Bei einer thermischen Rücklaufanhebung handelt es sich um eine Technologie aus der Heiztechnik. So bedienen sich flüssigkeitsgeführte Heizungsanlagen einer thermischen Rücklaufanhebung, um im Wärmeerzeuger des vorliegenden Heizkreislaufs schnell und effizient die gewünschte Mindesttemperatur zu erreichen. Demnach arbeitet eine moderne Heizung nur dann optimal, wenn bestimmte Betriebstemperaturen weder unter- noch überschritten werden. Doch wie funktioniert die thermische Rücklaufanhebung genau und bei welchen Systemen wird diese eingesetzt?
Was ist die Funktionsweise einer thermischen Rücklaufanhebung?
Die thermische Rücklaufanhebung gelingt dank eines Mischventils, welches die Aufgabe hat auf schnellstem Wege die Temperatur des Systems zu einem Optimum zu führen. Dabei mischt dieses Ventil einen variablen Teil des heißen Heizwassers in den Rücklauf des abgekühlten Heizwassers.
Die thermische Rücklaufanhebung ist also im Wesentlichen nichts anderes als ein kleiner Mischer im Heizungssystem. Er mischt heißes Wasser, welches vom Brennstoffkessel kommt mit kaltem Wasser aus dem Rücklauf oder Pufferspeicher. Der entscheidende Punkt, an dem die thermische Rücklaufanhebung zu arbeiten beginnt ist der, wenn das Wasser aus der Rücklaufanhebung zu kalt ist. Ist dies der Fall, wird ein Mischventil in der thermischen Rücklaufanghebung geöffnet und das Wasser, welches in den Kessel fließen soll, auf eine gewünschte Gradzahl vorgeheizt.
Dieser Vorgang dient dazu, dass der Kessel nicht gleich von Beginn an auf voller Last laufen muss und mit der Produktion des Warmwassers hinterherkommt. Ansonsten würde es eine deutlich längere Zeit brauchen, bis der gesamte Pufferspeicher im Haus mit warmem Wasser gefüllt ist. Kurz zusammengefasst macht eine thermische Rücklaufanhebung das Heizungssystem nicht nur effizienter, sondern auch langlebiger. Denn neben der schnellen Anhebung der Temperatur senkt eine thermische Rücklaufanhebung auch das Risiko der Korrosion im System deutlich. Lochfraß durch ein im Heizsystem entstehendes Kondensat ist so kein Thema mehr. Wer einen wasserführenden Ofen installieren möchte, findet bei uns übrigens mit der LTC 300er-Serie zuverlässige Rücklaufanhebungen von Esbe.
Bei welchen Systemen wird eine thermische Rücklaufanhebung eingesetzt?
Im Prinzip eignet sich eine thermische Rücklaufanhebung für jedes Heizungssystem, egal ob es mit Öl, Gas oder einem Festbrennstoff betrieben wird. Auch für die Nutzung eines wasserführenden Kaminofens ist das thermische Rücklaufanhebung bestens geeignet, um das System noch effizienter und langlebiger zu machen. Wer einen wassergeführten Ofen installieren möchte und dabei nach einer Rücklaufanhebung sucht, ist mit einer Esbe Rücklaufanhebung gut beraten.
Rücklaufanhebung bei Öl- und Gas-Heizkessel
Bei Öl- und Gasheizungen verhindert die thermische Rücklaufanhebung, dass der heiße Wasserdampf der Verbrennungsgase am Wärmeübertrager kondensiert. Somit wirkt die thermische Rücklaufanhebung der Kesselkorrosion entgegen. Demzufolge liegen die Temperaturen im Rücklauf über den Taupunkten der Rauchgase. Diese liegen beim Heizöl bei 47° Celsius und beim Heizgas bei 55° Celsius.
Rücklaufanhebung bei Holz- und Heizkessel
Um Glanzruß auf der Oberfläche des Wärmeübertragers bei einem holzbetriebenen Heizkessel zu vermeiden, kommt auch hier eine Rücklaufanhebung zum Einsatz. Denn Glanzruß auf der Oberfläche des Wärmeübertragers würde nicht nur die Anlage schädigen, sondern auch den Wirkungsgrad negativ beeinflussen. Um dem entgegen zu wirken, ist eine Betriebstemperatur von 60° Celsius bei einer Holz- oder Pelletheizung optimal.
Rücklaufanhebung beim Kamin und Pelletofen Wasserführende Kamin- und Pelletöfen
Auch bei einem wasserführenden Kaminofen oder einem wasserführenden Pelletofen kommt eine thermische Rücklaufanhebung zum Einsatz, Im verlinkten Beitrag "Wie ein wasserführender Kaminofen funktioniert?" wird die Funktionsweise einer Rücklaufanhebung innerhalb eines Heizsystems mit einem wasserführenden Kaminofen oder einem wasserführenden Pelletofen erklärt.
Solarthermieanlagen
Auch für eine Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung ist die Rücklaufanhebung ein wichtiges Bauteil. Allerdings wird diese ein wenig anders realisiert. So wird bei einer solarthermischen Anlage die Wärme nicht von einem Vorlauf hinzugeführt. Hier wird die abgekühlte Solarflüssigkeit mittels Wärmeübertrager durch den Pufferspeicher geführt und mit erhöhter Temperatur zurück zu den Kollektoren geleitet. Dieses System hat zum Vorteil, dass während der Heizperiode ein niedriges Temperaturniveau herrscht, wodurch geringere Wärmeverluste zu verzeichnen sind.
Verbrennungsmotor
Das Prinzip der thermischen Rücklaufanhebung ist übrigens nicht nur durch Heizungsanlagen bekannt. Auch im Bereich der Fahrzeugtechnik wird dieses System seit jeher genutzt. In diesem Fall wird nur ein kleiner Wasserkreislauf zur Motorkühlung benutzt, bis der Motor seine Betriebstemperatur erreicht hat. Ist dies geschehen, wird durch ein Thermostat ein zweiter größerer Kreislauf geöffnet, der das Kühlwasser unter anderem zum Kühler führt. Auf diese Weise wird die Temperatur im Motor konstant und auf einem optimalen Niveau gehalten.