolle Brennstoffe ungenutzt verwendet werden. Der oben beschriebene Gesamtenergiebedarf steht in engem Zusammenhang mit dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid – dem Verursacher des Treibhauseffektes mit Ozon. Die größte Schwachstelle in der Gebäudehülle sind die Fenster, was in der geringen Dicke begründet liegt. Sind sie nur ungenügend isoliert, lässt sich der Wärmeverlust mit 30-40% beziffern. Die Fassade liegt auf Position 2 der Wärmeverlust-Sünder: 20-25% gehen bei einer schlecht gedämmten Fassade verloren. Dächer können bis zu 20% Wärmeverlust aufweisen, Keller 5-10% des Wärmeverlustes des Gesamtenergiebedarfs.
Sparen ist immer sinnvoll – Egal ob aus ökologischer oder ökonomischer Sicht. Beim Energiesparen denken viele Menschen zuerst an Einsparungen am Strom. Also Licht nur dort anzuhaben wo es benötigt wird, oder unnütze elektrische Geräte ausschalten. Die Wahrheit ist jedoch, dass um Längen mehr Energie nötig ist, um das Haus zu beheizen, als es mit elektrischem Strom zu versorgen. Wer Geldbeutel und Umwelt einen großen Gefallen tun will, der sollte tunlichst Wärmeverlust beim Haus vermeiden. Zunächst gilt es dabei, Wärmeverlustquellen am Haus auszumachen.
Doch was ist Wärmeverlust genau? Generell verwendet man den Term zum Beschreiben des Wärmeverlustes im Eigenheim und dem damit einhergehenden Energieverlust. Es geht also darum, wie viel Wärmeenergie aufgebracht werden muss und wie lange sich diese hält. Dabei entweicht etwa gemäß dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik Wärme aus Gebäuden, wenn der Temperaturunterschied nach außen zu frappierend ist. Wie hoch dieser Verlust ausfällt, liegt an verschiedenen Faktoren:
- Bauart des Hauses
- Verwendete Materialien
- Status der Außendämmung
- Baulicher Zustand von Gebäude und Dach
Der bauliche Zustand ist ebenso entscheidend für das Ausmaß des sogenannten Lüftungswärmeverlustes, bei dem Wärme nicht nur durch unsachgemäßes Lüften, sondern auch über eine undichte Gebäudehülle erfolgen kann.
Welche Wärmeverluste beim Haus gibt es?
Ein gesamtes Haus auf den neuesten Energiesparstandard zu bekommen ist nicht nur ein baulich aufwendiger Akt, sondern kann auch eine finanzielle Belastung sein. Darum liegt es nahe, dass viele Hausbesitzer Schritt für Schritt das Haus modernisieren und dadurch die Kosten im Blick behalten. Generell gibt es aber Fördermöglichkeiten, um bei einer energetischen Sanierung nach EU-Standards Geld erstattet zu bekommen, etwa über die BAFA oder KfW. Wichtig ist allerdings, dass ein entsprechender Antrag bei der Behörde vor Projektbeginn eingehen muss.
Es gibt zahlreiche Internetseiten, die versprechen, die optimale Lösung gefunden zu haben. Allerdings richten sich die Erkenntnisse oft nach dem Angebot des jeweiligen Anbieters. So kommt es vor, dass ein Fensterbauer davon spricht, an dieser Stelle die meiste Energie einsparen zu können und eine Dachdecker-Firma davon spricht, dass das Dach eines Hauses das A und O ist, während andere behaupten, es sei die Fassade. Allerdings kommt es ganz individuell auf das Haus an, an welcher Stelle das meiste Einsparpotenzial liegt.
Wie hoch kann der Wärmeverlust über das Dach sein? Etwa 20 % der Wärme kann über das Dach verloren gehen. Dabei kann eine einfache Dämmung mit Glaswolle hier bereits helfen. Mit einer zusätzlichen Verkleidung kann der Dachboden dann auch als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden.
