Ein Kaminofen ist schon eine tolle Sache: Ist das Feuer einmal in Gang gesetzt, füllt es den Raum sofort mit Behaglichkeit. Damit diese sich nicht verflüchtigt, muss das Feuer natürlich gehegt und gepflegt werden, wobei es ab und an Nachschub an Scheitholz benötigt. Durch einen geübten Blick in die Brennkammer, sieht man schon auf Anhieb, wie lange das Holz noch durchhält. Alternativ kann hier auch eine Flammenpilot einsetzt werden. Dieses Gerät gibt ein akustisches Signal von sich, wenn es an der Zeit ist nachzulegen.
Um die Flammen zu nähren muss also ein geeigneter Brennstoff her, der den Brand im Gang hält. Dabei gibt es verschiedene Brennholzarten, welche ebenso unterschiedliche Heizwerte aufweisen. Doch auch beim Nachlegen von Feuerholz gilt es einiges zu beachten, damit die Behaglichkeit nicht plötzlich in Frustration umschwenkt.
Die Schwierigkeiten beim Nachlegen
Jeder Kaminbesitzer kennt es sicher: Wenn Brennholz nachgelegt werden soll, stößt man auf einige Schwierigkeiten. Gab es dabei vielleicht auch schon einmal eine größere Rauchentwicklung beim Nachlegen im Kamin? Dieses Phänomen kommt sogar öfters vor, als man denkt. Häufig liegt das daran, dass die Luftzufuhr am Kaminbausatz bereits herunter geregelt ist, damit das Feuer nicht so heftig brennt. Wird nun die Ofentür plötzlich weit geöffnet, kann es zu einem gefährlichen Unterdruck kommen, bei dem die Rauchgase nicht mehr ordnungsgemäß über den eventuell verbauten Kaminofen Feinstaubfilter und dem Schornstein abgeleitet werden und ungehindert in den Aufstellraum gesogen werden. Um dies zu vermeiden sollten die folgenden Ratschläge beherzigt werden denn: Das richtige Nachlegen von Holz entscheidet über die Güte der Flamme!
Erste Schritte beim Nachlegen
Zunächst gilt es Ursachenforschung zu betreiben und zu ergründen warum soviel der Ofen qualmt. Wie schon oben beschrieben liegt dies an der Luftzufuhr. Denn in der Brennkammer herrschen durch die Hitze andere Druckverhältnisse als im Kaminzimmer. Öffnet man nun die Tür vom Schwedenofen, kommt kühle mit Sauerstoff angereicherte Luft an die Flammen und das Feuer wird somit sehr schnell größer. Dabei kann kein geordneter Druckausgleich stattfinden, denn durch den plötzlich entstehenden Unterdruck ist der Kaminzug nicht mehr ausreichend um die Rauchgase weiterhin über den Edelstahlschornstein zu leiten. Im schlimmsten Fall kann es zu einer lebensbedrohenden Kohlenstoffmonoxidvergiftung kommen. Dementsprechend sollten einige Vorkehrungen getroffen werden um nicht nur einem verschmutzten Wohnzimmer vorzubeugen, sondern auch um das Einatmen der gesundheitsgefährdenden Rauchgase zu vermeiden.
Als erstes werden die beiden Luftregler der Primär- und Sekundärluft geöffnet um einen sanften Druckausgleich einzuleiten. Im Fall eines einzelnen Schiebers am Kamineinsatz regelt man diesen voll hoch und wartet ein paar Sekunden bis die Flammen sichtbar größer werden. Somit wird eine kontrollierte Luftzufuhr erreicht und einer plötzlichen Rauchbildung vorgebeugt.
Weiter geht’s: Die Ofentür richtig öffnen
Die Tür des Ofens sollte vorerst nur einen kleinen Spalt weit geöffnet werden. Es darf auf keinen Fall zu einem massiven Eindringen von Luft und damit Nahrung für das Feuer kommen! Daher sollte eine Sekunde abgewartet werden, damit sich ein kleiner Luftzug Richtung Feuerstelle aufbaut. Nun erst kann die Ofentür langsam geöffnet werden: Das Luftverhältnis sollte jetzt ausgeglichen sein und somit zu keinem plötzlichen Aufflammen und einer Rauchbildung kommen.
Das Brennholz im Kamin nachlegen
Vorbereitung ist bekanntlich alles. Daher sollten die Holzscheite gleich griffbereit sein. Besonders praktisch ist es natürlich, wenn ein Holzfach in der Nähe der Feuerstätte vorhanden ist, wo die ausreichend getrockneten und unbehandelten Holzscheite lagern. Auch Holzkörbe können wertvolle Helfer dabei sein.
Nun wird das schon griffbereite Brennholz nachgelegt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Holzscheite in der Brennkammer möglichst weit hinten und quer positioniert werden. Dadurch verschmutzt die Sichtscheibe nicht so schnell. Die Holzscheite werden außerdem möglichst gleichmäßig in den Feuerraum gelegt, damit gewährleistet wird, dass das Brennmaterial kompakt zusammenliegt und etwas Abstand zu den Innenwänden hat. Ebenfalls sollte beim Nachlegen darauf geachtet werden, möglichst nicht an die Schamottsteine zu stoßen, da das spröde Material unter der Belastung reißen kann. Dementsprechend werden dabei nur Scheite von der passenden Größe verwendet, welche sich nach dem Volumen der Brennkammer richten. Sobald alle benötigten Holzscheite in der Brennkammer liegen, wird die Feuerraumtür wieder geschlossen und anschließend die primäre Verbrennungszuluft geöffnet. Nun erhält die noch heiße Glut wieder den nötigen Sauerstoff.
Das Feuer wieder zum Brennen bringen
Jetzt ist abwarten angesagt, bis die Luftzufuhr die Flamme wieder entfacht. Der Brennstoff sollte im Ofen wieder vollständig von der Flamme erfasst werden, bevor die Verbrennungsluftregler wieder in Ihre Ausgangsposition bewegt werden, um die Flamme mit der Sekundärluft konstant am Brennen zu halten. Ist das nachgelegte Holz in Flammen gehüllt, kann die Primärluft also wieder geschlossen, die Sekundärluft aber offengelassen werden. Falls die Glut schon sehr weit runtergebrannt war, müssen die Flammen erst mit der Primärluft angefacht werden, bevor der Ofen wieder auf den normalen Betrieb wechseln kann.
Achtung: Wird die gewünschte Temperatur deutlich überschritten, sollte die Luftzufuhr nicht gedrosselt, sondern eher das Feuer abbrennen, da es sonst zu verstärkter Schadstoffbelastung kommen kann. Ist zu viel Holz nachgelegt worden, ist es daher besser, die Fenster zu öffnen und zu lüften. So steht dem Kamin-Vergnügen nichts mehr im Wege.
Wärme ist schön und gut aber das Flammenbild eines echten Holzfeuers ist ebenso wichtig? Ein Besuch in der ofen.de Kaminausstellung bei Halle/Leipzig lohnt sich immer. Hier können beispielsweise verschiedene Flammenbilder von Gaskamin, Kamin- oder Pelletofen verglichen und das Favoritenmodell durch ein persönliches 3D-Modelling virtuell im eigenen Heim platziert werden.