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Wie wechselt man die Solarflüssigkeit der Solarthermie-Anlage?

Wenn die Zeit einmal wieder ran ist...

Die Energie der Sonne nutzen - der Trend geht immer mehr zu den erneuerbaren Energien über und viele Eigenheimbesitzer nutzen die Sonne um sich mit umweltfreundlicher Technologie selbst zu versorgen. Aber auch eine Solaranlage funktioniert nicht völlig Wartungsfrei. Zu den gängigen Aufgaben, die bei der Solarthermie anfallen, gehört auch der Wechsel der Solarflüssigkeit. So etwas kann man entweder von einem Fachbetrieb machen lassen oder man tauscht die Flüssigkeit einfach selbst aus. Wir zeigen, wie es grundlegend funktioniert und was dabei zu beachten ist.

Solarflüssigkeit: Sie hält den Kreislauf am Leben

Die Flüssigkeit sorgt für den Wärmetransport zwischen den Kollektoren auf dem Dach und dem Pufferspeicher im Haus. Die Solarleitungen und die Solarflüssigkeit bilden sozusagen das Herz der Solarthermie. Die Flüssigkeit zirkuliert in einem eigenständigen Kreislauf mit Wärmetauschern – ganz ähnlich wie beim Heizungskreislauf. Damit alles in Bewegung bleibt, wird noch eine Umwälzpumpe benötigt.

Die Solarflüssigkeit besteht zu einem Großteil aus Wasser. Hinzu kommt noch ein Mittel gegen den Frost und ein Korrosionsschutz. Diese Kombination sorgt dafür, dass der Wärmetransport zu jeder Jahreszeit – also auch im Winter – einwandfrei funktioniert und langlebig ist. Das Mischungsverhältnis der Solarflüssigkeit ist ausschlaggebend, damit sie ihre Aufgabe des Wärmetransports gut meistert, die Solarthermieanlage im Winter nicht einfriert und somit ihre Leistung auch im Winter bringt. Um also Schäden am System der Solarthermieanlage zu vermeiden, sollte von einem eigenständigen Mischen der Flüssigkeit abgesehen werden. Es sind stets dafür vorgesehene Solarflüssigkeiten zu verwenden!

Wie oft sollte die Solarflüssigkeit gewechselt werden?

Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. In erster Linie hängt es natürlich davon ab, welche Qualität die Flüssigkeit in der betroffenen Solarthermieanlage mit Wärmepumpe besitzt. In der Regel sollte etwa alle zwei Jahre geprüft werden, ob die Flüssigkeit gewechselt werden muss. Dies kann auch gleich mit der Wartung der thermischen Solaranlage verbunden werden. Sofern alles noch so funktioniert, wie es soll, ist ein Austausch nicht notwendig. Über den Daumen gebrochen liegt die Haltbarkeit der Solarflüssigkeit zwischen 5 – 12 Jahren. Es kann aber auch vorkommen, dass diese schon nach drei Jahren ausgetauscht werden muss. Denn der Alterungsprozess der Solarflüssigkeit kann durch Überhitzung oder Oxidation begünstigt werden.

Ob der Wechsel wirklich notwendig ist, kann man mit relativ wenig Aufwand auch selbst feststellen: Dazu nimmt man während des laufenden Betriebs eine kleine Probe. Hat die Solarflüssigkeit ihre typische Färbung verloren, ist vielleicht schon braun oder schwarz? Dann ist es ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Solarflüssigkeit gekippt ist und erneuert werden sollte. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, ob sich kleine Partikel, Feststoffe oder Sedimente darin befinden. Es gibt auch spezielle Frostschutzprüfer, welche die Konzentration des Frostschutzmittels anzeigen können. Der pH-Wert ist ebenfalls ein zuverlässiger Indikator. Dieser sollte mindestens 7 betragen und kann ebenfalls mit Hilfe eines geeigneten Messgerätes ermittelt werden. Anhand dieser Merkmale kann man recht leicht feststellen, ob ein Austausch fällig ist.

Solarflüssigkeit wechseln: So wird’s gemacht

Zum Wechsel der Solarflüssigkeit empfehlen einige Hersteller, die Anlage vorher mit klarem Wasser durchzuspülen, um eventuelle Rückstände zu entfernen. Ein Blick in das Betriebshandbuch der Solarthermieanlage kann also nicht schaden. Damit die Anlage befüllt werden kann, benötigt man eine Pumpe mit einem Druck von ca. 2,5 bar. Sie muss die Flüssigkeit in den Kreislauf drücken. Es muss dabei darauf geachtet werden, dass die Pumpe beim Befüllen keine Luft zieht und mit ins Rohrsystem befördert. Es würde auf Dauer der Umwälzpumpe schaden und Korrosion begünstigen. Der Ansaugschlauch der Pumpe muss daher immer unter der Oberfläche der Solarflüssigkeit sein.

Aus dem Behälter wird also die Solarflüssigkeit für die Solarthermieanlage gezogen und in diesem fließt über den Rücklauf der Anlage zunächst auch die Flüssigkeit zurück. Der Kreislauf wird solange aufrechterhalten, bis die Solarflüssigkeit blasenfrei in den Behälter zurückläuft. Ist das nach einiger Zeit der Fall, wird der Absperrhahn der Anlage geschlossen. Als letztes muss nun darauf geachtet werden, dass der Druck in der Anlage auch den Herstellervorgaben entspricht. In der Regel sind das 2,5 bar. Ist der Druck höher, kann sich die Flüssigkeit weniger ausdehnen und muss durchs Ausdehnungsgefäß gepuffert werden. Ist der Druck zu gering, kann wohlmöglich gerade bei niedrigen Außentemperaturen die Anlage Luft von außen ziehen.

Wohin mit der alten Solarflüssigkeit?

Wie man sich sicherlich vorstellen kann, ist die Solarflüssigkeit nicht dafür geeignet um sie einfach in den Abfluss zu schütten. Dies hat dann trotz der umweltfreundlichen Solarthermie auf dem Dach nichts mehr mit Umweltschutz zu tun. Grund dafür sind die Frost- und Korrosionsschutzkomponenten. Sie verwandeln die Flüssigkeit in Sondermüll. Und genau so ist die abgestandene Solarflüssigkeit auch zu behandeln. Sie kann beispielsweise in kommunalen Sammelstellen wie Recyclinghöfen abgegeben werden, wenn diese über eine Schadstoffsammelstelle verfügen.

Nicht nur bei Fragen zum Kauf einer Solarthermieanlage oder eines Kamins stehen unsere geschulten Fachberater von ofen.de Rede und Antwort. Auch bei Wartungsfragen haben unsere kompetenten Mitarbeiter stets ein offenes Ohr. Und falls wir mal nicht zu erreichen sind, empfehlen wir unseren praktischen und kostenfreien Rückrufservice zu nutzen.