Jeder, der seinen Holzkohlegrill leidenschaftlich nutzt und zu schätzen weiß, sieht sich einmal der Frage gegenüber, ob man besser mit Holzkohle oder Briketts grillen sollte. Zum Thema Briketts oder Holzkohle für den Grill gibt es gefühlt zwei große Lager. Die Einen schwören auf klassische Holzkohle und die Anderen wenden sich den neueren Grillbriketts zu. Wir von ofen.de bringen etwas Ordnung in das Meinungs-Chaos und klären zunächst, wo genau die Unterschiede zwischen beiden Brennstoffen liegen. Gleichzeitig fassen wir die Vor- und Nachteile von Holzkohle und Briketts zusammen und ziehen ein Fazit, ob sich eine klare Antwort geben lässt.
Wer bietet mehr: Holzkohle oder Briketts?
Es mag eine einfache Frage sein, ob sich Briketts oder Holzkohle besser zum Grillen eignen. Doch die Antwort ist komplexer, als man vielleicht denkt. Wir berichten hier über zwei recht unterschiedliche Brennstoffe mit verschiedenen Eigenschaften, die unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Für eine bessere Übersicht und eine erste Einschätzung haben wir daher zunächst Vor- und Nachteile beider Brennstoffe zusammengetragen. Im Nachfolgenden werden wir die einzelnen Punkte genauer besprechen, um letztendlich ein Fazit ziehen zu können.
Briketts oder Holzkohle: Vor- und Nachteile
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Holzkohle |
Briketts |
Vorteile: |
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Nachteile: |
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Schon anhand der Übersicht zu Vor- und Nachteilen von Holzkohle oder Briketts lässt sich erkennen, dass die beiden Brennstoffe vermutlich verschiedene Anwendungsbereiche haben. Um diese Unterschiede direkt am Beispiel zu erklären, lassen wir den gesamten Grillprozess vor unserem inneren Auge ablaufen und beobachten, was Holzkohle von Briketts unterscheidet.
Holzkohle vs. Briketts - die Unterschiede
1. Anzünden und Durchglühen
Holzkohle lässt sich vergleichsweise schnell und einfach anzünden. Dadurch kann das große Grillen ohne Verzögerungen starten. Bei Holzkohle reicht es bereits aus, sie auf einen großen Haufen in den Holzkohlegrill zu schütten und anschließend zu entzünden. Hochwertige Holzkohle braucht in der Regel etwa 20 bis 30 Minuten, bis sie vollständig durchgeglüht und damit grillbereit ist. Allerdings ist die Rauchentwicklung dabei nicht zu verachten. So mancher schlecht stehende Wind hat schon den Garten der Nachbarn in Rauchschwaden gehüllt.
Wer es etwas rauchärmer mag und die Zeit hat, es langsamer angehen zu lassen, greift eher zu Briketts. Grillbriketts benötigen etwa 45 bis 60 Minuten, also die doppelte Zeitspanne, um durchzuglühen. Dafür bleibt die Rauchentwicklung in der Regel im Rahmen.
3. Das Grillen und die Grilldauer
Holzkohle glüht sehr schnell durch, diesen Punkt haben wir bereits geklärt. Dabei wird sie sehr heiß und gibt somit hohe Temperaturen ab. Hier liegt allerdings auch ein großer Nachteil, denn sie verbraucht ihr Potential recht schnell. Nach gut einer Stunde im klassischen Holzkohlegrill erreicht kaum noch größere Hitze das Grillgut und es muss Kohle nachgelegt werden, die ebenfalls zunächst durchglühen muss. Das erfordert zusätzliche Arbeitsschritte und zieht das Grillen am Ende doch eher in die Länge. Hier spielt allerdings auch die Qualität eine große Rolle. Mehr dazu findet man in unserem Grillkohle-Vergleich.
Briketts dagegen brauchen zwar etwas länger, um in Fahrt zu kommen, doch sie geben Wärme über deutlich längere Zeit gleichmäßig ab. Dabei erreichen sie allerdings bei weitem nicht so hohe Temperaturen wie Holzkohle, eignen sich jedoch für langsameres, gleichmäßiges Grillen.
Wer sich mit der Thematik verschiedener Grillmethoden auskennt, sieht sicher bereits, worauf es hinausläuft. Holzkohle eignet sich für schnelles Grillen bei großer Hitze, während Briketts für längeres, indirektes Grillen mit weniger Hitze prädestiniert sind.
3. Die Reinigung nach dem Grillen
Holzkohle erreicht hohe Temperaturen, bei denen Pyrolyse dafür sorgt, dass bis auf Asche nichts übrig bleibt. Diese Asche lässt sich sehr leicht und rückstandsfrei entfernen.
