Was sind Schamotteplatten und wo werden Sie eingesetzt?
Schamotteplatten werden immer da eingesetzt, wo eine hohe Temperaturbeständigkeit bei gleichzeitig geringer Ausdehnung und großer Wärmespeicherfähigkeit sowie hohe Temperaturwechselbeständigkeit vonnöten ist. Dies kann zum Beispiel in Kaminöfen, Kamineinsätzen und Pizzaöfen oder Industrieöfen der Fall sein. Charakteristisch für Schamotte ist die außerordentlich hohe Beständigkeit gegenüber Hitze. Je nach Zusammensetzung sind für die Schamotteplatten Temperaturen über 1300°C kein Problem. Gerade im Kaminbau werden oft Schamottsteine eingesetzt. Personen, die einen Kamin selber bauen möchten, werden sich unweigerlich die Frage stellen, ob dabei Vermiculite oder Schamott zum Einsatz kommen soll. Übrigens: Wer Schamottsteine kaufen möchte, ist bei ofen.de genau richtig.
Historisches und Zusammensetzung der Schamotteplatten
Woher der Begriff "Schamotte" letztendlich stammt, ist nicht genau überliefert. Es wird aber angenommen, dass italienische Leiharbeiter im 18. Jahrhundert in einer Thüringer Porzellanfabrik den dort gebräuchlichen Begriff für Scherben (Schärm) als "Sciamotti" aussprachen. Der Schamottestein selbst ist ein Zweistoffsystem aus Aluminiumoxid und Ton, wobei die Schamottekörnung zunächst aufbereitet werden muss, um die ihm typischen Eigenschaften zu erreichen. Ein kritischer Schritt bei der Herstellung ist die durch "Brennen" aktivierte Mullitbildung. Mullit ist ein Inselsilikat im orthorhombischen Kristallsystem, das auf der namensgebenden Insel Mull entdeckt wurde. Minderwertiger Ton mit hohen Quartzanteilen ist ein schlechtes Ausgangsmaterial für Schamottesteine, empfehlenswert sind hohe Kaolinanteile und ansonsten wenig Verunreinigungen. Je höher der Quartzanteil im Endprodukt ist, desto eher spricht man vom sogenannten "sauren Schamotte", dessen Warmbeständigkeit nur etwa ein Drittel des normalen Schamottes entspricht.
Einteilung der Klassen von Schamotteplatten
Früher wurden Schamotteplatten anhand des prozentualen Anteils von Aluminiumoxid bzw. Mullit in verschiedene Klassen eingeteilt. Normale Schamottesteine erhielten dabei die Klassifizierung A gefolgt von einer Zahl von 0 bis III. Anhand dieser Klassifizierung konnten Anwender die maximale Anwendungstemperatur der Steine herausfinden. Saure Schamottesteine wurden mit B bezeichnet, hier gab es wegen der Unbeständigkeit keine Empfehlungen für die Anwendungstemperatur. Durch moderne Prozesse und höhere Anforderungen an chemische Richtlinien ist diese Klassifizierung jedoch weitgehend veraltet, weswegen heute anhand der Rohdichte, des Aluminiumoxid-Gehalts und der Kaltdruckfestigkeit unterschieden wird. Zudem sind die Maximaltemperaturen deutlich höher, weswegen die chemisch reinste Klasse A40t Temperaturen von mehr als 1450°C standhält.