Beispielhaft kann gesagt werden, dass die Fassade mit dem größten Anteil des Wärmeverlustes zu Buche schlägt. Als größte Fläche am Haus kann die Fassade beim Wärmeverlust am Haus nicht außer Acht gelassen werden. Hier mit einer Sanierung zu beginnen ist im Allgemeinen sinnvoll. Bei der Fassadendämmung sollte aber auch auf Umweltverträglichkeit geachtet werden. So ist die Verwendung von Lehm und anderen schonenden Materialien im Aufwind, während die klassischen Styroporplatten (auch wegen ihrer Bedenklichkeit in Sachen Brandschutz) immer weniger zum Einsatz kommen.
Ein weiterer Faktor für den Wärmeverlust am Haus sind die Fenster. Gerade alte Häuser haben noch immer Holzfenster mit einfacher Verglasung. Der Einbau zeitgemäßer Rahmen mit doppelter Isolierverglasung macht einen Unterschied wie Tag und Nacht aus. Immerhin kann man über die Fenster um die 12 % Wärmeverlust vermeiden. Auch auf eine korrekte Dichtung sollte dabei natürlich immer geachtet werden. Beim Lüften selbst sollte man Stoßlüften, um einen idealen Luftaustausch bei minimaler Abkühlung zu gewährleisten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann mit dem Einbau einer automatischen Lüftungsanlage natürlich noch bessere Ergebnisse erzielen.
Wer eine alte Fassade beispielsweise aus Backsteinen erhalten möchte, damit der dekorative Faktor nicht verloren geht, kann auch auf eine Innendämmung zurückgreifen. Hier spielt auch der Keller eine Rolle, der mit ebenfalls etwa 12 % Wärmeverlustpotenzial ein Kostentreiber sein kann. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: Wer es rustikaler mag, kann beispielsweise eine einfache Holzverkleidung unter Verwendung entsprechender Dämmstoffe anbringen. Alternativ lohnt sich aber auch die Verwendung von Isolierfarbe oder der Einsatz innovativer Verbundstoffe aus Kork und Holz.
Außer Acht gelassen werden sollte allerdings auch nicht, dass Dämmung und Isolation nicht die einzigen Faktoren im Hinblick auf die Energiebilanz eines Gebäudes haben. Die Heizungsanlage kann auch für einen Anteil am Energieverlust haben. Das beginnt bei den Rohrleitungen und deren Dämmung, aber auch an der Leistung des Heizungskessels selbst. So kann es sich in einigen Fällen lohnen, auf eine moderne Pelletheizung umzusteigen und diese sogar mit einer Solarthermie Anlage zu verbinden. So kann Sonnenergie das Heizsystem und die Wasseraufbereitung erheblich entlasten und Kosten wie Umweltbelastung senken.
Bei der Verwendung von Einzelraumfeuerstätten kann mit dem Einsatz von modernen Geräten der Betrieb ebenso optimiert erfolgen. So sind Kaminöfen der Firma MCZ teilweise bereits heute dem vorgeschriebenen Standard für 2022 entsprechend und können sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb mit einem Minimum an Schadstoffausstoß aufwarten. Mit Geräten wie dem Kaminofen Arola mit optionaler NatStone-Verkleidung der Firma Drooff kann beispielsweise aufgrund der Verkleidung Energie effizienter genutzt werden. Eine Kaminverkleidung aus Naturstein oder anderen Materialien nimmt Strahlungswärme auf und gibt diese dann sukzessiv an den Wohnraum ab. Auch wenn also der Betrieb längst eingestellt ist, findet weitere Wärmeentwicklung statt. Der Hersteller Lotus bietet hier eine breite Auswahl an Verkleidungen sowie das PowerStone System an, mit dem der Ofen um Wärmespeicher erweitert werden kann. Es gibt aber auch bei bestehenden Modellen Wege, wie man Wärmeverluste beim Kamin verringern und somit Kosten sparen kann.
