Sicherlich ist es einfacher einen modernen Kaminofen in das Haus zu integrieren. Gerade dann, wenn man einen schönen Altbau erworben hat und diesen sanieren möchte, verspricht ein freistehender Ofen viele Vorteile und einen relativ einfachen Anschluss an den Schornstein. Hinzu kommt, dass ein Kamin durch europäische Normen einen bestmöglichen Standard erfüllen müssen, um auf dem europäischen Markt überhaupt verkauft geschweige denn betrieben werden zu dürfen. Dies schafft nicht nur Sicherheiten für den Menschen, sondern auch für die Umwelt, da auch dem Ausstoß von zu vielen Emissionen und Feinstaub Einhalt geboten wird. Doch wie sieht es mit individuell gestalteten Kaminanlagen aus? Müssen die handwerklich vom Ofenbauer errichteten Feuerstätten auch gewisse Standards erfüllen? Wer garantiert hier eine sichere Ofenanlage?
Hier kommt die TROL ins Spiel
Die TROL dient als umfassendes und gesichertes Regelwerk, welches als Ersatz für DIN-Normen die ausreichende Funktions- und Betriebssicherheit der verschiedenen Bauarten einer individuell errichteten Feuerstätte gewährleisten soll. Diese allgemein anerkannten Regeln gelten für alle handwerklich in Deutschland errichteten Feuerstellen und entsprechen den bauaufsichtlichen Anforderungen der Landesbauverordnungen und der gesetzlich erlassenen Vorschriften.
Hinter dem Akronym TROL (oder TR-OL) verbirgt sich die bauaufsichtlich anerkannte „Technische Regel des Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerks“. Diese ging 2006 aus den Fachregeln des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks (OL) von 1996 hervor, welche wiederum auf die älteren Reichsgrundsätzen des Ofenbaus zurückgehen. Die TROL gilt in Deutschland für alle Feuerungsanlagen, die handwerklich, individuell, vor Ort fest errichtet wurden. Explizit handelt es sich dabei um:
- Warmluftöfen
- Grundofen oder Kachelofen
- Putzöfen
- zentrale Warmluftschwerkraftheizungen
- Feuerstätten über zwei Geschosse
- Flächenheizungen
- Hypokausten
- offene Kamine
- Heizkamine
- Herde, Holzbacköfen und Pizzaöfen
die nicht in Serie produziert wurden. Demnach fallen alle Feuerstätten, die industriell nach DIN-Normen gefertigt wurden, wie etwa Kaminöfen oder Kamineinsätze, nicht unter die Bestimmungen der TROL.
Was regelt eigentlich die TROL?
Die TROL regelt auf über 300 Seiten alle baurechtlichen Aspekte, die auf Grundlage des geltenden Rechts und der geltenden Vorschriften die Planung, Erstellung und Dimensionierung von handwerklich errichteten Feuerungsanlagen betreffen. Diese gilt aber nicht nur für die Feuerstätte an sich, sondern auch für alle Bauprodukte, baulichen Anlagen und Bauarten, die damit im Zusammenhang stehen. Weiterhin sieht die TROL vor, dass eine solche Feuerstelle nur durch einen Ofen- und Luftheizungsbauer errichtet werden darf.
Ein Ofen- und Luftheizungsbauer ist im Sinne der TROL eine handwerkliche Fachkraft, die Feuerstätten nicht nur aufstellt und anschließt, sondern diese auch selbst entwirft, konzipiert, dimensioniert und errichtet. Dabei prüft die TROL folgende Aspekte:
- Bauteile, Werk- und Baustoffe
- Ausführung
- Verbrennungsluftversorgung
- Brand- und Wärmeschutz
- Berechnung von keramischen Heizgaszügen
- Verschleißteile
- Inspektion und Wartung
- Dokumentation
TROL und aktive Hinterlüftung
Unter dem Punkt 6.4.1. fordert die TROL als Mindestschutz bei Anbauflächen die Wärmedämmstufe 4 (WDS 4) bei einer Feuerstätte vor einer gedämmten Anbauwand mit brennbaren Bestandteilen und einem Wärmedurchgang von ≤ 0,4 W/m2K. Was auf den ersten Blick recht kompliziert klingen mag, bedeutet einfach nur, dass eine aktive Hinterlüftung von mindestens 50 Millimetern zur Rückwand über die volle Fläche der Feuerstätte eingerichtet werden muss. In der Praxis kann diese Vorschrift aber auch mit geeigneten Ersatzdämmstoffen eingehalten werden.
Das akkreditierte Prüfinstitut DBI Freiberg hat etwa bestätigt, dass durch den Einsatz der SILCA 250KM Ersatzdämmstoffplatte mit einer Stärke von 40 Millimetern der Punkt 6.4.1. der TROL als erfüllt angesehen werden kann. Diese erfüllt die Anforderungen der vorgeschriebenen Wärmedämmstufe 4, womit eine aktive Hinterlüftung in diesem Fall entfallen kann. Das ist insofern interessant, da der Einsatz der SILCA 250KM Ersatzdämmstoffplatte einerseits weniger Aufwand in der Montage als eine aktive Hinterlüftung erfordert und diese zugleich auch einen geringeren Platzbedarf mit sich bringt. Somit kann man sicher den Kamineinsatz einbauen ohne sich um den Brandschutz zu viele Gedanken machen zu müssen.
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