Ein prasselndes Kaminfeuer gehört mit zu den schönsten Dingen, auf die man sich an einem kalten Abend freuen kann. Doch nicht immer läuft alles nach Plan. Manchmal macht der Kaminofen Probleme, die man sich nicht erklären kann. So kann es passieren, dass er aus unerfindlichen Gründen einfach zu wenig Leistung bringt und es sehr lange dauert, bis sich der Raum einigermaßen aufgeheizt hat. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein – nämlich dann, wenn das Zimmer so überhitzt ist, dass man sich unwohl fühlt und am liebsten sofort das Fenster öffnen möchte. In diesem Beitrag widmen wir uns beiden Phänomenen und klären, woran es liegen kann, dass der Ofen nicht die gewünschte Leistung liefert.
Fall 1: Der Kamin liefert zu wenig Leistung
Sie bestücken Ihren Kaminofen mit Holz und entfachen das Feuer. Die Flammen sehen zwar toll aus, aber es kommt nicht wirklich viel Wärme. Das kann natürlich unterschiedliche Ursachen haben:
Als erstes stellt sich die Frage, ob der Kamin eine ausreichende Größe, beziehungsweise Leistung für den Raum hat. Eine sehr grobe Faustformel besagt, dass pro Quadratmeter zu beheizende Fläche in etwa 0,1 Kilowatt Leistung des Ofens vorliegen muss, damit der Raum entsprechend aufgeheizt werden kann. Für Niedrigenergiehäuser gelten wohlmöglich kleinere Werte. Steht Ihr Kamin also in einem circa 40 Quadratmeter großen Raum, sollten Sie einen Ofen mit einer Leistung von etwa 4 Kilowatt wählen. Ist der Ofen zu klein dimensioniert, bleibt die Heizleistung unbefriedigend.
Schließlich kann es aber auch noch einen ganz trivialen Grund geben, warum nicht genügend Wärme erzeugt wird: Die Art und Weise, wie Sie den Kamin anzünden oder ob Sie das Feuerholz richtig nachlegen, kann eine entscheidende Rolle spielen. Wenn der Kaminofen mit zu wenig Holz befeuert wird, kann im Schornstein kein Unterdruck entstehen, was den Abbrand und somit das Einheizen behindert.
Eine weitere Ursache kann natürlich auch ein generell falsch eingestellter Schornsteinzug sein. Unter Umständen bringt er auch nicht genügend Leistung. So gibt es beispielsweise einige ungünstige Wetterlagen, welche den Schornsteinzug verringern können. So etwas erkennen Sie an einem unregelmäßigen Flammenbild mit tiefroter Färbung. Im schlimmsten Fall entsteht sogar ein Schwelbrand, der sehr viel mehr Rauch und Qualm produziert. In so einem Fall kann es helfen, die Luftzufuhr langsam voll aufzudrehen und für eine ausreichende Luftzufuhr im Kamin zu sorgen
Fall 2: Der Kamin liefert zu viel Leistung
Bei diesem Problem kommen als Ursache die gegenteiligen Punkte in Frage. Nicht selten werden Kamine & Öfen zu groß gekauft. Meistens orientiert man sich bei der Wahl des Gerätes an der Nennwärmeleistung. 4 kW hört sich für einen Ofen vielleicht etwas wenig an – deswegen kauft man einen mit 6 kW Leistung. Das ist aber vielleicht schon viel zu stark. Lassen Sie vor dem Kauf die benötigte Leistung also lieber von einem Profi ausrechnen.
Wenn die Feuerstätte zu viel Leistung bringt, dann kann es daran liegen, dass das Brennholz zu viel Sauerstoff bekommt. Es verbrennt dann sehr schnell und erzeugt auch hohe Temperaturen. Achten Sie darauf, dass nach dem Anfeuern die Primärluft geschlossen wird. Wichtig ist ebenfalls, dass der Schornstein nicht zu viel Druck aufbauen darf. Dadurch kann es im Raum ebenfalls schnell zu warm werden. Im Zweifelsfall sollten Sie hierzu Ihren Schornsteinfeger befragen. Unter Umständen kann schon der nachträgliche Einbau eines Zugreglers helfen.