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Kaminofen als Stromerzeuger: Erster Prototyp auf der ISH vorgestellt

Lange war es nur eine Basis für rein physikalische Spekulationen, aber auf der ISH 2017 in Frankfurt wurde der erste „e-Kaminofen“ Prototyp vorgestellt, der neben Wärme auch Strom erzeugen kann. Dazu kamen modernste Technologien zum Einsatz, welche ebenso in der Raumfahrt verwendet werden. Doch wie funktioniert das genau und wie sinnvoll ist ein stromerzeugender Kaminofen in der Praxis?

Was haben Weltraumsonden und Holzvergaser gemeinsam?

Bei dem „e-Kaminofen“ von HE Energy handelt es sich um einen Holzvergaserkessel, welcher zudem auch wassergeführt ist. Dies hat gleich mehrere Vorteile, denn zum einen besitzt ein Holzvergaser durch die Mehrfachverbrennung der Rauchgase einen hohen Wirkungsgrad von über 90% und zum anderen kann die Wärme über das Brauchwasser in das ganze Haus transportiert werden. Auch ohne Strom ist der „e-Kaminofen“ damit schon ein Paradestück für Effizienz.

Doch diese grundlegende Technik ist nicht neu. Wie kann er aber dennoch nutzbaren Strom erzeugen? Das Geheimnis liegt in seiner Außenhülle, denn dort wurden thermoelektrische Generatoren (kurz: TEG) verbaut. Diese nutzen die überschüssige Wärme, welche durch die Verbrennung entsteht und wandeln diese in Strom um. Die gleiche Technologie kommt auch bei Weltraumsonden zum Einsatz, welche sich dadurch selbstständig mit Energie versorgen.

Die Praxis: wie viel Strom kommt am Ende heraus?

Was in der Theorie denkbar war, das wurde mit dem „e-Kaminofen“ erstmalig in die Praxis umgesetzt. Doch wie viel Strom kann er eigentlich erzeugen? Reicht es um damit vollkommen autark seine Wohnung mit Energie zu versorgen? So hochgesteckt sollten die Erwartungen nicht sein, aber der „e-Kaminofen“ erreicht bisher eine Leistung von 250 Watt.

Dies reicht vollkommen aus, um die Stromversorgung der LED-Beleuchtung in einem Haus aufrecht zu erhalten. Es würde auch ausreichen, um bei einem Stromausfall die Zentralheizung am Laufen zu halten. Im Laufe des Jahres sollen weitere Prototypen folgen, welche dann bis zu 500 Watt an Leistung erbringen sollen. Zudem sucht die Forschung übrigens auch nach Möglichkeiten um Heizen mit Eis zu ermöglichen.

Wann ist der „e-Kaminofen“ reif für den Markt?

Der Marktstart für das Jahr 2018 angesetzt. Bis dahin soll der „e-Kaminofen“ eine Leistung von bis zu 0,5 Kilowatt und im besten Falle bereits von bis zu einem Kilowatt aufweisen. Dies reicht dann aus, um den elektrischen Bedarf für die Steuerung der Heizung, Pumpen, Computer, Kühlschrank, mobile Endgeräte und die LED-Wohnraumbeleuchtung abzudecken. Es bleibt spannend wie sich die weiteren Ofen-Prototypen entwickeln und wie diese möglicherweise die Zukunft der regenerativen Energieversorgung entscheidend mitbestimmen. Bis dahin heißt es Strom sparen! Dafür eignen sich dann stromlose Pelletöfen oder auch automatische Öfen mit stromloser Automatik, wie die DA-Modelle von Skanderborg.

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