Es gibt kaum etwas Schöneres, als an kalten Wintertagen nach Hause zu kommen und es sich bei einer heißen Tasse Tee am knisternden Kamin gemütlich zu machen. Doch nicht jedes Holz eignet sich für den Kaminofen. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welches Brennholz optimal ist und worauf Sie achten sollten.
Was ist besser zum heizen, Hartholz oder Weichholz?
Die Wahl des richtigen Brennholzes kann einen großen Unterschied in der Effizienz und Gemütlichkeit Ihres Ofens machen. Oft stellt sich die Frage: Hartholz oder Weichholz?
Hartholz wie Buche, Eiche oder Esche ist aufgrund seiner hohen Dichte besonders beliebt:
- Höherer Brennwert: Mehr Wärme pro Scheit, brennt länger.
- Längere Brenndauer: Weniger häufiges Nachlegen
- Stabile Glut: Gleichmäßige Wärmeabgabe über einen längeren Zeitraum
Nachteile:
- Anzünden: Hartholz benötigt etwas mehr Zeit, um in Flammen zu stehen.
- Höhere Kosten: Hartholz ist in der Regel teurer
Weichholz wie Fichte oder Kiefer hat andere Vorteile:
- Leichtes Anzünden: Ideal zum schnellen Anfeuern.
- Schnelle Wärmeabgabe: Erwärmt den Raum rasch.
- Leichte Verarbeitung: Einfach zu schneiden und zu spalten.
Nachteile:
- Geringerer Brennwert: Liefert weniger Wärme pro Scheit und brennt schneller ab.
- Mehr Rauchentwicklung: kann zu mehr Rußablagerungen führen.
Heizwert vs. Brennwert – Eigenschaften von Kaminofen-Feuerholz einfach erklärt
Wenn es um die Auswahl von Brennholz für den Kaminofen geht, fallen immer wieder die Begriffe „Heizwert“ und „Brennwert“. Doch was versteht man darunter und worin liegt der Unterschied?
- Der Heizwert eines Brennholzes gibt an, wie viel Wärmeenergie ein Kilogramm des Holzes bei vollständiger Verbrennung abgibt. Je höher der Heizwert, desto mehr Wärme wird erzeugt und desto effizienter ist das Holz als Brennstoff.
- Der Brennwert gibt die maximale nutzbare Wärmeenergie eines Brennstoffs an und ist immer höher als der Heizwert. Denn auch die Wärme, die durch die Kondensation von Wasserdampf gewonnen wird, ist berücksichtigt.
⇒ Tipp: Der Brennwert von Holz hängt stark vom Trocknungsgrad ab. Je trockener das Holz, desto höher ist sein Brennwert. Bei einer Restfeuchte von 18 % oder weniger wird das Holz als optimal trocken angesehen.
Höchster Brennwert: Buche und Eiche liefern am meisten Wärme
Den höchsten Brennwert haben Buche und Eiche. Er liegt etwa bei 4 kWh pro Kilogramm. Die Scheite brennen sehr langsam ab und geben die Wärme gleichmäßig über einen langen Zeitraum. Eiche braucht immer eine gute Luftzufuhr, da der hohe Gerbsäuregehalt zu verstärkter Rußbildung führen kann.
Für schnelle Wärme: Fichte, Lärche, Kiefer und Douglasie
Diese vier Nadelhölzer gehören zu den Weichhölzern, dennoch überzeugen sie mit einem hohen Brennwert/kg. Da sie aber viel leichter sind als Hartholz, benötigt man mehr Holz für die gleiche Wärme. Nadelhölzer entflammen zügig und sind als Anzündholz oder für schnelle Wärme zu empfehlen. Aufgrund des Funkenflugs eignen sie sich nicht für offene Kamine.
Vielseitig: Birke
Birkenholz zeichnet sich durch einen hohen Brennwert und eine geringe Funkenbildung aus. Das beliebte Hartholz brennt langsam, gleichmäßig und ohne Funkenflug. Die enthaltenen ätherischen Öle sorgen für eine faszinierende, bläulich schimmernde Flamme und ein angenehmes Aroma. Birkenholz ist vergleichsweise schwer zu spalten.
Guter Kompromiss: Ahorn, Kirsche und Esche
Diese drei Laubhölzer haben einen etwas niedrigeren Brennwert als Buche oder Eiche, bieten jedoch einen guten Kompromiss zwischen Heizleistung und Handhabung. Sie brennen mit einer vollen, gleichmäßigen Flamme. Kirschholz entwickelt ein interessantes Flammenbild mit bläulich-grüner Färbung.
