Wer einen Kamin mauern und somit eine ganz individuelle Feuerstätte entwerfen möchte, kommt um einen Kamineinsatz nicht umhin. Solch moderne Brennkammern werden ohne Verkleidung gekauft und als universale Anlagen geplant. So hat man die Möglichkeit, die Feuerstätte individuell an den Wohnraum anzupassen und zu gestalten. Um einen Kamin zu mauern oder den Einbau eines Kamineinsatzes umzusetzen, bedarf es jedoch einiges an Geschick und Sachverstand.
Einer dieser Steine - zum Einmauern des Kamins
Wer Wert auf eine lange und ausgewogene Wärmespeicherung legt, kann dies natürlich mit dem richtigen Material realisieren. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei beispielsweise Schamottsteine, Klinker oder Lavasteine besonders beliebt sind. Allerdings werden aus Kostengründen häufig nur bestimmte Bereiche mit diesen Wärmespeichersteinen gebaut. Wenn man sich allerdings eher eine Vollverkleidung wünscht, dann ist wohl ein Grundofen die bessere Wahl.
Ziegel- oder Backsteine
Um einen Kamin zu mauern eignen sich vor allem künstliche Steine, die schon bei hohen Temperaturen hergestellt wurden. Ziegel- bzw. Backsteine haben zudem noch die Eigenschaft, dass sie keine Wärmespeichernden Eigenschaften besitzen und sich somit ein späteres ungewünschtes entzünden eines Feuers als eher unwahrscheinlich erweist. Auch die Umgebung des Kamins wird daher nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Schamottsteine
Bei diesen wärmespeichernden Steinen handelt es sich um einen industriell hergestellten Materialmix aus Ton und Aluminiumoxid. Schamottsteine sind sehr hitzebeständig und werden daher gern für die Feuerraumauskleidung in Kaminöfen und -einsätzen benutzt. Zudem kann sie Wärme gut speichern und diese nach dem Verbrennungsvorgang noch über Stunden gleichmäßig an den Aufstellungsraum abgeben. Allerdings ist Schamotte sehr Stoßanfällig und auch die Struktur der Oberfläche ist nicht jedermanns Geschmack. Daher eignen sich Schamottsteine eher weniger für die Kaminverkleidung.
Der Klassiker: Kaminbauplatten
Speziell für den Bau von universalen Kaminanlagen werden sogenannte Kaminbauplatten bzw. Wärmedämmplatten wie beispielsweise Silca 250Km eingesetzt. So gibt es vom Hersteller Silca Calciumsilikatplatten, welche sich gut für den Hitze- und Brandschutz eigenen. An den Stellen, an denen die Wärme aber schnell in den Raum geleitet werden soll, können dann Platten mit Graphitanteilen verwendet werden. Der Vorteil von Kaminbauplatten ist, das beinahe jeder erdenkliche Aufbau mit diesen Bau- und Isolierstoffen möglich ist.
Vorsicht bei Porenbeton zum Kamin bauen
Porenbeton kennt man auch unter der Bezeichnung Gasbeton und ist für so manchen Heimwerker das Baumaterial schlechthin. Dieses Material speichert allerdings keine Wärme, dazu befördert es bei längerer Kaminnutzung Staub in den Raum. Was wiederum zu einer erhöhten Feinstaubbelastung führt. Wenn also Porenbeton genutzt werden soll, muss zusätzlich eine Dämmschicht aus Calciumsilikatplatten hinzugefügt werden. Des Weiteren ist Porenbeton wie beispielsweise Ytong nicht sonderlich hitzebeständig, daher ist von der Verwendung von Porenbeton für den Einbau eines Kamineinsatzes eher abzuraten.
Gut Verkleidet
Nachdem die Anlage nun fertig gemauert wurde, sollte man den Kamin auch verputzen. So kann man diesen auch gleich nach eigenen Wünschen verkleiden und gestalten. Hierfür gibt es extra feuerfesten Putz und feuerfeste Farbe auf dem Markt. Aber auch Naturstein und Keramik sind beliebte Materialien für Kaminverkleidungen.
Mit dem Mauern eines Kamins ist es also nicht getan. Welche Schritte zum Bauen des eigenen Kamins noch gehören und wie man seinen eigenen Traum vom Kamin anhand eines Kaminbausatzes in Eigenregie umsetzen kann wird im verlinkten Beitrag behandelt. Hier empfehlen sich Bausätze namhafter Hersteller wie Nordpeis, Monolith oder Neocube, welche auch live in der Kaminausstellung bei Halle/Leipzig oder in der Kaminausstellung in Nürnberg bewundern lassen.