Sie strahlen uns schon von vielen Dächern aus an – die Kollektoren der Solarthermie. Die Sonnenkollektoren einer solarthermischen Anlage fangen dabei die Sonnenenergie ein und machen diese für den Haushalt nutzbar. Auf diese Weise gewinnt man auf einem sehr umweltfreundlichen Weg thermische Energie und kann die Nutzung fossiler Energieträger drastisch senken. Das freut letztendlich nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie.
Egal ob man schon stolzer Besitzer einer Solarthermieanlage ist oder es in nächster Zeit noch werden möchte, so macht man sich sicherlich Gedanken darum ob diese Form der Solaranlagen auch eine Wartung benötigt. Aber was wird dabei eigentlich gewartet und worauf sollte man bei der Wartung achten?
Wartung für eine lange Lebensdauer
Eine thermische Solaranlage hält in der Regel gut und gerne 30 Jahre Betrieb durch, ohne wirklich nennenswerte Leistungseinbußen zu verzeichnen. Dies ist zunächst eine sehr erfreuliche Sache. Damit die Anlage aber auch so lange durchhält ist eine entsprechende Wartung nun einmal unabdingbar. Anders als bei herkömmlichen Heizungsanlagen sind allerdings keine gesetzlichen Wartungsintervalle vorgeschrieben. Daher sollte man selbst Wartungsintervalle einrichten, damit die thermische Solaranlage ihre Dienste für lange Zeit leisten kann.
Obwohl Solarthermieanlagen als relativ Wartungsarm gelten, ist eine regelmäßige Anlagenkontrolle durchaus sinnvoll. So können beispielsweise kleinere Fehlfunktionen schnell aufgedeckt und behoben werden, bevor daraus teure Anlagenschäden oder Leistungseinbußen entstehen. Eine regelmäßige Wartung aller zwei Jahre ist dabei sehr empfehlenswert. Die Herbstmonate entpuppen sich hierbei sogar am geeignetsten.
Betriebsstörungen durch falschen Anlagenbetriebsdruck
Damit eine thermische Solaranlage überhaupt für Wärme sorgen kann, ist diese mit einer Solarflüssigkeit gefüllt. Diese wird bei ca. 20° C in das Röhrensystem der Solaranlage gefüllt. Doch schon die mittlere Betriebstemperatur einer Solarthermie beträgt 80° C und kann durchaus auch auf ca. 140° C steigen. Durch die Temperaturunterschiede im System der Solarthermie, ist der Betriebsdruck logischerweise nicht immer gleich. Allerdings wird er im Wesentlichen durch ein Membran-Ausdehnungsgefäß ausgeglichen.
In der Regel sind Druckabweichungen nach oben nicht Besorgniserregend. Werden allerdings Druckabfälle verzeichnet, stellt dies durchaus ein Problem für den Betrieb der Solaranlage dar. Dabei können Unterbrechungen des Solarkreislaufs auftreten und somit Leistungseinbußen verursachen. Um letzteres zu vermeiden, sollte der Ursache des abfallenden Betriebsdrucks umgehend nachgegangen werden. Meistens sind undichte Stellen innerhalb der solarthermischen Anlage der Grund für einen Druckabfall. Diese gilt es nun schnellstens zu finden und auszubessern, um einen einwandfreien Betrieb der Solaranlage wieder herzustellen.
Zustand der Solarflüssigkeit
Bei der Solarflüssigkeit handelt es sich um ein Gemisch aus Wasser, Frost- und Korrosionsschutzmitteln. Sie dient als Wärmeträger und wird mittels einer Umwälzpumpe durch das Rohrsystem der solarthermischen Anlage geleitet. Auch wenn es sich hierbei um einen geschlossenen Kreislauf handelt, kommt es durchaus vor, dass die Solarflüssigkeit „kippt“ – also quasi schlecht wird. Eine Alterung der Flüssigkeit ist dabei sogar normal. Allerdings ist dadurch der Frost- und Korrosionsschutz nicht mehr gewährleistet und bedarf einen vollständigen Wechsel der Solarflüssigkeit damit die Solarthermieanlage im Winter keinen Schaden nimmt. In der Regel hält sich die Solarflüssigkeit bis zu 12 Jahre. Ein Wechsel der Flüssigkeit kann aber auch zeitiger fällig werden, da der Alterungsprozess der Flüssigkeit durch Überhitzung oder Oxidation beschleunigt werden kann.
