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Mann zündet Kaminofen an

Wie funktioniert ein Kaminofen?

Für Gemütlichkeit mit individuellem Charme ist ein Kaminofen für viele Hausbesitzer das Statussymbol schlechthin. Erfunden wurde er in Skandinavien, wo er als erster komplett in sich geschlossener Kamin flexibel eingesetzt wurde. So konnten im kalten skandinavischen Klima Fischereiarbeiten und Ähnliches erträglich gemacht werden. Daher wird der Kaminofen auch als Schwedenofen bezeichnet. Er kann vor oder neben einem Schornstein stehen und wird durch ein Ofenrohr an diesen angeschlossen. Dies bringt den Vorteil, dass über das Ofenrohr Wärme an den Raum abgegeben werden kann. Der Kaminofen besitzt eine geschlossene Brennkammer. Dies ist der große Unterschied zu dem offenen Kamin. Außerdem ist ein Schwedenofen nicht fest eingebaut. Wo aber Feuer ist, da wird auch immer Gefahrenpotenzial sein. Deswegen ist es wichtig zu wissen, wie ein Kaminofen funktioniert, bevor man das erste Streichholz entzündet.

Funktionsweise Kaminofen

Der Kaminofen besteht aus Gusseisen oder Stahlblech. Damit Sie freie Sicht auf das Feuer haben, besitzt er an der Vorderseite eine große Glasscheibe. Über Strahlung und Konvektion wird die Wärme an den Raum abgegeben. Kaminöfen arbeiten recht effizient und erreichen Wirkungsgrade von mehr als 80 Prozent. Wie groß die Abgabe der Wärme an die Umgebungsluft ist, hängt unter anderem vom Material des Kaminofens ab. Naturstein reagierte anders als Glas, Stahl anders als Schamotte. Bei einer vollen Natursteinverkleidung funktioniert wie Wärmeverteilung darüber hinaus weitestgehend als Strahlungswärme.

Kaminofen mit Sandsteinverkleidung

So funktioniert ein Kaminofen wie ein klassischer Kachelofen. Je höher die Temperatur im Feuerungsraum ist, desto mehr Wärme wird abgegeben.
Der Kaminofen braucht eine geregelte Luftzufuhr. Für die Steuerung dieser hat ein Kaminofen Schieberegler. Hier lassen sich drei Arten der Luftzufuhr beim Kaminofen unterscheiden:

  • Die Primärluft, mit deren Hilfe sich die Brennstoffe erhitzen. Außerdem wird durch die Primärluft die Verbrennung sichergestellt.
  • Die sogenannte Sekundärluft bekommt der Kaminofen durch den Kaminzug. Luftkanäle saugen diese Luft an. Um den Brennraum herum liegen die Luftkanäle, was zu einer starken Erhitzung der Sekundärluft führt. Die Sekundärluft ist wichtig, damit die Sichtscheibe nicht beschlägt. Die Dämpfe, die aus dem Holz austreten und brennbar sind, erreichen dank dieser Luftzufuhr ihre Zündtemperatur.
  • Die Tertiärluft sorgt dafür, dass Abgase nachverbrennen und weniger unverbrannte Rauchgasbestandteile ausgestoßen werden. Sie strömt aus dem rückwandigen Bereich in den Feuerraum und ist nicht bei allen Modellen vorhanden.

Die Frischluftzufuhr kann dabei über zwei Hauptarten erfolgen. Ist ein Kaminofen raumluftabhängig, bezieht er frische Luft aus der Umgebung. Daher muss immer darauf geachtet werden, dass das Ofenrohr richtig zieht und kein Unterdruck entsteht. Sonst kann es zu einer Kohlenmonoxidvergiftung oder Rauchgasexplosion kommen. Hersteller wie Haas und Sohn bieten Modelle an, bei denen die Luftsteuerung bereits automatisch genau gesteuert wird. So funktioniert der Schwedenofen problemlos. Raumluftunabhängige Kaminöfen hingegen beziehen die Luft von außerhalb des Hauses, sind aber in der Positionierung etwas unflexibler.

Welche Arten von Kaminöfen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Kaminöfen. Zum einen sei der wasserführende Kaminofen genannt. Diese spezielle Kaminofen-Funktionsweise bringt nicht nur Wärme für die Umgebungsluft, sondern nutzt einen Wärmetauscher, um den Wasserkreislauf der Zentralheizung zu erwärmen. Mit dieser Hilfe kann sich das Haus gleichmäßig erwärmen. Wasserführende Kaminöfen werden heutzutage als Heizungsanlage eingesetzt und übernehmen teilweise selbstständig die Heißwasserversorgung eines Hauses. So funktioniert ein Kaminofen gleichzeitig als Feuerstätte und Entlastung der Heizungsanlage. Gleichzeitig ist es nicht möglich, den Raum, in dem der Kaminofen steht, zu überhitzen.

