Wie bei jedem anderen Gebrauchsgegenstand auch, gibt es beim Kamin ebenfalls Abnutzungserscheinungen. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, dass einige Teile mit der Zeit ausgetauscht werden müssen. Im Falle eines Kaminofens sind sowohl die Scheibendichtung als auch die Türdichtung typische Verschleißteile bei einem Kaminofen. Wie und warum man eine Scheibendichtung fachgerecht wechselt erklären wir im folgenden Beitrag.
Typische Verschleißteile müssen regelmäßig getauscht werden
Alle Ofendichtungselemente werden bei der regelmäßigen Befeuerung eines Kaminofens stark beansprucht. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass mit der Zeit die Ofendichtungen ausgetauscht werden müssen. So auch die Scheibendichtung. Sei es, weil die Kaminscheibe gewechselt werden muss oder der Kaminofen durch die poröse Scheibendichtung nicht mehr luftdicht versiegelt ist. Denn die Scheiben- und Türdichtung sorgen dafür, dass der Brennraum vom Stellraum abgetrennt ist. Eine überbeanspruchte Ofendichtung beeinflusst die Verbrennung im Ofen negativ und die Tür lässt sich nicht mehr akkurat schließen. Was wiederum bedeutet, dass Abgase und giftiges Kohlenstoffmonoxid in den Aufstellungsraum gelangen können. Daher sollten regelmäßig bei der Wartung und Reinigung des Kaminofens auch die Dichtungen überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Was in der Regel alle 2 bis 5 Jahre nötig sein dürfte.
Anleitung und Tipps zum Austausch der Scheiben- und Türdichtung
Eine intakte Scheibendichtung dient nicht nur zum hermetischen Verschluss des Kaminofens, sondern ist gleichzeitig die Verbindung zwischen Kaminofentür und Sichtscheibe. Da es sich bei diesen Bauteilen um unterschiedliche Materialien handelt, dehnen diese sich bei Hitze auch unterschiedlich aus. Würde die Kaminofenscheibe hier fest verschraubt direkt an der stählernen Tür abschließen, käme es durch die große Oberflächenspannung, gleich bei der ersten Befeuerung des Kamineinsatzes, zum Bruch des Glases. Grund dafür sind die unterschiedlichen Ausdehnungsmerkmale bei Hitze. Denn das Metall dehnt sich viel stärker aus als das Sichtglas.
Im Prinzip ist das tauschen der Scheibendichtung auch kein Hexenwerk. Denn mit ein wenig handwerklichem Geschick und einer ruhigen Hand, ist dies schnell bewerkstelligt. Wichtig ist nur, dass gewisse Regeln eingehalten werden und sauber gearbeitet wird, damit man bei der ersten Befeuerung keine böse Überraschung erlebt.
Die Vorbereitung
Wenn alle Ersatzteile parat liegen, geht es auch schon an den Ausbau der Kaminofentür. Denn mit einer liegenden Kaminofentür lässt es sich besser arbeiten als mit einer noch vertikal am Ofen montierten. Damit sauber gearbeitet werden kann und man hinterher nicht das komplette Kaminzimmer schrubben muss, kann man sich eine alte Decke als Arbeits- bzw. Abstellfläche bereitlegen. Nun kann die Kaminscheibe entfernt werden. Ist diese noch intakt und muss dennoch wegen zu starker Verschmutzung getauscht werden, ist es ein leichtes für die neue Kaminscheibe auszumessen. Ist diese jedoch zersprungen und kann nicht mehr akkurat zusammengepuzzelt werden, können die Maße auch an der Kamintür entnommen werden. In den meisten Fällen gibt es allerdings für jedes Ofenmodel eine eigene Ersatzscheibe zu erwerben. Die exakte Größe der Scheibe ist wichtig, da diese weder zu fest noch zu locker sitzen darf.
Schritt 1
Nun können die alten Dichtschnüre einfach per Hand entfernt werden. Wichtig ist, dass diese auch immer gleich mit der Kaminscheibe gewechselt werden, auch wenn diese vor dem Tausch der Kaminscheibe noch intakt schienen. Da die meisten Kaminscheiben 5 Jahre halten bevor sie getauscht werden müssen, sind nach dieser Zeit mit Sicherheit auch die Scheibendichtungen verbraucht und erfüllen nicht mehr ihren Zweck.
Sind die Scheibendichtschnüre entfernt, geht es auch den Kleberückständen an der Tür an den Kragen. Dafür eignet sich ein handelsüblicher Schraubenzieher oder auch ein Cuttermesser. Um eine gründlich gereinigte und staubfreie Oberfläche zu erreichen, sollte mit einem rauen Tuch, Schwamm oder auch Schleifpapier nachgearbeitet werden.
Schritt 2
Im Vorfeld wird jetzt die benötigte Länge der Scheibendichtung abgemessen und der Überhang abgeschnitten. Die Dichtschnur für die Scheibendichtung ist meist mit einem rückseitigen Papierstreifen, Ähnlich wie bei einem doppelseitigen Klebebande bestückt. An dieser Stelle kann man den Streifen einfach abziehen und die Dichtschnur selbstklebend einsetzen. Sollte die Scheibendichtung allerdings nicht selbstklebend sein, befestigt man diese mit einem geeigneten Hochtemperaturkleber.
Ist die Scheibendichtung lückenlos an der Kaminofentür befestigt, kann nun auch die Sichtscheibe montiert werden. Ist diese für eine selbstreinigende Funktion mit Metalloxyd beschichtet, sollte darauf geachtet werden, dass die beschichtete Seite nach Außen und nicht in den Brennraum zeigt. Die Metalloxydbeschichtung würde andernfalls der Hitze in der Brennkammer nicht Stand halten und schnell die selbstreinigende Wirkung verlieren.
Abschluss
Wenn die Ofentür fertig präpariert ist, kann diese auch wieder eingebaut werden. Die eingebaute Ofentür wird daraufhin geschlossen und je nach Packungshinweis, für 12 bis 24 Stunden verriegelt. So kann der Kleber ordnungsgemäß anhaften und aushärten. Nach der Wartezeit kann der Kaminofen wie gewohnt wieder in Betrieb genommen werden. Das nötige Kaminzubehör für den Heimwerker gibt es im Online Shop von ofen.de oder auch im Kaminfachhandel bei Halle/Saale.