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Wann wurde der Kamin erfunden?

Die Erfindung des Kamins wird auf das Mittelalter zurückdatiert. Das generelle Prinzip des Kamins ist aber wesentlich älter. So stammt das heutige Wort „Kamin“ aus der Antike. Mit dem lateinischen Begriff „caminus“ Beschrieben die Römer im Grunde jegliche Art von Feuerstätte, vom Lagerfeuer bis zum Schmelzofen.

Kamin im Mittelalter: Wann wurde der erste Kamin wirklich erfunden?

Die Idee, den Komfort und die Wärme einer Feuerstelle findet sich bei vielen Völkern von indigenen nordamerikanischen Stämmen bis zum germanischen Langhaus belegt. Meist wurde versucht, über eine große Deckenhöhe oder trichterförmige Tipis und Jurten die Abgas- und Rauchsteuerung zu beeinflussen. Meist waren jedoch dennoch Rauchentwicklung und Verschmutzung Teil des Betriebs. Schon im antiken Griechenland hat man aber mit einer gewissen baulichen Eingrenzung des Feuers mit Ton und einer Anbindung an einen Schornstein die Grundlage für spätere Entwicklungen geschaffen. Eine der ersten bekannten Nutzungen des Kamins im Sinne eine Feuerstätte für den Innenraum, lässt sich ab ca. 90 v. Chr. In Rom nachweisen. Beim sogenannten Hypokaustum wurde mit einem Ofen Hitze gewonnen, die anschließend über ein Leitungssystem zum Beheizen von Böden und Räumlichkeiten genutzt wurde. Anwendung fand das Konzept primär in Thermen, wurde aber in einigen Privathäusern nachgewiesen. Die Technologie ging allerdings mit dem Fall des Römischen Reiches verloren.

mittelalterlicher KaminEs ist also nicht verwunderlich, dass erst das neuerliche Aufkommen der Idee Kamin im Mittelalter historisch eher verankert ist. Deshalb lässt sich höchstens behaupten, dass der Kamin im Mittelalter einfach nur wieder neu erfunden wurde. Das Konzept, dass das Feuer das Zentrum des Hauses darstellte und der Rauch über ein Loch an der Decke abzog, wurde verworfen. Irgendwann kam man auf die Idee, das offene Feuer von der Mitte des Raumes in den Seitenbereich zu verlagern. Die hintere Wand und die Seitenwände wurden mit Steinen verkleidet und ein Rauchabzug wurde gebaut. Die Urform des offenen Kamins – so wie wir ihn heute kennen – war geboren.

In Europa feierte der Kamin im klassischen Sinne erst ab dem 12. Jahrhundert seinen Siegeszug, als das Bauen mit Stein und das Aufkommen der Burgen Hochkonjunktur hatten. Von der individuellen Feuerstätte wurde der Kamin ein baulicher Teil des Gebäudes. Die Steinverkleidung sorgte erstmals für eine Isolation und half dabei, die Wärme besser im Raum zu halten. Gleichzeitig wurde dadurch auch die Brandgefahr reduziert. Die Menschen nutzten den offenen Kamin gleichzeitig zum Beheizen und zur Zubereitung von Nahrungsmitteln. Er wurde also auch als Holzherd genutzt.

Im Laufe des 15. Jahrhunderts wurde erstmals die Rückwand des Kamins mit Metall versehen. Was anfänglich als reines Ornament gedacht war, entpuppte sich schnell als idealer Wärmeleiter. In Skandinavien entstanden zu dieser Zeit die ersten freistehenden Feuerstätten aus Metall. Der Kaminofen geht in seiner Ursprungsform also auf diese Periode zurück.

Was hat sich im Laufe der Zeit verändert?

herschaftlicher offener KaminDas Funktionsprinzip des offenen Kamins aus dem Mittelalter ist das gleiche wie heute noch. Dank des Rauchabzuges mussten die Gase nicht komplett durch den Raum wandern und das verbesserte die Lebensqualität. Bei mehrstöckigen Gebäuden war die oben beschriebene Bauart allerdings nicht möglich. Hier musste der Rauchabzug nach außen verlagert werden. So erfand man wahrscheinlich auch den ersten gemauerten Schornstein. Reichhaltige Verzierungen um den Rand des offenen Kamins herum kamen jedoch erst später auf. Sie waren ausschließlich der reichen Oberschicht der mittelalterlichen Gesellschaft vorbehalten und kamen einem Statussymbol gleich. Bei den Verzierungen prägten sich verschiedene Stile aus: So gab es zum Beispiel Bauweisen mit dreieckigen Ummantelungen oder Kamine, die weit in den Raum hineinragten. Auch offene Kamine, welche möglichst weit von der Wand nach außen gebaut wurden, waren einmal in Mode. Die Kaminverkleidungen wurden meist aus mit Ornamenten verziertem Naturstein angefertigt oder bestanden aus kunstvollen Keramiken.

Mit den zahlreichen baulichen Veränderungen und Innovationen gingen natürlich auch eine Ausweitung der Anwendungsmöglichkeiten und der Effizienz einher. Die Geschichte der Heizung hat in diesen Entwicklungen ihren Ursprung und setzt sich bis heute fort. Auch im Shop von ofen.de bietet das wechselnde Sortiment nicht nur modernes Design, sondern auch immer die neuesten Technologien an. Ein Besuch in der Kaminausstellung bei Halle/Leipzig oder auch in der Kaminausstellung in Nürnberg lohnt sich ebenfalls.

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