Bei Grafitpaste handelt es sich um eine Mischung aus Mineralöl und Grafit, welche als Kaminzubehör im Kamin- und Ofenbau zur Abdichtung und Schmierung verwendet wird. Sie kommt vor allem bei Gewinden und Rohrverbindungen zum Einsatz, die hohen Temperaturen ausgesetzt sind. Diese könnten durch die Hitze festbrennen und ließen sich in diesem Falle nicht mehr oder nur noch sehr schwierig lösen. Die Grafitpaste bietet gleichzeitig einen effektiven Schutz vor Korrosion. Sie dient daher nicht nur der Montage von einem Kaminofen oder einen Kaminbausatz, sondern stellt auch einen wichtigen Faktor für einen zuverlässigen Heizbetrieb dar.
Graphitpaste – Temperatur und Dichtigkeit
Wird Grafitpaste als Dichtungsmittel bei Gewinden gemäß der DIN 2999 eingesetzt, so geschieht dies immer in Kombination mit Hanf. Dieser dient als Trägermaterial für die Schmiere und sorgt dabei für eine leichte Lösbarkeit. Ist das Gewinde einer Temperatur von über 160° Celsius ausgesetzt, dann sollte die Grafitpaste mit Aluminium-Hanf verwendet werden. Normaler Hanf beginnt bei dieser Hitze zu verzundern, wodurch es zu Undichtigkeiten kommen kann. Allerdings kann Aluminium-Hanf nicht bei Rohrverbindungen eingesetzt werden, durch die Gase geleitet werden.
Graphit ist ein Mineral aus der Familie der Kohlenstoffe. Grundsätzlich ist es nicht brennbar, sodass es direkt in den gasförmigen Zustand wechselt, ohne zu verschlacken. Die Verbindung mit Öl setzt dem allerdings Grenzen. Grafitpaste ist daher hochhitzebeständig und kann in einem Temperaturbereich von 0° Celsius bis 300° Celsius eingesetzt werden. Der Flammpunkt liegt bei 320° Celsius und bedingt sich durch die Mischung mit Mineralöl. Über diese Temperatur hinaus kann Grafitpaste daher nicht verwendet werden.
Grafitpaste – Anwendung und Lagerung
Die hohe Temperaturresistenz macht Graphitpaste nicht nur zu einem idealen Dichtungsmittel, sondern macht es auch für andere Bereiche in der Ofennutzung attraktiv. Ein wiederkehrendes Problem ist bei Einzelfeuerstätten beispielsweise, dass sich die Feuertür mit der Zeit leicht verzieht. Graphitpaste kann bei quietschenden Kaminofentüren als Schmiermittel verwendet werden und den Betrieb wieder leichtgängig und angenehm machen.
Wenn Grafitpaste bei Flansch- und Flächendichtungen verwendet werden soll, dann sollten immer beide Seiten bestrichen werden. Dies sorgt für optimale Dichtigkeit und bei Bedarf für ein einfaches Loslösen. Bei störanfälligen Bestandteilen wie etwa der Förderschnecke von einem Pelletofen können die Muttern mit Grafitpaste die Beweglichkeit der Teile sichern. Gut geölt läuft der Ofen im Betrieb auch wesentlich leichter.
Die Mischung besitzt eine hohe Haltbarkeit und kann bei richtiger Lagerung nahezu unbegrenzt genutzt werden. Grafitpaste als Isolier- und Baustoff sollte immer im Originalgebinde aufbewahrt werden. Dabei sollte Grafitpaste vor Hitze und direkter Sonneneinstrahlung geschützt sein. Die Nähe von stark sauren oder alkalischen Materialien, sowie Oxidationsmitteln ist zu meiden. Grafitpaste zählt zur Lagerklasse 12 (nicht brennbare Flüssigkeiten) nach TRGS 510.