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Neue Wege gehen mit Wärmespeicher-Beton: Ein kleiner Ausblick in die Zukunft des Kaminbaus

Moderne Öfen in außergewöhnlichem Design

Beton gehört zu den beliebtesten Materialien, wenn es um den Kaminbau geht. Wer einen Speicherofen als eigene Kaminanlage aus Beton in Kombination mit Speichermasse und mit keramischen Zügen bauen möchte, kommt um Beton, der für den Einsatz im Feuerungsbereich geeignet ist nicht umhin- so denkt man (doch dazu später mehr). Der große Vorteil von Beton für den Kaminbau ist, dass er von Haus aus alle nötigen Voraussetzungen dafür besitzt. Das Material ist hitzebeständig und kann Wärme sogar speichern und wieder an die Umgebung abgeben. Weiterhin bietet der Baustoff viele Möglichkeiten bei der Gestaltung – selbst komplexere Formen sind möglich. Die graue Optik ist sehr gefällig und kommt in großen Loftwohnungen besonders gut an. Aber auch Verputzen und Malern stellt bei Beton keine wirkliche Herausforderung dar. Nur sollte man hierbei darauf achten feuerfeste Farbe beim Streichen des Kamins zu verwenden. Wer Speichersteine selber bauen möchte, greift dann für gewöhnlich auf Schamotte zurück.

Viele Kaminbausätze sind heutzutage bereits so konzipiert, dass es sich hierbei um Kaminöfen mit Speichermasse handelt. Einige Hersteller, wie zum Beispiel Spartherm und Nordpeis haben ganze Kaminbausatz-Serien aus dem grauen Werkstoff geschaffen. Der graue Sichtbeton kann mit einem individuellen Anstrich passend zum Wohnraum angestrichen werden und Speichermasse optional in den Kaminofen integriert werden. Der Hersteller Austroflamm bietet mit seinen Xtra-Modellen mit Speichermasse ausstattbare Kamine. Auch die ohne Werkzeug in 10 Schritten montierbaren und stark individualisierbaren Kamine  von Neocube lassen sich mit Wärmespeicher ausstatten. Doch heute wollen wir einen kleinen Ausblick auf künftige Möglichkeiten geben, von denen die Kaminbranche profitieren könnte: Wärmespeicher 2.0 mit Beton.

Wärmespeicher 2.0 mit Beton

Die Funktionsweise von Beton als Wärmespeicher für Kamine ist schnell erklärt. Das Material besitzt zahlreiche kleine Poren und ähnelt von der Struktur her einem Schwamm. In diesen Kammern befindet sich Luft, die durch Hitze des Feuers erwärmt wird. Erst mit der Zeit wird diese Wärme wieder abgegeben.

Die wenigsten wissen aber, dass Wärmespeicherung bei Beton nicht nur rein physikalisch, sondern auch chemisch stattfindet. Dafür verantwortlich ist ein Mineral namens Ettringit. Dieses ist ebenfalls im Beton enthalten und beginnt etwa ab 50 Grad Celsius zu arbeiten. Unter Zufuhr von Wärme dampft es Wasser ab und trocknet. Der Clou an der Sache ist: Gibt man später wieder Wasser hinzu, wird im Gegenzug Wärme freigesetzt. Das Prinzip kennen wir schon von den sogenannten Latentwärmespeichern mit Paraffin oder Salz. Vielen sind sicherlich die kleinen Handwärmer mit dem Knickplättchen für den Winter bekannt: Etwas Ähnliches macht auch das Ettringit im Beton. Genial oder? Die Wärme kann auf chemischem Wege nahezu unbegrenzt gespeichert werden.

In der Praxis hat die Sache aber einen kleinen Haken: Beton besitzt nur etwa 15% des für die Reaktion notwendigen Minerals. Rein theoretisch besitzt also jeder mit Beton gebaute Kamin diese Reaktion schon von sich aus. Sie fällt nur so schwach aus, dass er Effekt nicht wirklich ins Gewicht fällt. Es gibt aber schon Unternehmen, die genau an diesem Problem fleißig forschen. Für die Zukunft kann man sich das etwa so vorstellen: Der Kamin wird befeuert und eine moderate Menge an Wärme wird als Wärmestrahlung direkt in den Raum abgegeben. Der Großteil der Wärme wird aber chemisch im Beton eingespeichert. Quasi auf Knopfdruck könnte man die Wärme zu einem beliebigen Zeitpunkt noch einmal freisetzen – selbst Tage oder Wochen später, nachdem der Kamin das letzte Mal gebrannt hat.

Bis es so weit ist, werden aber wohl noch einige Jahre vergehen. Eins steht jeden Fall fest – Kamine mit Betonverkleidung sind schon heute echte Profis in Sachen heizen und Wärme speichern. Auch für Personen, die einen Kamineinsatz einbauen und dabei eine eigene Kaminanlage mit Wärmespeicher konstruieren möchten, hat die Kaminbranche bereits große Fortschritte gemacht. Der Hersteller Silca hat nämlich zwei Arten von speziellen Calciumsilikatplatten entwickelt. Die Silca Heat-Platten haben dabei besondere Eigenschaften, die die Kaminanlage mit besonderen Wärmespeichereigenschaften ausstatten.

In der Kaminausstellung bei Halle/Leipzig kann man schon jetzt Kaminbausätze aus speziell entwickelten Spezialbeton-Verkleidungen bewundern. Einige dieser technologischen Wunder werden sogar live befeuert. So kann sich jeder selbst von der wohltuenden Wärme überzeugen.

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