Wie funktioniert ein Pelletofen?
Jens TruogDer Pelletofen ist als Alternative zum Kamin in aller Munde und immer mehr Menschen entscheiden sich nicht zuletzt dank der Fördermöglichkeiten, die durch BAFA und KfW geboten werden, für den Einbau eines solchen Ofens. Gefördert werden sowohl Neubau als auch Modernisierung der Heizungsanlage mit einer Pelletheizung.
Funktionsweise eines Pelletofen
Ein Pelletofen funktioniert mit einem integrierten Brenner. Dieser ist für die Verbrennung der Pellets zuständig. Wird der Ofen nur für eine einzelne Wohnung oder gar einen Raum eingesetzt, so verfügt er über einen Behälter, der nur eine Tagesration der Pellets fasst. Größere Anlagen verfügen über größere Vorratsbehälter. Je nach gewünschter Temperatur und Notwendigkeit dosiert die Anlage die Menge der Pellets und führt sie über eine Förderschnecke in den Brenner. Hier arbeitet ein Zündgebläse, welches die Pellets entzündet. Das elektrische Sauggebläse steuert die Luftzufuhr und damit den Verbrennungsvorgang. Die entstehenden Abgase geben die Wärme an das Heizungswasser ab, was mit Hilfe eines Wärmeübertragers geschieht. Die Wärme wird über das Wärmeverteilungssystem verteilt. Auch die Warmwasserbereitung geschieht in dem Zuge.
Pelletöfen und Kamine sind grundverschieden. Beide bringen zwar Wärme, arbeiten aber unterschiedlich effizient. Der Pelletofen besitzt einen Vorratsbehälter, den Sie befüllen müssen. Alles Weitere geschieht automatisch. Eine Füllung kann sogar für mehrere Tage reichen, dies ist von der gewünschten Raumtemperatur abhängig. Der praktische Nutzen eines Pelletofens liegt damit auf der Hand.
Zahlreiche Geräte besitzen eine kleine Steuerkonsole, ein Display oder eine Fernbedienung. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Computer, bei dem Sie alles nach Wunsch einstellen können – zum Beispiel die Temperatur, die Zeit und auch die Dauer. Einige Geräte lassen sich sogar im Wochenprogramm einstellen. Praktisch: Sie kommen abends von der Arbeit nach Hause und in der Wohnung ist es bereits kuschelig warm.
Aus den von Ihnen eingegebenen Daten kann der Pelletofen die benötigte Menge an Pellets berechnen, um das Temperaturniveau zu ermitteln. Eine der wichtigsten Funktionen eines Pelletofens ist die automatische Befüllung. Im Tank befindet sich meist eine Förderschnecke, welche die Holzpellets nach oben transportiert und in die Brennkammer befördert.
Der Aufbau eines Pelletofens
Es wird zwischen dem luft- und dem wasserführenden Pelletofen unterschieden. Der luftführende Ofen besitzt den Vorratsbehälter, den Sie befüllen müssen. Die Asche, die bei der Verbrennung der Pellets entsteht, fällt in eine Aschekammer, von wo aus Sie sie entfernen können. Strahlungswärme und Konvektionswärme sorgen gemeinsam für die gewünschte Raumtemperatur. Frische Luft gelangt über Kanäle in den Ofen und tritt erwärmt wieder aus.
Der wasserführende Pelletofen besitzt einen ganz ähnlichen Aufbau. Er verfügt allerdings zusätzlich über einen Wasserwärmetauscher oder über eine Wassertasche. Bei der Verbrennung der Pellets entsteht Wärme, die für warmes Wasser sorgt. Dieses Wasser gelangt dank einer Pumpe in den Wasserkreislauf des Gebäudes. Der Raum selbst wird über eine Sichtscheibe und den Rost über der Brennkammer erwärmt. Die Hersteller MCZ und Edilkamin haben hier sehr leistungsstarke Modelle.
Pelletheizungen verfügen häufig über einen Pufferspeicher. Dieser kann überschüssige Wärme aufnehmen. Bei Bedarf gibt der Speicher die Wärme wieder ab. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Pelletheizung stets unter Volllast laufen kann und dass die Wärme dennoch effizient genutzt wird. Möglich ist sogar die Kombination mit einer Solarthermie Anlage, was die Heizkosten noch einmal senkt. Sicherlich sind die Investitionskosten in eine solche Kombinationsanlage erst einmal recht hoch. Allerdings rechnet sich diese Investition rasch, da der laufende Betrieb der Heizungsanlage weitaus weniger Geld kostet als bei einer konventionellen Heizung auf Basis von Öl oder Gas.