Wenn der Kaminofen wieder Zicken macht: Die 6 häufigsten Bedienfehler
Jens TruogSie können das Feuer in Ihrem Kaminofen nicht betrachten, weil die Scheiben ständig verrußt sind? Ihr Holz wird nicht richtig verbrannt und Sie haben oftmals verkohlte Rückstände in der Brennkammer? Kurzum: Ihr Kaminofen möchte nicht so, wie Sie das wollen? Es gibt verschiedenste Probleme, die bei einem Kaminofen auftreten können. In diesem Beitrag haben wir einmal die häufigsten Bedienfehler bei Kaminöfen zusammengetragen. Mit unseren Tipps haben Sie in Zukunft mehr Freude an Ihrem Kaminofen.
Die Scheiben sind ständig verschmutzt!
Dieses Problem kann verschiedene Ursachen haben. Achten Sie generell darauf nur trockenes Holz mit einer Restfeuchtigkeit von maximal 20% zu verwenden. Ansonsten brennt das Holz nicht richtig ab und produziert mehr Qualm als Wärme. Legen Sie das Holz immer an die Rückwand vom Kamineinsatz und immer quer zur Scheibe, denn an den Stirnseiten treten die meisten Holzgase aus. Öffnen Sie die primäre Luftzufuhr am Ofen direkt nach dem Auflegen. Binnen weniger Sekunden sollte das neue Holzscheit wieder in Flammen gehüllt sein. Danach wird die Luftzufuhr von unten vollständig geschlossen. Die Scheibenspülung (auch Sekundärluft genannt) kann nur dann gut funktionieren, wenn die Primärluftzufuhr geschlossen ist! Weitere Tipps um verrußte Kaminscheibe zu verhindern.
Starke Rauchbildung beim Nachlegen von Holz?
Oftmals tritt dieses Problem bei Kaminöfen mit einer besonders großen Türöffnung auf. Wird die Tür zur Brennkammer geöffnet, dann entsteht in diesem Bereich ein starker Unterdruck. Der Schornstein muss dann die bis zu achtfache Luftmenge transportieren. Dies funktioniert aber nur, wenn dieser auch für solch eine Last ausgelegt ist. Alternativ kann das Problem auch an einer geschlossenen Drosselklappe liegen. Generell gilt: Öffnen Sie die Tür zuerst nur einen Spalt breit, sodass das Feuer auflodern kann. Dann können Sie die Tür weiter öffnen um Holz nachzulegen.
Was tun, wenn der Kaminofen nicht zieht?
Sehen Sie zuerst einmal nach, ob die Drosselklappe im Ofenrohr geöffnet ist. Ist diese geschlossen, dann ist der Kaminzug stark eingeschränkt und kann nicht wie gewünscht arbeiten. Oftmals liegt das Problem auch einem verschmutzten Zwischenstück am Rauchrohr oder am Edelstahlschornstein. Haben Sie den Kaminofen gerade eben erst angeschürt, dann ist es vollkommen normal, dass der Kamineffekt nur langsam in Schwung kommt. Der Schornstein muss- wie der Kaminofen auch- erst eine gewisse Temperatur erreichen, bevor er richtig Zug entwickelt. Zudem ist es wichtig, dass beim Anzünden genügend Holz aufgelegt wird.
Kaminofen wird zu heiß und Holz verbrennt zu schnell?
Eine Möglichkeit wäre es in diesem Falle weniger Holz aufzulegen. So halten Sie die Flamme und die Temperatur im Kaminofen niedrig. Es ist wichtig zu wissen, wie man Holz richtig nachlegen sollte. Ungewollte Auffälligkeiten im Abbrandverhalten liegen ganz häufig auch an der eingestellten Luftzufuhr am Kaminofen. Hier werden sehr oft Fehler gemacht, die mit der Zeit viel Brennstoff und somit Geld kosten.
Holz wird nicht vollständig verbrannt?
Dies kann passieren, wenn man Holz mit zu großer Restfeuchte verwendet. Dann verbrennt dieses nur unvollständig und verkohlte Reste bleiben in der Brennkammer zurück. Sie verwenden trockenes Holz und dennoch finden Sie Rückstände? Dann läuft etwas bei der Verbrennung im Kaminofen grundlegend falsch. Es kann sehr gut sein, dass Ihr Kaminofen ungewollt an einigen Stellen Luft zieht. Diese sogenannte „Falschluft“ kann auftreten, wenn die Dichtungen an der Tür und der Sichtverglasung undicht sind. Diese sollten regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Schließt der Aschekasten richtig? Über diesen kann auch ungewünschte Luft in den Kaminofen ziehen. Während der laufenden Verbrennung sollte das Holz möglichst keine Luft von unten über den Rost bekommen. Schließen Sie nach dem Anheizen unbedingt die Primärluft, sonst wird Ihr Holz über dem Rost regelrecht weggebrannt und die Enden bleiben liegen. Nach dem Anheizen sollte das Holz nur noch Luft über die Sekundärluft erhalten.
Hilfe, die Schamotteplatten sind gerissen!
Es ist völlig normal, dass die Schamottsteine kleinere Risse bekommen. Sie sind schließlich einer großen Hitze ausgesetzt. Bedenklich wird es allerdings, wenn diese in die Brennkammer bröckeln und damit ganze Teile vom Stahlkorpus des Kaminofens sichtbar werden. Dann sollten die Schamotteplatten ausgewechselt werden.