Das Feuer ist erloschen, aber Sie möchtenweiterhin die Flammen genießen? Viele gießen dann bei einem Ethanol-Kamin kurzerhand einfach neuen Brennstoff nach – und das kann fatale Folgen haben. Schon bei leicht erhöhten Temperaturen neigt Bioethanol zur Gasbildung. In Kombination mit dem Sauerstoff in der Luft ergeben sich so zündfähige Gemische. Ist der Biokamin noch heiß, dann kommt es zu einer explosionsartigen Verpuffung, welche die Wohnung in Brand setzen kann. Doch wie funktioniert der richtige und sichere Umgang mit dieser Art Kamin? Wie Sie mit einem Bio-Kamin umgehen zeigen wir Ihnen in sieben einfachen Schritten!
1) Sicherheit als Kaufkriterium
Achten Sie beim Kauf eines Biokamins immer darauf, dass er gemäß der DIN 4734 zertifiziert ist. Nur solche Feuerstätten erfüllen alle in Deutschland vorgeschriebenen Sicherheitsnormen und wurden dahingehend auch von einem unabhängigen Institut geprüft. So schreibt die DIN 4734 unter anderem vor, dass der Biokamin eine Löschvorrichtung besitzen und das Auslaufen von Bioethanol verhindern muss. Auch beim Kauf von Bioethanol muss auf entsprechende Qualität geachtet werden- schon allein um unangenehmen Ethanol-Geruch in der Wohnung zu verhindern.
2) Bleiben Sie immer in Sichtweite
Offenes Feuer muss immer beaufsichtigt werden. Was für eine einfache Kerze oder ein Teelicht gilt, ist natürlich auch für einen Biokamin Pflicht! Keinesfalls sollten Sie bei laufendem Betrieb das Zimmer oder gar die Wohnung verlassen. Wer Haustiere hat, welche sich selbstständig durch die Wohnung bewegen, sollte zur Sicherheit ganz auf einen Biokamin verzichten.
3) So füllen Sie den Brennstoff richtig nach
Bioethanol ist leicht hochentzündlich. Deshalb sollte dieser immer mit Sorgfalt und Umsicht verwendet werden. Der Vorratsbehälter des Biokamins darf auf keinen Fall überfüllt werden. Neuer Brennstoff sollte erst nachgefüllt werden, wenn die Feuerstätte vollständig abgekühlt ist. Keinesfalls bei laufendem Betrieb oder nur kurze Zeit nach Erlöschen des Feuers! Selbst wenn das Feuer augenscheinlich erloschen ist, kann die verbleibende Temperatur eine spontane Neuentzündung beim Nachgießen des Brennstoffs begünstigen. Spezielle Einfüllhilfen erleichtern das Einfüllen, ohne dass etwas danebengeht.
4) Aufbewahrung von Bioethanol
Wurde der Kanister zum Nachfüllen geöffnet, dann sollte er nach der Benutzung unverzüglich wieder geschlossen werden. Denn bereits bei Zimmertemperatur könnte es zur Gasbildung kommen. Zudem sollte der Kanister niemals in der Nähe des brennenden Biokamins stehen. Mehr dazu erfährt man im Beitrag zum Thema "Ethanol lagern".
5) Mindestabstände sind immer einzuhalten
Bei laufendem Betrieb kann der Biokamin einiges an Wärme entwickeln. Die Flammen können unter Umständen auch seitlich aus dem Gehäuse austreten. Deshalb sollte die Feuerstätte immer genügend Abstand zur Wand einhalten, damit die Tapete nicht Feuer fangen kann. Ist der Biokamin DIN-Zertifiziert, dann steht der Mindestabstand in der Betriebsanleitung. Im Zweifelsfall sollten Sie immer rund einen halben Meter zwischen dem Biokamin und der Wand einhalten.
6) Räume immer gut Belüften
Ein Biokamin erzeugt eine Flamme. Wie bei jeder Verbrennung wird dazu Sauerstoff benötigt. Dies sollten Sie in keinem Falle unterschätzen, denn in einer Stunde kann solch eine Feuerstätte ungefähr dieselbe Menge an CO2 freisetzen wie 12 bis 16 Erwachsene. Deshalb sollten die Räume immer gut belüftet werden, wenn Sie einen Biokamin betrieben. Sonst geht Ihnen irgendwann die Luft zum Atmen aus.
7) Bioethanol richtig Löschen
Sollte es zu einem Brand kommen, dann löschen Sie den Biokamin niemals mit Wasser! Dies erzeugt nur ein weiteres brennbares Gemisch, was zu einer Ausbreitung des Feuers führt. Verwenden Sie daher lieber einen Schaum-Feuerlöscher oder eine Löschdecke. Sollte der Brand nicht umgehend zu löschen sein, dann verständigen Sie über Notrufnummer 112 die Feuerwehr und bringen Sie sich umgehend in Sicherheit. Verständigen Sie gegebenenfalls auch weitere Mitbewohner des Hauses.