Klar, ausreichend Pellets müssen vorhanden sein, aber ...
Immer mehr Hauseigentümer setzten beim Heizen auf Pellets als Brennstoff für die hauseigene Heizung. Denn das Heizen mit Pellets in einem automatischen Pelletkessel oder einem stilsicheren modernen Pelletofen gehört mitunter zu den umweltfreundlichsten überhaupt. Zur Vorbereitung auf die Heizsaison werden dabei in Deutschland jährlich Unmengen an Pellets in den Privathaushalten eingelagert. Aber was ist, wenn der Winter doch nicht so streng wird und am Ende noch eine große Menge übrigbleibt. Eine Verwendung über die nächsten Monate ist natürlich kein Problem – aber wie sieht es eigentlich aus, wenn sie schon zwei oder gar fünf Jahre lang im Pelletlager liegen? Kann man diese Pellets noch verwenden oder werden sie irgendwann schlecht?
Haltbarkeit der Holzpellets
Unter optimalen Lagerbedingungen sind Pellets an sich unbegrenzt haltbar und können weiterhin ohne Bedenken verfeuert werden. Daher verzichten viele Pellethersteller auch auf die Angabe der Haltbarkeit. Allerdings müssen die kleinen Holzpresslinge vor einigen äußeren Einflüssen geschützt werden um auch nach einem längeren Lagerzeitraum ohne Qualitätsverlust für den wasserführenden Pelletofen einsatzbereit zu sein.
Die richtige Lagerung ist das A und O
Selbst wenn man beim Kauf der Holzpellets penibel auf qualitativ hochwertige Ware setzt, kann diese bei schlechten Lagerungsbedingungen zu einem minderwertigen Brennstoff entwickeln und das heimische pelletbetriebene Heizgerät erheblich schädigen oder gar zerstören. Ungünstige Bedingungen können dabei beispielsweise Schimmel bilden oder auch einen Schädlingsbefall herbeiführen, welche die Pellets im Endeffekt zersetzen. Der richtige Lagerplatz ist daher unabdingbar. Um diesen zu schaffen, sollten folgende Pellet-Killer unbedingt vermieden werden:
Pellet-Killer Nr.1 – Feuchtigkeit
Der Brennstoff Holzpellts besteht, wie der Name schon sagt, zum größten Teil aus Holz und reagiert Aufgrund seiner Beschaffenheit und Zusammensetzung sehr empfindlich auf Feuchtigkeit. Normales Kaminholz ist gegenüber Nässe dabei nicht ganz so anfällig, wie es bei Holzpellets der Fall ist. Denn Aufgrund der geschredderten kleinen Form, saugen sie das Wasser auf wie ein Schwamm. Dabei dehnen sich die Pellets natürlich aus und werden größer. Ein höherer Wasseranteil sorgt dabei nicht nur für einen verringerten Heizwert, mehr Emissionen und kann sogar Probleme für die Pelletheizung oder den Pelletofen sorgen. Bei ungünstigen Bedingungen kann sich auch Schimmel bilden, der sich dann ausbreitet und das Holz im Pellet zersetzt. Je nach Schwere des Befalls, sinkt dabei ebenfalls der Heizwert und zerstört mitunter die ganze Charge.
Am Ende ist es auch egal ob die Pellets im Nachhinein wieder abgetrocknet sind oder eben noch Feuchtigkeit aufweisen. Denn selbst im abgetrockneten Zustand, können sie den Betrieb von Kesseln und Öfen lahmlegen. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zu umfangreichen Reparaturmaßnahmen führen oder einen kompletten Austausch des pelletbetriebenen Heizgerätes verursachen.
Druck und Reibung vermeiden
Im Pelletlager sollte aber nicht nur auf die Feuchtigkeit geachtet werden. Denn auch zu viel Druck und Reibung führen zu einem stetigen Zerfall der Holzpellets. Ist der Staubanteil zu Hoch kann dieser Pellettransportsysteme wie zum Beispiel die Förderschnecke beschädigen und außer Betrieb setzen. Um unnötigen Abrieb zu vermeiden, sollte daher das Pelletlager weder zu Weit vom automatischen Pelletofen noch von der Befüllungseinheit entfernt sein.
Bei einem zu hohen Staubanteil und unzureichend gesicherten elektrischen Installationen wie Schalter oder Verteiler, kann es zudem zu einer Explosionsgefahr beim Befüllen des Lagers kommen. Diese elektrischen Installationen sollten aus diesem Grund in jedem Fall explosionsgeschützt verkleidet werden.
Fazit
Werden die Pellets ordnungsgemäß gelagert, gibt es grundsätzlich keine Höchstlagerdauer. Grundsätzlich empfiehlt es sich immer, einen eigenen Lagerraum herzurichten. Die Garage, wo auch das Werkzeug und das Auto stehen ist dabei allerdings keine gute Wahl. Ein eigener Kellerraum kann beispielsweise die idealen Bedingungen für die Pelletlagerung bieten. Auch Pellettanks, Sacksilos und Pelletspeicher sorgen für ideale Lagerbedingungen. Der Lagerraum sollte dabei nicht zu weit weg vom Pelletkessel sein, damit der Transport der Pellets zum Ofen problemlos erfolgen kann. Zudem empfiehlt es sich darauf zu achten, dass das Pelletlager vom Pelletlieferanten unkompliziert befüllt werden kann. Der Lagerraum muss natürlich auch stets trocken sein und es darf keine Feuchtigkeit in den Wänden sein. Nur so bleibt die Qualität der Presslinge möglichst lang erhalten.
Tipp: Ungefähr das 1,5 fache des jährlichen Heizbedarfes sollte das Lager an Pellets vorhalten. So kann man regelmäßig jährlich kaufen und ist auf der sicheren Seite, dass genügend Pellets auch in einem heftigeren Winter vorhanden sind. Weitere Hinweise und Lösungen rund um das Thema „Heizen mit Pellets“ erfährt man bei einer unverbindlichen und kostenfreien Beratung mit den ofen.de Experten.