Das Heizen mit Holz liegt längst wieder im Trend und ist dank modernster Kamine mit neuester Verbrennungstechnologie auch keine Umweltsünde mehr. Im Gegenteil! Kamine der neuesten Generation heizen effektiv und emissionsarm wie nie. Doch auch wenn namhafte Hersteller wie HWAM mit bis zu 50% Holzersparnis werben, benötigen unsere Goldstücke dennoch gut gelagertes Scheitholz um unser Heim mit wohliger wärme füllen zu können. Daher beschäftigt sich dieser Beitrag mit dem Thema Brennholzmiete selber bauen.
Die richtige Lagerung des Brennholzes ist entscheidend damit ein Schwedenofen auch effizient und umweltschonend heizen kann. Dabei sollte es eine maximale Restfeuchte von 20% besitzen. Um diese finale Restfeuchte zu erreichen muss das Holz nach dem schlagen in etwa 2 Jahre gut trocknen. Doch wohin mit dem ganzen Holzvorrat?
Für die Bevorratung von Scheitholz braucht es eine geeignete Lagerstelle
Eine einfache aber auch clevere Möglichkeit große Mengen an Kaminholz zu lagern, ist die Brennholzmiete. Mit dem „Mieten“ im klassischen Sinne hat es hierbei allerdings recht wenig zu tun. Denn es handelt sich um eine besondere Form für die Lagerung und Trocknung von Holz. Eine Brennholzmiete ist dabei eine traditionelle Art und Weise Feuerholz sinnvoll unter freiem Himmel zu lagern und zu trocknen. Möglich wird dies durch die besondere Bauweise, welche sich seit jeher bewährt hat. Dazu werden die Holzscheite zylindrisch aufeinandergestapelt und mit einem Dach aus Holzscheiten versehen. Die Konstruktion an sich ist relativ simpel, die Wirkungsweise aber genial.
Welche Vorteile hat eine Brennholzmiete?
Auch wenn die Brennholzmiete, auf dem ersten Blick, Wind und Wetter ausgesetzt ist, bietet diese dennoch zahlreiche Vorteile, welche die Mühen beim Aufbau definitiv wert sind. Beispielsweise nimmt sie dank des kompakten Aufbaus vergleichsweise weniger Platz ein, als andere Lagerformen. Weiterhin schützen sich die Holzscheite gegenseitig vor den Wettereinflüssen. Bei richtigem Aufbau ist außerdem eine gute Belüftung zu jeder Zeit gewährleistet und beugt so einem möglichen Brennholzschimmel vor.
Das Holz kann mit der Zeit gut trocknen und erreicht nach etwa 2 Jahren seine finale Restfeuchte von unter 20%. Weiterhin hat eine Brennholzmiete den entscheidenden Vorteil, dass sie sehr übersichtlich ist. Die geometrische Form macht eine Berechnung der darin befindlichen Holzmenge einfach und komfortabel. So ist immer ersichtlich, wie viel Holz für den Kamineinsatz noch da ist. Außerdem ist eine Miete im Aufbau recht stabil. Schon gewusst? Auch in anderen Bereichen der Land- und Forstwirtschaft werden Mieten als Lagerungsform gern eingesetzt.
Wie baut man eine Brennholzmiete selber und was muss dabei beachtet werden?
Bevor das Brennholz für den treuen Werkstattofen wie wild gestapelt wird, sollten folgende gut gemeinte Ratschläge beherzigt werden:
- Für die Brennholzmiete sollte eine Stelle im Garten gewählt werden, welche vor starken Witterungsbedingungen und Regen schützt - zum Beispiel auf der Südseite.
- Ein Durchmesser von 3 Metern ist ideal – so steht sie stabil. Hierbei gilt: Je kleiner die Grundfläche, desto instabiler ist die Holzkonstruktion.
- In der Höhe sollte sich die Miete leicht nach innen neigen – So stürzt das hölzerne Kunstwerk nicht ein.
- Die Brennholzmiete sollte am Ende nur so hoch gebaut sein, dass man selber alles gut erreichen kann.
- Das Holz sollte mindestens 2 Jahre nach dem Schlagen trocknen – So heizt die Holzfeuerstätte effizient und schont Geldbeutel sowie die Umwelt.
Die Vorbereitung
Im ersten Schritt wird festgelegt, wo im Garten die Brennholzmiete errichtet werden und welche Dimensionen sie annehmen soll. Es sollte dabei ausreichend Platz für die runde Grundkonstruktion vorhanden sein. Ist eine geeignete Stelle gefunden, muss diese erst einmal begradigt werden. Schließlich soll der Holzstapel später stabil stehen und nicht in Schieflage geraten. Um die Brennholzmiete vor dem Untergrund zu schützen, wird nun eine Folie ausgelegt, welche die ganze vorgesehene Fläche ausfüllt. Um diese in eine perfekte runde Form zu bringen, kann ein Zirkel mittels Schraubenzieher, Kordel und Folienstift genutzt werden. Hierbei wird der Schraubenzieher in die Mitte der Folie gesteckt, an welchem das eine Ende der Kordel befestigt ist. Am anderen Ende findet der Folienstift seinen Platz. Hält man den Strick nun unter Spannung, entsteht ein perfekter Kreis, wenn man den Schraubenzieher einmal umrundet.