Küchenofen mit Keramikverkleidung

Dank eines Heißwasserspeichers können Sie die Energie, die am vorigen Abend durch das Feuer gespeichert wurde, am nächsten Morgen noch in Form von warmem Wasser nutzen. Sie duschen also zum Beispiel mit dem Wasser, welches dank des gemütlichen Kaminfeuers erwärmt wurde. Damit der Kaminofen funktioniert, muss er eine thermische Ablaufsicherung besitzen. Diese stellt sicher, dass die überschüssige Wärme über durchströmendes Trinkwasser abgeführt wird, wenn die Umwälzpumpe wegen eines Stromausfalls nicht funktioniert. Es gibt allerdings auch wasserführende Kaminöfen, die offen und drucklos funktionieren. Diese brauchen die thermische Ablaufsicherung nicht. Erhöhte Temperaturen können in dem Fall keinen Druck aufbauen. Solche Kaminöfen oder Kamineinsätze kennen Sie unter dem Begriff „eigensicher“. Übrigens gibt es sogar wasserführende Kaminöfen, die ein Kochfeld oder ein Backfach besitzen.

Der Sturzbrandofen

Eine andere Variante sind die Sturzbrandöfen. Sie besitzen einen unteren Abbrand, der vor dem Verbrennen erhitzt werden muss. Eine nahezu vollständige Verwirbelung und Verbrennung ist möglich. Dies hängt mit den flüchtigen Verbindungen, die ausgasen und der Frischluftzufuhr zusammen.
Die meisten Kaminöfen oder Speicheröfen besitzen einen oberen Abbrand. Hier verbrennt das Holz ähnlich wie bei einem Lagerfeuer. Ausgasende Holzbestandteile werden nur teilweise oder sogar gar nicht verbrannt. Der Vorteil des oberen Abbrands ist jedoch, dass Sie dem Feuer zusehen können. Damit die sichtbaren Flammen mit der verbesserten kompletten Verbrennung kombiniert werden können, können Sie auch Sturzbrand-Kaminöfen kaufen, die als Naturzugvergaser bezeichnet werden. Hier gibt es eine Holztrockenkammer. Die ausgasenden Stoffe wandern dabei in eine Kammer mit Schaufenster zusammen mit Frischluft nach unten.

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Worauf sollten Sie bei einem Kaminofen achten?

Haben Sie sich dazu entschlossen, einen Kaminofen zu installieren, sollten Sie auf einige Dinge achten, um den Kaminofen richtig benutzen zu können. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen, was wichtig ist.

Das Gewicht des Kaminofens Kaminöfen und Specksteinöfen können je nach Bauart sehr schwer sein. Wohnen Sie in einem alten Haus, zum Beispiel in einem restaurierten Fachwerkhaus, so können Sie durchaus ein statisches Problem bekommen. Ziehen Sie einen Fachmann zurate, der Ihnen sagt, ob die betreffende Zimmerdecke Ihrem gewünschten Kaminofen auch standhält.
Der Kaminanschluss Achten Sie darauf, dass der Kaminanschluss unbedingt zum Kaminofen passt, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn später Rauchschwaden durch das Zimmer ziehen. Klären Sie mit Ihrem Schornsteinfeger ab, ob der vorhandene Schornstein oder Edelstahlschornstein für den Anschluss des Kaminofens geeignet ist. Nur so ist sichergestellt, dass der Kaminofen funktioniert, wie er soll.
Der richtige Standort Wählen Sie den Standort Ihres Kaminofens im Zimmer mit Bedacht. Achten Sie auf Sicherheitsabstände beim Kaminofen und stellen Sie ihn nicht zu nah an brennbare Materialien, wozu übrigens auch Tapeten zählen. Es gibt sogar vorgeschriebene Abstände, die Sie einhalten müssen. Denken Sie auch daran, dass Ihr Fußboden eventuell empfindlich ist und eine Kaminbodenplatte zum Schutz benötigt. Wohnen Sie in einer Mietwohnung, sollten Sie mit Ihrem Vermieter klären, ob Sie den Kaminofen überhaupt aufstellen dürfen.
Die Heizleistung des Kaminofens Sie brauchen keinen Kaminofen kaufen, der eine unnötig hohe Leistung bringt. Zwei bis vier Kilowatt reichen in der Regel, um einen Raum ausreichend zu erwärmen. Mit einer zu hohen Heizleistung werden Sie sich wie in einer Sauna fühlen. Von wohlfühlen kann nicht die Rede sein. Daher ist immer auf die richtige Kaminofen-Funktionsweise zu achten.
Das Brennholz Natürlich brauchen Sie zur Befolgung Ihres Kaminofens Brennholz. Stellen Sie sich also vor dem Kauf des Ofens die Frage, ob Sie das nötige Brennholz überhaupt unterbekommen.
Die Kosten Der Kaminofen kostet nicht nur in der Anschaffung Geld. Wählen Sie hier kein Billigmodell aus dem Baumarkt, denn diese sind nicht für eine dauerhafte Befeuerung geeignet. Ein hochwertiges Modell sollte es sein. Allerdings muss natürlich auch der Schornstein regelmäßig gefegt werden, außerdem nimmt der Schornsteinfeger Messungen vor. Dies kostet ebenso Geld wie der Kauf des Brennholzes.

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