Schnelles Anheizen: Weichhölzer für spontane Wärme
Weichhölzer wie Pappel, Weide und Erle sind ideal für das schnelle Anheizen oder für Übergangszeiten, wenn keine langanhaltende Wärme benötigt wird. Sie werden gern mit Hartholz kombiniert, um die Vorteile beider Holzarten zu nutzen.
Holzart | Brennwert/kg | Gewicht je RM (ca.) | Brennwert je RM (ca.) | entspricht Heizölmenge je RM (ca.) |
---|---|---|---|---|
Eiche | 4,2 kWh | 550 kg | 2100 kWh | 195 |
Buche | 4,0 kWh | 500 kg | 2100 kWh | 180 |
Birke | 4,3 kWh | 450 kg | 1900 kWh | 165 |
Fichte | 4,5 kWh | 350 kg | 1700 kWh | 130 |
Kiefer | 4,4 kWh | 380 kg | 1700 kWh | 170 |
Ahorn | 4,1 kWh | 520 kg | 1900 kWh | 180 |
Esche | 4,1 kWh | 460 kg | 2100 kWh | 180 |
Kirsche | 4,3 kWh | 380 kg | 1800 kWh | 170 |
Weide | 4,1 kWh | 340 kg | 1400 kWh | 100 |
Pappel | 4,1 kWh | 290 kg | 1200 kWh | 100 |
Was darf nicht im Kamin verbrannt werden?
Egal ob Kaminofen, Kamineinsatz oder Werkstattofen: Es gibt bestimmte Holzarten und Materialien, die nicht verbrannt werden dürfen, da sie gesundheitsschädlich sind oder den Ofen beschädigen können:
- Behandeltes Holz: Holz, das lackiert, imprägniert oder mit anderen Chemikalien behandelt wurde, darf nicht verbrannt werden. Dies schließt druckimprägniertes Holz und Euro-Paletten ein.
- Holzabfälle mit Farbe oder Leim: Holz, das Farbe, Leim oder Lack enthält, setzt beim Verbrennen giftige Dämpfe frei.
- Sperrholz und Spanplatten: Diese Materialien bestehen aus verleimten Holzschichten und gasen beim Verbrennen schädliche Stoffe aus.
- Feuchtes oder schimmeliges Holz: Solches Holz verbrennt schlecht, erzeugt viel Rauch und beeinträchtigt die Heizleistung des Kamins.
- Treibholz: Es enthält Salze und andere Mineralien, die beim Verbrennen giftige Chemikalien freisetzen.
- Haushaltsabfälle: Materialien wie Plastik, Papier (z.B. Zeitungen, Geschenkpapier) oder Milchkartons sollten nicht verbrannt werden.
Richtig lagern: So bereiten Sie Ihr Brennholz vor
Damit Ihr Kamin effizient und sauber brennt, ist die richtige Lagerung des Brennholzes entscheidend. Frisches Holz sollte mindestens zwei Jahre lang trocknen, bis der Feuchtigkeitsgehalt unter 20 % liegt. Lagern Sie Ihr Brennholz an einem gut belüfteten Ort, idealerweise unter einem Dach oder in einem Holzschauer, der vor Regen schützt. Weitere Tipps zur Lagerung von Brennholz finden Sie hier: Ein Brennholzlager selber bauen: So geht‘s.
Alternative zum Scheitholz für den Kaminofen: Holzbriketts
Holzbriketts können eine praktische und effiziente Alternative zu Scheitholz sein. Sie bestehen aus stark verdichteten Holzresten wie Sägemehl oder Holzspänen und zeichnen sich durch einen geringen Feuchtigkeitsgehalt aus, oft unter 10 %. Sie sind platzsparend und sauber in der Lagerung. Achten Sie auf eine DIN- oder ENplus-Zertifizierung. Mit einer Kombination aus Holzbriketts und Scheitholz genießen Sie die Vorteile beider Brennstoffarten.
Fazit: Welches ist das beste Holz für Kaminöfen?
Harthölzer wie Buche und Eiche bieten einen hohen Heizwert und brennen lange. Weichhölzer wie Fichte eignen sich zum Anzünden und für schnelle Wärme.
⇒ Werfen Sie auch einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens. Die Hersteller geben dort genaue Hinweise, welcher Brennstoff am besten geeignet ist, um optimale Leistung und eine lange Lebensdauer des Ofens zu gewährleisten.
Wichtig ist, dass das Holz trocken, naturbelassen und gut gelagert ist. Mit der richtigen Kombination aus verschiedenen Holzarten heizen Sie effizient, umweltfreundlich und genießen gemütliche Stunden vor Ihrem Kamin.
Geeignete Holzkörbe und Kaminholzregale gibt es bei ofen.de!