Speicherkamine sind immer beliebter, denn sie bringen mit ihrer hohen Masse auch eine hohe Speicherkapazität mit sich. Die Strahlungswärme eines Speicherkamins, den man auch gemeinhin als Speicherofen bezeichnet, ist auch noch nach Erlöschen des Feuers verfügbar.
Was ist der Unterschied zu einem normalen Kamin?
Die Besonderheit beim Speicherkamin liegt darin, dass er eine besonders hohe Masse in Form von Speichermasse besitzt – je mehr, desto besser. Das große Gewicht wird durch Speichersteine erreicht, welche die Wärme des Feuers regelrecht aufsaugen. Meistens wird dafür die klassische Schamotte genommen. Es gibt auch Spezial-Beton, der genutzt werden kann wenn man für die eigens konstruierte Kaminanlage Speichersteine selbst bauen möchte. Zudem verzeichnet die Ofenbranche einen immer größeren Zuwachs an Herstellern, die Kaminöfen mit Speichermasse anbieten. Der Wärmespeicher muss sich in der unmittelbaren Nähe zur Brennkammer befinden. Es soll möglichst viel Hitze an ihn abgegeben werden. Nach einiger Zeit beginnen die Steine ihre Energie als Wärmestrahlung wieder an die Umgebung abzugeben. Das merkt man an der warmen Oberfläche des Speicherkamins.
Ein Speicherkamin speichert einen Teil der vom Feuer erzeugten Wärme ein und gibt diese dann langanhalend an den Wohnraum ab. Ein gewöhnlicher Kaminofen hingegen gibt nach dem Erlöschen des Feuers keine Wärme mehr an den Wohnraum ab, heizt diesen aber dafür schneller auf, als der Speicherkamin. DerSpeicherkamin lädt erst seine "Speicherakkus" bevor er Wärme an den Wohnraum abgibt.
Was gibt es bei einem Speicherkamin zu beachten?
Da ein Speicherkamin besonders viel Masse mitbringt, muss vor der Aufstellung sichergestellt werden, dass die Statik des Aufstellorts für das Gewicht geeignet ist. Ein Speicherofen, der gemeinhin auch als Grundofen bezeichnet wird, eignet sich nicht unbedingt für jeden Bodenbelag und auch wenn eine Fußbodenheizung vorhanden ist, oder geplant sein sollte muss dies berücksichtigt werden und geprüft werden, ob die Fußbodenheizung unter dem Kamin problematisch ist. Eine Fußbodenheizung hält nur eine bestimmte Traglast aus. Wenn man sich noch in der Planungsphase befindet, kann man den Platz für den Speicherkamin auch einfach aussparen.
Wie lange profitiert man von der Wärme eines Speicherkamins?
Die Besonderheit bei einem Speicherkamin liegt natürlich darin, dass sich zuerst die Speichermasse auflädt, bevor eine Wärmeabgabe an den Wohnraum erfolgt. Am Anfang dauert es ein wenig, bis sich die Steine aufgeladen haben. Je nach Modell sind es meist 2-3 Stunden. Danach ist steht der Wärmeeffekt aber voll zur Verfügung.
Je nachdem, welches Material verwendet wurde und wie viel Masse der Speicherkamin besitzt, ist der Wärmespeicher-Effekt mehr oder weniger stark. Viele Modelle kommen auf eine Wärmeabgabe zwischen 8 und 11 Stunden. Einige Feuerstätten schaffen es sogar auf 21 Stunden Wärmeabgabe. Ein Speicherkamin stellt also eine gute Alternative zu einem Nachtspeicherofen dar.
Besonders lohnenswert bei einem Speicherkamin ist die Kombination mit einer Außenverkleidung, welche ebenfalls Wärme aufnehmen kann. So werden beispielsweise gern Speckstein- oder Sandsteinverkleidungen gewählt, welche den Effekt noch einmal verstärken.
Natürlich ist es aber so, dass man sich auch schon direkt nach dem Anzünden etwas Wärme wünscht. Deshalb haben moderne Speicherkamine eine Frontscheibe aus Glas, welche wärmetransitiv ist. Die Feuerstätte strahlt also gleich von Anfang an in den Raum hinein. Es gibt auch einige Modelle, welche zusätzlich über eine Belüftungsfunktion mittels natürlicher Konvektion verfügen
Mit einem Speicherkamin-Modell kann man also besonders langanhaltend von der Wärme profitieren und ordentlich Brennstoff sparen. Der Ofen muss übrigens nicht durchgängig den ganzen Tag lang befeuert werden, damit er die Wärme abgibt. Bereits 2-3 Beschickungen reichen tagsüber aus, damit auch am Abend und in der Nacht eine angenehme Wärme zur Verfügung haben.
