Ein Kaminofen zur Bereicherung des Wohnambientes birgt viele Vorteile, bringt aber auch Pflichten mit sich. Im Anschluss an die Kaufentscheidung gilt es, sinnvoll zu planen, wo das Gerät aufgestellt werden soll. Dabei ist es wichtig, dass bei der Positionierung des Kaminofen Abstände für die Brandsicherheit bereits bedacht werden. Nur unter Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften für den Kaminofen steht einem sicheren Vergnügen mit dem Kamin nichts im Wege.
Eine Rücksprache mit dem Schornsteinfeger bietet sich daher bereits im Vorfeld an und kann einiges an Frust nach dem Kauf verhindern. Er kann die notwendigen Kaminofen-Abstände sicher bestimmen und einschätzen.
Kann man einen Kaminofen direkt an die Wand stellen?
Prinzipiell kann man davon ausgehen, dass der Raum, in dem der neue Kamin aufgestellt werden soll, im Prinzip auch die Brandschutzvorschriften vorgibt. Dabei kommt es vor allem auf die Beschaffenheit der Wände, Decken und Böden an. Der Abstand vom Ofen zur Wand beziehungsweise zur Decke sollte in jedem Fall beachtet werden, um einen Hitzestau zu vermeiden. Es gilt ein Mindestabstand von der Rückseite des Kamins bis zur Wand von mindestens 40 cm. Sind alle Flächen des Raumes aus nicht brennbarem Material, wie beispielsweise Ziegelsteinen oder Beton gefertigt, kann diese Abstand aber auf 20 cm verringert werden. Bereits vorhandene Wände können Beispielsweise mit Kalziumsilikatplatten verkleidet werden, da diese nicht entflammbar und isolierend sind. So kann „nachgebessert“ werden. Zusätzlich zum Material muss aber auch die Ausstattung beachtet werden. Ein gebührender Abstand vom Kaminofen zu einer Steckdose sollte auch bei feuerfesten Wänden immer gegeben sein.
Da ein Großteil der Hitze aus dem Feuerraum über die Glasscheibe in den Raum abgegeben wird, gilt für die Seiten gilt für den Abstand vom Kamin zur Wand ein Mindeststandard von 20 cm. Bei zusätzlichen Seitenscheiben gilt dasselbe Prinzip und der Abstand zum Kaminofen muss mindestens 65 cm betragen.
Wie weit müssen Möbel vom Kaminofen weg stehen?
Von der Sichtscheibe aus muss ein Mindestabstand von mindestens 80 cm zu brennbaren Gegenständen wie Möbelstücken oder Teppichen eingehalten werden. Eine ähnliche Distanz ist zu anfälligen baulichen Elementen ratsam. Gerade in Fachwerkhäusern kommen hier etwa Stützbalken infrage. Bei der Planung der Kaminofen-Abstände kann aber auch ruhig großzügiger gerechnet werden. Schließlich soll auch der Betrieb komfortabel funktionieren, ohne das Möbelstücke dabei im Wege sind. Beim Öffnen der Feuerraumtür kann es zu außerdem Funkenflug kommen. Ein Funkenschutzgitter kann hier zusätzliche zu den Kaminofen-Abständen Sicherheit bieten.
Eine Möglichkeit zum Verringern der Abstände ist eine entsprechende Verkleidung des Kaminofens. Hersteller wie Lotus bieten beispielsweise Modell mit Specksteinummantelung an. Diese dämpft gefährliche Hitzeentwicklung und gibt gespeicherte Wärme nachhaltig an den Raum ab. Wer sich aber nicht sicher ist, kann einen Blick in das Betriebshandbuch werfen. Da jedes Modell anderes ist, kann auch der Abstand für den jeweiligen Kaminofen abweichen.
Wie groß muss eine Kaminbodenplatte sein?
Grundsätzlich sind nicht brennbare Untergründe für eine Feuerstätte geeignet. So können auch Fliesen unter dem Kaminofen oder Beton eine Option darstellen. Die Feuerfestigkeit muss in jedem Fall gegeben sein. Natürlich verfügt nicht jedes Haus über einen Fußboden aus Steinfliesen. Falls ein Fußboden aus Holz, Linoleum, Teppich oder anderen brennbaren Materialien vorhanden ist, stellt dies noch lange kein Ausschlusskriterium dar. Der richtige Bodenbelag für den Kaminofen markiert den ersten Schritt für einen effektiven Brandschutz und legt nahe, ob eine zusätzliche Sicherung notwendig ist. In der Regel ist für Teppichboden und Vinylbelege eine Kaminbodenplatte die richtige Wahl. Weil beim Öffnen der Feuertür Glut oder heiße Asche herausfallen kann, wird die Bodenplatte nicht nur vorgeschrieben, sondern ist sogar unerlässlich. Hier gelten folgende Sicherheitsabstände:
- 50 cm in den Raum hinein
- Je 30 cm zu den Seiten und nach hinten
Der Vorteil ist, dass moderne Bodenplatten - beispielsweise aus Glas - nicht nur Ihre eigentliche Aufgabe Bravour mit meistern, sondern auch die Kaminlandschaft schmücken. Bodenplatten verschiedenster Hersteller sehen sehr gefällig aus und sind in verschiedenen Formen erhältlich.