Damit sich später auf der Folie kein Wasser sammeln kann, wird diese nun großzügig mit einem Messer bearbeitet und mit zahlreichen Löchern bzw. Einschnitten versehen. So kann später keine Fäulnis entstehen und das wertvolle Brennmaterial unbrauchbar machen. Überstehende Teile der Folie werden, nach der Fertigstellung der Miete, mithilfe eines Cuttermessers entfernt.
Der Aufbau
Im nächsten Schritt geht es bereits um das Schichten des Feuerholzes. Dabei werden erst einmal nicht ganz so dicke Scheite auf die zuvor gezeichnete Line gelegt. Diese werden quer zum Mittelpunkt gelegt. Diese Formation dient als Auflage des äußeren Ringes. Für die zweite Holzschicht darauf gilt nun genau das Gegenteil. Sie wird also längs aufgelegt. Die Enden der Holzscheite zeigen hierbei zum Mittelpunkt und zur Kreislinie. Es ist dabei beabsichtigt, dass sich die Konstruktion später etwas nach innen neigt. Dies verleiht dem Bauwerk zusätzlich Stabilität.
Innerhalb des äußeren Rings wird nun ein weiterer kleiner Ring geformt. Auch bei diesem zweiten Ring muss darauf geachtet werden, dass er sich im laufe des Schichtens nach innen neigt. Dabei werden der äußere und innere Ring zeitgleich gestapelt. Um mehr Stabilität in die Konstruktion zu bringen, darf zwischendurch auch ruhig einmal ein längerer Scheit aufgelegt werden, welcher die zwei Ringe miteinander verbindet.
Beim aufstapeln des äußeren Rings können die Holzscheite ruhig überstehen. Wenn man die Brennholzmiete etwa einen halben bis einen Meter hochgestapelt hat, können die überstehenden Scheite mit der Rückseite einer Axt zurecht geklopft werden bis eine schöne gerade Fläche entsteht. Dies funktioniert am besten mit einem prüfenden Blick aus ein bis zwei Metern Abstand.
Jetzt ist die Konstruktion auch Stabil genug um den Innen entstandenen Hohlraum mit gehacktem Scheitholz zu füllen. Dabei sollte es aber nicht kreuz und quer hineingelegt werden. Ein sauberes aufeinanderstapeln sorgt dafür, dass mehr Holzscheite in die Brennholzmiete passen. Es gibt auch eine Variante, wo der Innenraum hohl gelassen wird. Das hängt aber davon ab, wie viel Holz für den Kamin gelagert werden soll. Danach wird die Brennholzmiete einfach weiter gestapelt.
Das Dach
Wenn die gewünschte Höhe der Brennholzmiete erreicht ist, wird der innere Hohlraum mit dem gehackten Stückholz gefüllt bis sich ein kleiner Haufen auftürmt. Für den Dachüberstand werden nun längere Scheite ausgewählt, welche etwa 10 cm überstehend, von unten nach oben wie Dachschindeln aufgelegt werden. Die Neigung des Holzschindeldaches sollte dabei aber nicht zu steil gewählt werden. Die Holzschindeln werden bis zur Spitze der Brennholzmiete aufgelegt. So kann das Regenwasser gut ablaufen und das Holz ist für die nächsten 2 Jahre geschützt.
Der Tipp
Da die Brennholzmiete jetzt einige Zeit das Bild des heimischen Gartens prägt, kann man diese noch passend dekorieren. Oft wird sie zu einem Haus mit Fenster und Tür geschmückt. Wagenräder, Kannen oder Schubkarren lassen sich wunderbar um die Holzmiete drapieren. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Abbau der Brennholzmiete
Jetzt wo der Aufbau gemeistert wurde und das Holz 2 Jahre gut durchtrocknen konnte, stellt sich die alles entscheidende Frage: Wie baut man die Miete wieder unfallfrei ab? Muss dazu das ganze Gebilde mit einmal eingerissen werden oder kann man es doch Stück für Stück abtragen? Keine Panik! Wir sagten doch, dass die Brennholzmiete einfach genial ist.
Der beste Ausgangspunkt, für den Abbau der Brennholzmiete ist wohl die Rückseite. So kann das Bild der Vorderseite noch einige Zeit erhalten bleiben. Rückseitig schafft man zuerst eine Öffnung zur Mitte der Miete hin. Ähnlich als wolle man ein Stück aus einer Torte schneiden. Hat man jetzt einen Zugang zum Inneren der Brennholzmiete geschaffen, bedient man sich vorerst aus der Mitte des Stapels innerhalb des inneren Rings. Wurde der äußere Ring der Miete gut gestapelt, bleibt dieser auch bis zum bitteren Ende stehen.
Die Brennholzmiete steht. Doch wie bekommt man das Holz jetzt ins Kaminzimmer? Kein Problem! Im Shop von ofen.de gibt es nicht nur Kaminbausatz, Pelletofen und Co. – Hier hat man auch eine große Auswahl an Kaminzubehör wie Kaminhandschuhe und Ofenreiniger. Zudem findet man hier alles zur Holzaufbewahrung für den Kaminofen und kann sich passend den Brennholzkorb auswählen.