Da Briketts dagegen nicht allzu große Hitze erzeugen, bleibt meist ein weißer Aschefilm im Grill zurück. Dieser sieht nicht nur unschön aus, er kann auch einen bitteren Geschmack ans Grillgut abgeben, wenn er nicht entfernt wird. Meist reicht dafür im ausgekühlten Zustand allerdings schon ein sauberes Tuch aus.
Fazit: Holzkohle oder Briketts?
Wie wir Ihnen hoffentlich zeigen konnten, haben beide Brennstoffe jeweils unterschiedliche Stärken und Schwächen. Dies geht darauf zurück, dass beide sich für verschiedene Anwendungsbereiche eignen. Es stellt sich hier also nicht die Frage „Briketts oder Holzkohle – was ist besser?“, sondern eher „Wofür eignen sich Holzkohle oder Briketts besser?“ Wir möchten diese letzte Frage abschließend klären und das Thema Holzkohle oder Briketts damit zu den Akten legen.
Wofür eignen sich Briketts besser?
Briketts brauchen länger, um Hitze zu entwickeln, halten sie aber auch über einen deutlich längeren Zeitraum. Dabei entwickeln sie keine große, aber dafür gleichbleibende Hitze. Gerade bei indirekten Grillmethoden, wie dem Low & Slow, bei dem das Grillgut bei niedrigen Temperaturen über eine lange Zeit hinweg gleichmäßig gegart werden soll, sind Grillbriketts unverzichtbar. Sie sorgen dafür, dass das Grillgut langsam und gleichmäßig gar wird.
Wofür eignet sich Holzkohle besser?
Während Briketts zu einem eher langen und gemütlichen Grillabend passen, ist die Holzkohle für spontane Grillaktionen perfekt. Direktes Grillen von Würstchen oder saftigem Steak bei hohen Temperaturen sind mit Grillkohle am besten zu realisieren. Denn die hübschen aromatischen Bräunungsstreifen entfalten gerade bei großer Hitze ihr volles Aroma. Für Steaks und Würstchen ist die kurze, aber heiße Brennzeit von Holzkohle also perfekt.
Tipps von ofen.de für ein noch besseres Grillerlebnis beim Hantieren mit Briketts oder Holzkohle
Vorratsbehälter
Wir sind immer wieder dankbar für die Innovationen in der Welt moderner Holzkohlegrills. Die Holzkohlegrills von Masterbuilt beispielsweise verfügen über einen Vorratsbehälter, der mehrere Kilogramm an Holzkohle oder Grillbriketts fasst. Ist der erste Teil der Kohle verglüht, rutscht die passende Menge ganz von selbst nach. Das erspart einen weiteren lästigen Arbeitsschritt. Sobald die Grillbriketts oder Holzkohle angezündet wurden ist ein Grillvergnügen über mehrere Stunden hinweg gesichert.
Anzündkamin
Wer bei beiden Brennstoffen etwas nachhelfen möchte, ist mit einem Anzündkamin gut beraten. Dank diesem Hilfsmittel lassen sich sowohl Holzkohle als auch Grillbriketts deutlich schneller in die gewünschte weiße Glut verwandeln. Wie das funktioniert, haben wir in unserer Anleitung für den Anzündkamin erklärt.
Durchlüftungs-Ventile
Durch neue Ventil-Konstruktionen zur Durchlüftungs-Steuerung kommt ein moderner Holzkohlegrill außerdem schon nach wenigen Minuten auf die richtige Grilltemperatur – und das noch ohne Anzündkamin. Eine Investition in einen hochwertigen und modernen Holzkohlegrill lohnt sich also allemal.
Kombinierte Feuerkraft
Gerade wenn man sich nicht zwischen Holzkohle und Grillbriketts entscheiden kann und gerne Kohlen hätte, die über lange Zeit hohe Hitze erzeugen empfehlen wir foglendes: Man kombiniert einfach doch die Vorteile der Grillbriketts und der Grillkohle. Beide Brennstoffe können miteinander vermischt werden, in dem Verhältnis, das den individuellen Ansprüchen entspricht. Der Holzkohlegrill kommt so garantiert schneller auf die gewünschte Temperatur, erreicht eine gute Hitze und der Brennstoff glüht länger. Für beste Abbrand-Ergebnisse sollte man- wie in unserem oben genannten Holzkohle-Vergleich dargelegt- jedoch immer hochwertige Holzkohle kaufen.
Umweltbewusste Entsorgung
Nach dem Grillvergnügen lässt man die Grillkohle abkühlen, um die Grillkohle ordnungsgemäß zu entsorgen.