Bei der Anschaffung eines Pelletofens stellt sich selbstverständlich auch die Frage nach dem richtigen Schornstein, damit die Rauchgase ordnungsgemäß abgeführt werden können. Besonders gut für diese Aufgabe sind Edelstahlschornsteine geeignet. Sie sind einerseits verhältnismäßig günstig in der Anschaffung und können andererseits auch die nötigen Anforderungen erfüllen. Allerdings gibt es teilweise große Unterschiede, wenn es um die erhältlichen Ausführungen des Edelstahlschornsteins geht. Und gerade ein Pelletofen hat besondere Ansprüche an den Abgasabzug.
Edelstahlschornstein ist nicht gleich Edelstahlschornstein
Gerade bei Pelletöfen ist eine genaue Planung für den Schornsteinbau wichtig. Nur so weiß man genau welche Edelstahlschornstein-Einzelteile für den Pelletofen benötigt werden. Grund dafür ist die Tatsache, dass Pelletöfen einen höheren Wirkungsgrad als ihre holzbefeuerten Verwandten aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass mehr Wärme in den Wohnraum übergeht. Allerdings sind dafür die Rauchgase nicht so heiß wie bei einem Holzfeuer. Was wiederum zur Folge hat, dass der Förderdruck schwächer ausfällt und der Kaminzug Schützenhilfe benötigt. Nun wird auch klar warum ein Pelletofen nicht den gleichen Edelschornstein, wie ein normaler Kaminofen nutzen kann.
Auf den Durchmesser kommt es an
Häufig ist es so, dass für einen Pelletofen ein Edelstahlschornstein mit 113mm Durchmesser oder 80mm benötigt wird. Der Grund dafür liegt darin, dass der Rauchgasabzug genau entsprechend des betroffenen Ofens berechnet wird. Denn ein Pelletofen erzeugt meist niedrigere Abgaswerte, was wiederum einen geringeren Schornsteinquerschnitt erforderlich macht. Ein Edelstahlschornstein mit so einem verhältnismäßig kleinen Durchschnitt kann somit den nötigen Förderdruck und auch die Abgastemperatur an der Mündung einhalten.
Die Sache hat aber einen Haken, über den die meisten Kunden im Vorfeld nicht informiert werden: An einen solchen Abgasabzug für den Pelletofen können im Nachhinein keine anderen Feuerstätten mehr angeschlossen werden. Für einen Kaminofen ist der 80er beziehungsweise 113er Querschnitt viel zu klein. Wenn man sich also einmal für diesen Edelstahlschornstein beim Pelletofen entschieden hat, hat man künftig weniger Flexibilität bei der Wahl einer passenden Feuerstätte. Wer sich also die Freiheit nicht nehmen lassen möchte, in einigen Jahren doch noch einen Kamin zuzulegen, für den gibt es eine bessere Lösungsmöglichkeit.
Größerer Durchmesser - mehr Freiheit
Rein von der Schornsteinberechnung her ist es häufig möglich, einen Pelletofen auch an einen Edelstahlschornstein mit dem Durchmesser 130mm oder sogar 150mm anzuschließen. In diesem Fall wird der Schornstein einfach mit einem leichten Überdruck berechnet. Das ist nicht weiter problematisch, da viele Pelletöfen ein eigenes Gebläse besitzen, welches die Rauchgase über Pelletofenrohre zum Schornstein transportiert. Die Gebläseleistung muss nur im Rahmen der Schornsteindruckberechnung liegen. Aber auch verschiedene Schornsteinaufsätze können als Zugverstärker hier eine Lösung sein. Eine kostenlose Fachberatung kann Ihnen hier weiterhelfen:
Unterm Strich lässt sich sagen, dass mit einem größeren Durchmesser des Edelstahlschornsteins die Flexibilität erhalten bleibt, einen Pelletofen anzuschließen und diesen später gegen eine andere Feuerstätte zu ersetzen. Allerdings sollte ein solches Vorhaben gut geplant sein damit nach der Installation keine bösen Überraschungen auftreten. Niemand möchte, dass die Abgase durch zu wenig Zug wieder in den Wohnraum zurückfließen. Auch sollte eine Versottung oder gar ein Rußbrand durch kondensierende Rauchgase und Rußablagerungen vermieden werden. Bei Unklarheiten stehen die Experten von ofen.de jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.