Wärmeverlust verringern: Grundlegende Maßnahmen für Dämmung und Sanierung
Fachgerechte Dämmmaßnahmen bringen allerhand Vorteile – Sie sparen Heizkosten, das Haus erreicht mit weniger Aufwand ein angenehmes Wohnklima und im Falle eines Verkaufs oder einer Vermietung ist das Haus für die Vorlage eines aktuellen Energieausweises vorbereitet. Wir stellen Ihnen die Möglichkeiten zur Dämmung gegen den Wärmeverlust kurz vor:
- Da die Ursachen für Wärmeverluste bei Fenstern vielfältig sind, sind die Sanierungsmaßnahmen ebenso variabel. Doppelverglasungen vom Fachmann dämmen besser als Einfachverglasungen. Undichte Fensterrahmen lassen sich leicht selbst beheben, indem die betreffenden Rahmen abgedichtet werden. Durch schwere Vorhänge oder Rollos lässt sich der Wärmeverlust ebenfalls eindämmen.
- Auch die Dämmung des Daches spielt eine große Rolle für die Senkung des Wärmeverlustes. Wird das Dach neu eingedeckt, wird die Dämmung in den meisten Fällen vom Fachmann ausgeführt, da sie sich auf den Sparren befindet. Bei Steildächern, bei denen die Dämmung unter oder zwischen den Sparren liegen soll, können die Arbeiten mit genügend handwerklichem Geschick auch selbst durchgeführt werden. Wird der Boden beziehungsweise das Dachgeschoss nicht genutzt und das Haus vermietet oder verkauft, muss das Dachgeschoss gedämmt werden – so schreibt es die Energie-Einsparverordnung vor. Mit Verlegware aus verschiedener Wolle (Glas oder Stein) ist diese Angelegenheit schnell von selbst erledigt und der Energieausweis kein Problem. Ist das Dachgeschoss beziehungsweise der Dachboden begehbar und auch benutzt, müssen druckfeste Dämmplatten zur Abdichtung und der Wärmeverlust-Verringerung werden.
- Die Fassade kann auch nachträglich gedämmt werden. Wenn die Außenfassade nicht verändert werden soll, kann eine Innendämmung vorgenommen werden. Ist eine Änderung der Außenfassade möglich, kann mithilfe eines Fachmanns eine auf das Haus individuell zugeschnittene Maßnahme über ein Wärmedämmverbundsystem vorgenommen werden.
- Im Keller sollte an der Unterdecke eine Wärmedämmung installiert werden – so lassen sich bis zu 80% Wärmeverlust beim den Keller einsparen.
Eine energetische Sanierung lohnt sich nicht nur für die Senkung der Heizkosten und Einsparung der Ressourcen. Dies betrifft auch den Verbrauch von Brennholz für Ihren Kaminofen sowie den Verbrauch von Pellets für Ihren Pelletofen oder Ihre Pelletheizung. Für den Fall eines Verkaufs oder einer Vermietung ist eine aktuelle Dämmung über den Energieausweis, der dem Käufer / Mieter vorzulegen ist, sogar Pflicht. Doch auch durch die staatliche Förderung für energetische Sanierungen ist die Wärmedämmung mit Wärmeverlust-Verringerung eine lohnenswerte Überlegung.
Was kann an Kosten wirklich gespart werden?
Unterschieden werden hierbei Sanierungsarbeiten entweder nach EnEV-Standard, was das geforderte Minimum darstellt, oder nach KfW-Standard. Der KfW Standard stellt noch höhere Anforderungen und lässt noch mehr Energie einsparen. Wie viel Heizkosten kann man durch Dämmung also sparen? Allein die Dämmung einer veralteten und nicht gedämmten Fassade kann eine Ersparnis zwischen 30 und 40 % an Energieverlust einsparen. Je nach Element und baulichem Standard durchgeführte Sanierungen der Elemente lassen zwischen 60 und 80 Prozent der Wärmeenergie einsparen. Im Jahr beziffert sich die Heizersparnis auf einen Betrag zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Bei welchem Element in jeweiligem Haus das größte Potenzial liegt, muss individuell betrachtet werden.