Viele Kaminöfen können mit mehreren Brennstoffen befeuert werden: Beispielsweise mit Holz, Holzbriketts oder Kohle. Aufschluss für welche Brennstoffe ein Ofen zugelassen ist, gibt die Bedienungsanleitung des Herstellers. Bei dieser Auswahl fragen sich viele Ofenfans natürlich, womit heize ich am günstigsten und besser? Aus diesem Grund haben wir in diesem Beitrag Holzscheite und Holzbriketts in den direkten Vergleich geschickt dabei schauen wir uns auch das Preis-Leistungs-Verhältnis an und werfen ebenso einen Blick auf die Vor- und Nachteile.
Holzbriketts: Underdogs oder geballte Heizkraft?
Als Kaminofenbesitzer ist dieses alternative Brennmaterial sicherlich schon einmal im Laden begegnet. Wobei man sich unweigerlich fragt: Holzbriketts, macht das für mich Sinn? Im Prinzip handelt es sich um große Holzpellets, da sie aus dem gleichen Grundmaterial bestehen. Das Sägemehl wird zunächst mit etwas Wasser versetzt und dann in eine Form gepresst. Dabei gibt es sie in den verschiedensten Varianten, wie zum Beispiel rund, eckig oder achteckig. Anschließend werden die Briketts wieder getrocknet und können dann ohne weiteres verbrannt werden. Einige Holzbriketts haben Löcher in der Mitte, welches für einen stärkeren Luftzug, damit für eine schnellere Wärmeentwicklung und eine schönere Flammenbildung sorgt.
Holzbriketts zeichnen sich durch eine einfache Handhabung aus. So eignen sich Briketts aus Holz gut für Kaminbesitzer mit wenig Lagerplatz. Eine Tonne Holzbriketts kann vom Platz her bis zu 4 Schüttraummeter Scheitholz ersetzen. Wie sieht es mit der Sauberkeit aus? Auch in diesem Punkt ist das Holzbrikett dem klassischen Scheitholz klar überlegen: Ein gutes Brikett hat eine Aschebildung von weniger als 1% des Brikettvolumens. So entsteht deutlich weniger Asche beim Abbrand im Kamin als bei Scheitholz. Holzbriketts sind also in vielen Belangen dem Brennholz überlegen.
Scheitholz vs. Holzbriketts: der Heizwertvergleich
Richtig interessant wird es, wenn man sich den durchschnittlichen Heizwert beider Brennstoffe anschaut. Dieser liegt bei Holzbriketts je nach Qualität im Bereich von 4,2 bis 5,3 kW/h je Kg. Damit ist der Heizwert sogar etwas höher als beim normalen Kaminholz, denn der Klassiker Buche als Brennholz kann nur mit einem Heizwert von 4,2 kW/h je Kg aufwarten. Die höhere Energieausbeute wird durch die Verdichtung der Holzspäne erreicht. Außerdem kann bei der Trocknung sehr viel Restfeuchtigkeit entzogen werden, was die Verbrennung zusätzlich begünstigt. Holzspäne haben in der Regel eine Restfeuchte von 6 bis 8 Prozent. Bei klassischem Brennholz ist der Feuchtgehalt etwa 15 bis 20 Prozent.
Scheitholz vs. Holzbriketts: Anzündverhalten
Scheitholz hat zu den Holzbriketts hier einen entscheidenden Vorteil. Dieser liegt in der groben Oberfläche des Kaminholzes. Es lässt sich daher leichter anzünden als die Holzpresslinge. Um diese in Gang zu bekommen, benötigt man nun doch ein paar dünne Spalten Anzündholz. Bei Scheitholz wiederum ist es clever zuerst leicht entzündliches Weichholz wie beispielsweise Fichte zu benutzen. Ist diese gut durchgebrannt, kann man Hartholz wie Buche oder Esche als Brennholz nachlegen. Diese Holzarten brennen länger und geben somit über einen längeren Zeitraum wärme ab. Wichtig hierbei ist, dass das verwendete Holz gut durchgetrocknet ist.
Scheitholz vs. Holzbriketts: das Abbrandverhalten
Holzbriketts können ähnlich wie vorgetrocknetes Kaminholz gleich nach dem Erwerb im Kamin verbrannt werden. Bei frisch geschlagenem Holz muss man je nach Sorte 1 bis 2 Jahre auf das Kaminvergnügen warten, da dieses noch trocknen muss bis es eine Restfeuchte von etwa 20 % erreicht hat. Ansonsten würde das Holz beim Verbrennen die gesamte Energie verbrauchen um das Wasser zu verdampfen. Von Wärmeentwicklung keine Spur.
Holzbriketts brennen je nach Qualität, Größe und Form 1 bis 2 Stunden mit einer Flamme und halten die Glut, welche auch noch ordentlich Wärme abgibt, bis zu 5 Stunden. Spezielle Rindenbriketts können über Nacht die Glut sogar bis zu 10 Stunden halten. Bei Scheitholz kommt es selbstverständlich auf die Sorte an. Harthölzer wie Eiche als Brennholz brennen natürlich viel länger als Weichhölzer wie Fichte als Brennholz. Zudem kommt es auch darauf an wo man das Holz verbrennt. In einem offenen Kamin brennt Scheitholz selbstverständlich schneller ab als in einem geschlossenen Kamin. Auch auf die Größe der Brennstoffladung kommt es an. So fasst ein Holzvergaserkessel schon einmal 230 dm³ und sorgt so, mit einer vollen Ladung für eine lange Brenndauer.
Scheitholz vs. Holzbriketts: Wie sieht es mit der Gemütlichkeit aus?
Viele Kaminofenbesitzer sind sich einig: beim Heizen mit Holzbriketts geht Atmosphäre verloren. Das Gefühl und der Geruch eines Stücks Holz sind einzigartig. Die Flamme im Schwedenofen hat diesen typischen Charakter, der mit einem Brikett nicht zu vergleichen ist. Obwohl Holzbriketts mit Loch eine ordentliche Flamme erzeugen. Auch knacken die Briketts nicht mehr, da sie keinen Harzanteil mehr aufweisen. Das ist allerdings bei Harthölzern ebenfalls nicht der Fall. Wer ein knisterndes Kaminfeuer bevorzugt, sollte daher auf Weich- bzw. Nadelhölzer zurückgreifen. Diese brennen zwar schneller ab, sorgen jedoch für den urtümlichen Flair eines Kaminfeuers.
Wer allerdings auf Holzbriketts zurückgreifen möchte muss auch das knisternde Geräusch nicht missen, denn es gibt für jedes Problem eine Lösung. Wie wäre es beispielsweise mit einem authentischen Geräuschmodul, wie sie bei einem Elektrokaminen zum Einsatz kommen? Im Shop von ofen.de gibt es jede Menge Kaminzubehör, sodass man auf nichts verzichten muss.