Beim Wechsel der Solarflüssigkeit sollte darauf geachtet werden, dass ein Frostschutz von bis zu -25° C sichergestellt ist. Dies kann man mithilfe eines sogenannten Refraktometers oder Aerometers bestimmen. Auch der pH-Wert der Flüssigkeit ist wichtig und sollte 7 betragen. Er lässt sich ebenfalls mit geeigneten Mitteln kontrollieren und sollte nicht unter 7 fallen. Dies wäre ein eindeutiges Zeichen für schlechte Solarflüssigkeit, welche daraufhin umgehend gewechselt werden sollte. Aber auch ein stechender Geruch und eine Braunfärbung der Solarflüssigkeit geben einen Hinweis auf den schlechten Zustand der Solarflüssigkeit.
Verschmutzungen und Tierverbiss bei einer Solarthermieanlage
Leistungseinbußen der solarthermischen Anlage können aber auch andere Ursachen haben. So führen Verschmutzungen der Kollektoren unweigerlich zu einem Leistungseinbruch, da die Durchlässigkeit der Glasabdeckung beeinträchtigt wird. Sollten die Kollektoren demnach stark verschmutzt sein, ist eine Reinigung empfehlenswert um erhebliche Leistungseinbußen zu verhindern und die Ertragssicherung zu gewährleisten.
Eine regelmäßige Sichtprüfung ist aber nicht nur wegen verschmutzter Kollektoren wichtig, denn auch Schäden an der Wärmedämmung durch Tierfraß bleiben somit nicht unentdeckt. Alterung, Tierverbiss und sogar Vogelpicken können nämlich ebenfalls zu enormen Leistungseinbußen der Solarthermieanlage führen. Um die Wärmedämmung außenliegender Solarleitungen vor neugierigen und emsigen Tieren zu schützen, sollten diese mit einem besonders widerstandsfähigen Material ummantelt werden.
Was passiert bei einer Wartung der Solarthermie?
Für die erste Wartung einer Solarthermieanlage dient im Normalfall das Abnahmeprotokoll der Anlagen-Installation. Die darauf verzeichneten Daten dienen somit als Vergleichswerte. So lassen sich schnell Veränderungen in den Bereichen Anlagenbetriebsdruck, Regler- und Pumpeneinstellungen, beim Fülldruck und bei weiteren Anlagenparametern erkennen und ebenso schnell abstellen.
Demnach beinhaltet eine Wartung der solarthermischen Anlage erst einmal die Sichtprüfung aller Komponenten wie Armaturen, Kollektoren und der Dämmung. Auf diese Weise können bei auffälligen Mängeln die dafür notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen direkt oder aber relativ zeitnah durchgeführt werden.
Besonders die Dämmung der außenliegenden Rohrleitungen werden bei der Wartung kontrolliert. Werden hier Schäden durch Alterungsprozesse, Tierfraß oder Witterungseinflüsse festgestellt, können diese noch innerhalb der Wartung behoben werden. So wirkt man den Leistungseinbußen und erheblichen Wärmeverlusten direkt entgegen.
Die Wartung beinhaltet aber auch eine genaue Sichtprüfung der Kollektoren, um Alterungsprozessen am Kollektor oder Befestigungsmaterial direkt entgegen zu wirken. Auch eine Reinigung der Kollektoren wird bei Bedarfsfall durchgeführt. So muss der Anlagenbesitzer sich nicht selbst in Gefahr bringen und überlässt dies den Profis. Zwar kann man die Solarkollektoren durchaus eigenständig reinigen, um Unfälle jedoch zu vermeiden, raten wir dringend davon ab selbst aufs Dach zu steigen und die Kollektoren nur zu reinigen, wenn man von einem sicheren Standpunkt aus herankommt.
Um Kosten bei den anfallenden Wartungen zu sparen, empfiehlt es sich gleich einen Wartungsvertrag mit der Installationsfirma abzuschließen. Gerade bei langfristigen Verträgen können hierbei in der Regel gute Konditionen ausgehandelt werden. Bei einem Gespräch mit den Ofen.de Fachberatern werden schon bei der Planung alle Unklarheiten zum Thema Solarthermie beseitigt und im Shop von Ofen.de findet man außerdem alles vom Kollektor über den Pufferspeicher bis hin zum Solarthermie-Zubehör.