Bestimmt haben Sie das auch schon einmal in Filmen oder Serien gesehen: Socken hängen vor dem Kamin. Besonders in Amerika scheint dieser Brauch recht weit verbreitet zu sein. Aber was hat es damit eigentlich auf sich und woher kommt diese Idee ursprünglich? Wir haben uns für Sie auf eine weihnachtliche Spurensuche begeben!
Wenn Bräuche das Wandern lernen
Jeden Abend vor Weihnachten hängen Kinder ihre Socken an den Kaminofen und stellen für den Weihnachtsmann ein paar Kekse und einen heißen Kakao hin. Obwohl wir dies hauptsächlich aus amerikanischen Filmen und Serien kennen, kommt dieser Brauch eigentlich gar nicht aus den USA, sondern hat seinen Ursprung in Europa. Genauer gesagt kommt dieser alte Weihnachtsbrauch aus England. Die englischen Siedler haben ihn mit in die amerikanischen Kolonien gebracht, wo er schließlich auch Fuß fasste. Nach langer Zeit kommt er nun aus den USA wieder zurück zu uns nach Europa. Der Brauch hat das Wandern gelernt!
Socken an den Kamin: Ursprung liegt in einer Geschichte
Doch warum hängten die englischen Kinder damals ihre Socken an den Kamin? Dahinter steckt eine alte Geschichte, welche von einem Vater und seinen drei Töchtern erzählt. Der heilige Nikolaus kommt natürlich als Wohltäter auch darin vor. Doch was ist eigentlich passiert?
Der Vater war ein wohlhabender Mann gewesen und voller Zuneigung für seine drei Töchter. Allerdings starb eines Tages seine Frau, weshalb er nicht mehr so viel Arbeiten konnte wie zuvor. Schließlich musste er sich nun ganz allein um den Haushalt und seine Töchter kümmern. Die Jahre gingen ins Land und sein Vermögen schwand zusehends dahin. Seine Töchter sind derweil zu jungen Frauen herangewachsen und es wurde Zeit, dass sie verheiratet werden sollten. Allerdings war der Vater verarmt und er konnte die Mitgift für die Heiraten nicht aufbringen. Darüber verzweifelte er und versank in Kummer.
Der heilige Nikolaus erfuhr von der schlimmen Lage, in welcher sich die Familie befand. Er reiste zu Ihnen und beobachtete durch ein Fenster, dass die drei Töchter ihre Socken zum Trocknen an dem Kamin aufhängten. In der Nacht kletterte er auf das Dach und gelangte durch den Schornstein in das Haus. Dort füllte er die Socken mit Gold, sodass der Vater seine Töchter doch noch verheiraten konnte.
Der Weihnachtsmann und der Schornstein
Aufgrund dieser Geschichte hängten die englischen Kinder ihre Socken an den Kamin und hofften gleichsam auf eine reiche Beschenkung. Aus dem heiligen Nikolaus wurde irgendwann der Weihnachtsmann, welcher durch den Schornstein klettert, um seine wohltätigen Gaben unter den Kindern zu verteilen. In Deutschland gibt es einen ähnlichen Brauch zum 6. Dezember. Hier werden jedoch keine Socken an den Kaminbausatz gehangen, sondern geputzte Stiefel vor die Haustür gestellt.